Der hübsche Ort Santana liegt auf einem Plateau über dem Meer. Die Berge ziehen sich hier sogar so weit zurück, dass die Region intensiv landwirtschaftlich genutzt werden kann. Neben Getreide wird auch Wein angebaut.

Erste Siedler errichteten hier 1572 eine Kapelle zu Ehren der heiligen Anna, auf die der Ortsname zurückgeht (Santa Ana). Hundert Jahre später wurde die Pfarrkirche erbaut und am 20. September 1698 eingesegnet.
Berühmt ist Santana aber nicht wegen seiner Kirche, sondern wegen der teils noch hervorragend erhaltenen, teils neu aufgestellten, mit Stroh gedeckten kleinen Holzhäuser. Die Dächer dieser Häuser reichen bis auf den Boden und bilden spitzwinkelige Dreiecke, unter denen in drangvoller Enge die Familien lebten. Im Erdgeschoß wohnten und schliefen die Menschen, darüber befand sich meist die Speisekammer. Für Küche und Waschräume war in den Hütten kein Platz, die Kochstelle lag im Freien.

Der Gusto auf Kaffee ist groß und somit fahren wir zum Hotel zurück, spazieren durch den Garten und genießen auf der Terrasse der Hotelbar Kaffee und den nicht gerade billigen Schokokuchen (1 Stück € 4,75).

Da wieder dichte Nebelschwaden vom Meer herauf über das Anwesen ziehen, erkunden wir die Hotelanlage und spielen im Spielezimmer eine Runde Billard.
Während ich am frühen Abend den Reisebericht von heute im Taschencomputer festhalte, tauchen die Bäume, Palmen und Weinstöcke immer wieder in dichten Nebel ein. Auch die Temperatur ist in der Nebelregion wieder gefallen.

Heute verbringen wir leider die letzte Nacht in diesem idyllisch und ruhig gelegenen, sehr stimmungsvollen Hotel.

Das Wetter heute: Sonnig und warm, nur leichter Wind.

Montag, 28.4.2008: Nach dem Frühstück packen wir unsere Koffer in den Mietwagen und verlassen diesen wunderschönen Ort.

8 km östlich von Santana kommen wir in den nächsten Ort an der Nordküste: Faial, mit 1.500 Einwohnern eher ein Dorf als ein Städtchen. In schöner Panoramalage zieht es sich an einem steilen Hang hinauf. Von der Plattform, auf der sich die 1744 erbaute Kirche erhebt, blickt man auf den kompakten Felsklotz Penha de Aguia (Adlerfelsen).

Der 590 m hohe Adlerfelsen ist eine der auffälligsten Landmarken Madeiras. Nur der harte Felskern überstand den Ansturm des Wassers, die weicheren Gesteinsschichten wurden weggeschwemmt und ließen den Adlerfelsen schließlich in seiner isolierten und höchst malerischen Lage am Meer zurück.

Porto da Cruz: Der Hafenort mit etwa 3.000 Einwohnern wird im Westen vom Adlerfelsen beschattet. Von einer Kiesbucht aus wächst der Ort in Terrassen auf etwa 200 m Höhe hinauf. Weinreben, Weiden und Getreide überziehen die Hänge. Gelegentlich sieht man auch Zuckerrohr, das in der ortsansässigen Mühle verarbeitet wird. Porto da Cruz besitzt eine sehr moderne Kirche mit einer hübschen Aussichtsplattform, von der man hinunter auf die Bucht blicken kann.

Schattige Forstwanderung entlang der Levada da Serra: Von der ER 108 steigen wir den gestuften Treppenweg "PR10" bis zur Hausruine hoch. Dann führt uns die leichte und schattige Levadawanderung auf breitem Weg in den Wald. Nach ca. 30 Minuten stoßen wir auf Waldarbeiter, die den Weg bearbeiten und die schmale und derzeit trockene Levada von Schmutz befreien. An der Baustelle machen wir kehrt und gehen wieder zurück zu unserem Auto.

Camacha: Zentrum der Korbflechterei ist Camacha. Die zumeist von der Nordküste angelieferten Weidenruten werden in den kleinen häuslichen Betrieben zu allen erdenklichen Flechterzeugnissen verarbeitet. Angefangen haben die Korbflechter mit Möbeln, zunächst für die reichen Haushalte, später für die Hotels und schließlich für den Export. Die durchwegs sorgfältig gearbeiteten, schönen Produkte können heute preislich nur noch schwer gegen die Konkurrenz aus den asiatischen Ländern bestehen.

Zum Mittagessen treffen wir am Hauptplatz von Camacha ein, der einer parkähnlichen Anlage gleicht.

Nun geht es auf der Autobahn direkt nach Camara de Lobos und weiter den Berg hinauf nach Estreito de Camara de Lobos.

Von der Schnellstraße führt unser Weg steil und kurvenreich bergauf und nach zweimaligem Nachfragen finden wir endlich das Hotel "Quinta do Estreito" unweit der Kirche und beziehen das Zimmer 214 mit herrlichem Ausblick über Camara de Lobos und das Meer. Es gehört zur Gruppe "Charming Hotels".

Das mehr als 100 Jahre alte, ehemalige Herrenhaus wurde liebevoll ausgestattet und möbliert. Es entspricht dem Anliegen der Besitzer, alle komfortablen Annehmlichkeiten in einer gemütlichen, bewusst traditionell madeirensischen Atmosphäre zu vereinen.
In der üppig bewachsenen Gartenanlage befinden sich der beheizte Swimmingpool mit verschiebbarer Abdeckung und eine Bar. Rund um das Anwesen gibt es zahlreiche gemütliche Spazierwege.
Die Zimmer sind in einem neueren, terrassenförmigen Zubau untergebracht, stilvoll eingerichtet, und alle mit Balkon und herrlichem Meerblick ausgestattet.

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