Málaga:
Die zweitgrößte Stadt Andalusiens mit ca. 588.300 Einwohnern, wirtschaftlicher
und kultureller Mittelpunkt der Costa del Sol, wird an 300 Tagen im Jahr von
der Sonne verwöhnt.
Málaga ist eine Gründung der Phönizier, die hier einen Handelsplatz
für gesalzene Fische besaßen, was vermutlich den Namen der Stadt
erklärt: Das phönizische Malaka leitet sich von malac = salzen her.
Auf die Phönizier folgten im 8. Jh. v.Chr. die Griechen mit ihrer Kolonie
Mainake. Die Karthager bauten diese Stadt zur Festung aus, bis die Römer
sie eroberten und als Malacitanum ihrem Reich einverleibten. Nach einem byzantinischen
Intermezzo kamen die Westgoten, die 711 von den Mauren verdrängt wurden.
Längere Zeit war die Stadt nun ein kleines Königreich, das sich nicht
den Emiren von Cordoba fügte. Unter der Herrschaft der Nasriden von Granada
erlebte Málaga als Hafen des Königreichs seine Blütezeit. 1487
eroberten die Truppen der Katholischen Könige Málaga zurück.
In dieser Zeit fällt der Bau vieler Gotteshäuser, von denen im Mai
1931 nach der Ausrufung der Republik über 40 angezündet und zerstört
wurden. Auch im Bürgerkrieg hat die Stadt schwer gelitten. Mit dem aufkommenden
Tourismus an der Costa del Sol begann auch Málagas Wiederaufstieg.
Zur Alcazaba, der über dem Hafen und der Altstadt thronenden Burg, steigt man auf einem steilen Treppenweg hinauf. Der Bau der Festung begann auf römischen Resten im 11. Jh. und erfuhr im 14. Jh. unter den Nasriden erhebliche Erweiterungen und Ausmaße, die der Alhambra von Granada nahekommen. Nach dem Untergang der Mauren verfiel die Burg und erst von 1931 an wurden ernsthafte Rekonstruktionsarbeiten unternommen, sodass man heute wieder einen Eindruck von der einstigen Pracht erhält. Zwei Mauerringe umlaufen den Burgberg. Belohnt werden wir mit einer herrlichen Aussicht auf die Stadt, Hafen und Meer.
Kathedrale:
Der mächtige Kalksteinbau, der zu den wichtigsten Kirchenbauwerken der
Renaissance in Andalusien zählt, wurde an Stelle einer Moschee 1528 begonnen
und 1588 geweiht. Die sich in drei Portalen öffnende Hauptfassade sollten
zwei Türme flankieren, doch nur der 86 m hohe Nordturm ist vollendet. Vom
Südturm ragen nur Säulenstummel über die Fassade hinaus, weshalb
man die Kathedrale auch La Manquita (= der etwas fehlt) nennt.
Der 115 m lange und 52 m hohe dreischiffige Kirchenraum zeichnet sich durch
großartige Proportionen und mächtige korinthische Bündelpfeiler
aus. Herausragendes Ausstattungsstück ist das Chorgestühl, mit 103
geschnitzten Figuren. Der moderne Altar trägt Passionsbilder von 1580.
Der Eintritt in die Kathedrale kostet € 5,-- p.P.
Der Palacio Episcopal (Bischofspalais) aus dem 18. Jh. gegenüber dem Kirchenportal dient nun als Ausstellungssaal.