19. Tag: In der Nacht war es, wie vorausgesagt, sehr kalt. Die Wiese ist mit Reif bedeckt.

Während des Frühstücks bekommen wir Besuch des Campingplatzbesitzers. Sehr höflich wünscht er uns einen schönen guten Morgen. Auf unsere Frage, ob der Campingplatz noch geöffnet sei, antwortet er: "Der Campingplatz ist seit 2 Jahren geschlossen." Wir hatten also Glück, einen Platz mit intaktem Stromanschluss zu finden. Das Wasser wurde aus Sicherheitsgründen (Frostgefahr) bereits abgedreht. Er verlangt von uns ganz höflich einige Dollar für den verbrauchten Strom. Mit unserem Angebot von $ 5,- ist er hoch zufrieden, wünscht uns einen schönen Tag und fährt wieder davon.

Von Bathurst geht´s den Hwy 8 South nach Miramichi. Hier über die Brücke (die übrigens im neuesten Straßenatlas Kanada Ost nicht eingezeichnet ist) und über einen Zubringer auf den landschaftlich schönen Hwy 126 und dann über Moncton auf den TCH 2 ("Trans Canada Hwy Nr. 2") nach Fredericton.

Fredericton: Die Hauptstadt New Brunswicks ist eine Stadt am Ufer des Saint John River mit 46.500 Einwohnern. Die erste Niederlassung an dieser Stelle aus dem Jahre 1732 trug noch den Namen Pointe Ste-Anne und war eine akadische Siedlung, die immer wieder in kriegerische Auseinadersetzungen zwischen Franzosen, Briten und Micmac-Indianern verwickelt war. Ab 1768 ließen sich amerikanische Loyalisten im Ort nieder und nannten ihn Frederick´s Town zu Ehren des zweiten Sohnes von König Georg III. 1785 wurde Fredericton zur Provinzhauptstadt ernannt. Viele der Garnisons- und Regierungsgebäude jener Zeit werden noch heute genutzt, so z.B. durch die Kunstgewerbeschule von New Brunswick.

In Hafennähe befinden sich das Rathaus, das Gericht und der Leuchtturm.
Von der Plattform des Leuchtturms haben wir einen herrlichen Blick auf den St.-John-River.

Nach dieser raschen Stadtbesichtigung fahren wir nach Mactaquac zum "Heritage Farm Campground". Der befindet sich auf dem Hwy 105 North ca. 45 km außerhalb von Fredericton.

KM-Stand: 93.708
Tagesstrecke: 426 km
Das Wetter heute: Teils sonnig, teils bewölkt, ein kurzer Regenschauer, kühl.


20. Tag: Vom Campground in Mactaquac geht´s weiter auf dem Hwy 105 bis Nackawic. Hier über die Brücke des St. John River (auch diese ist im Atlas nicht eingezeichnet) auf den Trans Canada Hwy 2 East bis Kings Landing, biegen ab auf den Hwy 3 der in York Corner auf den Hwy 4 übergeht.

Nach wenigen Kilometern sind wir an der Grenze in Vanceboro zum Bundesstaat MAINE in den USA. Ein Zöllner kontrolliert die Pässe, der andere kommt ins Auto und erkundigt sich, ob wir Haustiere mitführen und sieht dabei in sämtliche Kästchen, ins Bad, unters Bett und dann in den Kühlschrank. Er entdeckt sofort die abgepackte Salami und die Zitronen und erklärt, dass Zitrusfrüchte und Produkte die Rindfleisch enthalten, in die USA nicht eingeführt werden dürfen. Zitronen und Salami werden daher von ihm beschlagnahmt. Weiters müssen wir in einem nahegelegenen Geschäft Kanadische in US Dollar wechseln, je 1 Formular ausfüllen, pro Person US$ 6,- bezahlen, dann erst bekommen wir wieder unsere Reisepässe und können weiterfahren.
In der Zollstation stellen wir unsere Uhren wieder 1 Stunde zurück, es gilt wieder Eastern Time.

Bundesstaat Maine: Maine ist trotz seiner eher bescheidenen Größe einer der Staaten der USA, die Jahr für Jahr eine Vielzahl von Touristen anziehen. Das liegt zum einem an der Zugehörigkeit zu den Neu-England-Staaten, zum andern aber auch an der attraktiven Lage an der Atlantikküste. Nach Maine kommt man sowohl, um die Farbenpracht des Indian Summers zu bewundern, als auch, um die einzigartige, wilde Küstenlandschaft mit kleinen Städtchen und hervorragenden Fischrestaurants zu besuchen. Neuzeitliche Attraktionen wie Freizeitparks wird man im äußersten Nordosten der USA weniger finden, dafür aber umso mehr natürliche und landschaftliche Highlights.

Einwohner: 1,24 Millionen
Hauptstadt: Augusta
Postalische Abkürzung: ME
Beinamen des Staates: Pine Tree State
Wichtige Städte: Portland, Bangor, Auburn
In der Union seit:

1820

Nachbarstaaten. Kanada (Norden), New Hampshire (Osten)

Maine war zunächst in Privatbesitz, als Eigentumskolonie (seit 1622), bevor es 1677 Massachusetts zugeschlagen wurde. In Verbindung mit dem Kissouri-Kompromiß wurde das Gebiet dann wieder aus diesem Verbund gelöst und 1820 als 23. Staat den USA eingegliedert.
Die Atlantikküste mit ihren wunderschönen Buchten, den fast unberührt wirkenden Wäldern und den malerischen Fischerorten, ziehen die Besucher regelrecht an. Den Charme des Staates findet man an unzähligen Stellen.

Der Hwy heißt ab sofort 6 und es ist alles in Meilen und nicht mehr in Kilometern angegeben.
In Topsfield fahren wir auf den Hwy 1, kurz nach Princeton rechts weg auf den Hwy 9 bis Bangor. In Bangor fahren wir auf den Hwy 2 auf bis Palmyra.
In Palmyra 3 Meilen West und dann in der Lang Hill Road 1/2 Meile Nord zum "Palmyra Golf Course & RV Resort". Der Campingplatz ist super gepflegt, daher sehr zu empfehlen.

KM-Stand: 94.135
Tagesstrecke: 427 km
Das Wetter heute: Regen, Gewitter.


21. Tag: Der Himmel ist wolkenfrei, aber es ist sehr kalt.

Wir setzen unsere Reise auf dem Hwy 2 West fort bis zur Grenze nach NEW HAMPSHIRE (USA).

Der Bundesstaat New Hampshire ist einer der kleinsten Staaten der USA, aber dennoch bei Touristen einer der beliebtesten. Das liegt vor allem an seiner wundervollen Lage im Herzen New Englands, wohin es jährlich zu Zeiten des Indian Summer Tausende Besucher zieht. Aber auch zu anderen Jahreszeiten ist New Hampshire ein attraktives Ziel für Naturfreunde (80 % der gesamten Fläche des Staates sind mit Wald bestanden) und historisch Interessierte.

Einwohner: 1,1 Millionen
Hauptstadt: Concord
Postalische Abkürzung: NH
Beinamen des Staates: Granite State
In der Union seit: 1788
Wichtige Städte: Porthmouth, Manchester, Rochester, Nashua
Nachbarstaaten: Kanada (Norden), Maine (Osten), Massachusetts (Süden), Vermont (Westen)

New Hampshire kann, an amerikanischen Maßstäben gemessen, auf eine relativ lange Geschichte zurückblicken. Bereits 1623 siedelten englische Puritaner hier an, 1679 wurde New Hampshire britische Kronkolonie. 100 Jahre später wurde New Hampshire erneut zu einem der wichtigsten Schauplätze der Geschichte der USA: 1776 wurde hier eine eigene Regierung gebildet, damit war die Loslösung von Großbritannien besiegelt. Trotz dieser wichtigen Funktion des Staates für das gesamte Land darf aber nicht vergessen werden, dass auf dem Areal New Hampshires auch die ersten kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Ureinwohnern, des Landes wegen, geführt wurden. Daneben richtet sich bei jeder Präsidentschaftswahl die Aufmerksamkeit der ganzen Nation auf New Hampshire, denn hier finden traditionell die ersten Vorwahlen ("Primaries") statt, die einen wichtigen Hinweis auf den Ausgang der Wahl geben.
Die heutige Hauptstadt Concord ist eine hübsche Kleinstadt mit schöner Lage am Merrimack River.

Ziel der meisten Besucher New Hampshires ist aber der White Mountains National Forest, der im Norden des Staates liegt. Hier gibt es einige sehr bekannte Wintersportgebiete, etwa das Bretton Woods Ski Area. In den White Mountains liegt mit dem 1.917 m hohen Mount Washington auch der höchste Punkt New Englands. Mit der alten Mount Washington Cog Railway kann man die bis zu 38 % Steigung bis zum Gipfel zwar langsam, aber umso erlebnisreicher zurücklegen.
Außer diesen Sehenswürdigkeiten findet man vielerorts interessante kleine Städte, die einen Besuch wert sind. Im Sommer ist auch ein Ausflug zur Seenlandschaft südlich der White Mountains lohnend, am Lake Winnipesaukee zum Beispiel gibt es einige schöne Badeorte.

In Gorham geht es dann in den "White Mountain National Forest". Der Hwy 16 führt durch den gelb-orange-roten Herbstwald.

Mit der "Wildcat Mountain Gondola" fahren wir auf den gleichnamigen 777 m hohen, mit etwas Schnee angezuckerten Gipfel, und haben heute eine tolle Fernsicht zum gegenüber liegenden und am Gipfel bereits schneebedeckten Mt. Washington.

Die beiden Orte North Conway und Conway liegen auch am Hwy 16 und sind gespickt mit Motels, Restaurants, Einkaufszentren und Souvenirläden.

In Conway biegen wir rechts auf den Hwy 112 ab und fahren bis Lincoln in einer traumhaften Herbstlandschaft.

Am späten Abend fahren wir in Lincoln auf den Hwy 93 South bis Exit 31, dann auf dem Hwy 175 South noch 2 Meilen bis zum KOA Campground.

Wie jeden Abend werden die Reiseroute und die Eindrücke des Tages im Taschencomputer festgehalten.

KM-Stand: 94.401
Tagesstrecke: 266 km
Das Wetter heute: Sonnig, blauer Himmel, kalt.

« zurück      weiter »