Mittwoch, 10.10.2007: Wir genießen wieder unser einfaches Frühstück und planen den heutigen Tagesablauf. Die Fahrt geht dann zum Ggantija-Tempel bei Xaghra.

Ggantija Tempel: Die "Tempel der Riesin" liegen landschaftlich reizvoll an einem Hang unterhalb des Dorfes Xaghra. Die örtliche Legende weiß, dass eine Riesin sie in einer einzigen Nacht erbaute und dabei auch noch ihr Neugeborenes stillte.

Die Wissenschaftler jedoch nehmen an, dass mit dem Bau vor rund 5.500 Jahren begonnen wurde. Die Menschen jener Zeit besaßen noch keinerlei Werkzeuge aus Metall, kannten das Rad und den Flaschenzug noch nicht. Dennoch gelang es ihnen, die gewaltigen, tonnenschweren Steine - einige sind bis zu 6 m hoch - für den Tempelbau von einem etwa 5 km entfernten Steinbruch herbeizuschaffen und zu Mauern aufzurichten, die heute zum Teil noch über 8 m hoch stehen. Die Anlage wäre selbst heute noch nur mit beträchtlichem Aufwand zu realisieren.

Xaghra (ausgesprochen "schara") mit 3.200 Einwohnern ist eine der größten Ortschaften auf Gozo. Am ursprünglich-ländlich gebliebenen Dorfplatz laden Bars und Restaurants zum Beobachten des dörflichen Treibens ein.

Hauptsehenswürdigkeit hier ist die 1725 erbaute, als Museum hergerichtete Windmühle, die zwischen der Tempelanlage und dem Dorfplatz liegt, sowie die prachtvolle

Dorfkirche: Im Inneren findet man Gemälde aus dem 16. und 17. Jhdt. sowie eindrucksvolle große Kristalllüster. Der gesamte Innenraum ist mit goldverzierten, braunen Marmorplatten verkleidet. Sie besitzt, wie fast alle Kirchen auf Gozo, eine schöne Kuppel.

Nachdem wir im Restaurant "Oleander" ausgezeichnet zu Mittag gegessen haben, fahren wir bei bedecktem Himmel nach Marsalforn auf einen Kaffee.
Als wir Xaghra verlassen, beginnen die ersten Tropfen zu fallen, die sehr rasch in einen starken Regenschauer übergehen, so dass wir den Scheibenwischer auf die höchste Stufe schalten müssen. Die Straßen werden innerhalb kürzester Zeit zu Bächen und ein heftiges Gewitter zieht über uns hinweg.

In Marsalforn angekommen, retten wir uns in ein Internetcafe. Nach ca. 20 Minuten ist das Gewitter vorbei und wir kehren im Calypso-Hotel an der Uferpromenade zu Kaffee und Kuchen ein.
Wir fahren zurück über Xaghra und weiter nach Nadur.

Nadur ist mit 3.300 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Insel. Ihren Namen, der sich von dem arabischen Wort "nadar" (= Aussichtspunkt) herleitet, verdankt sie ihrer Lage auf einer der höchsten Erhebungen Gozos (160 m ü.d.M.). Schon von jeher ist Nadur die wohlhabendste Ortschaft der Insel gewesen, die Einwohner werden daher von den anderen Gozitanern als "die Malteser von Nadur" bezeichnet, was gleichzeitig viel über das Verhältnis zur Nachbarinsel aussagt.

Die Pfarrkirche des Ortes wurde im 18. Jhdt. errichtet und erfuhr im 20. Jhdt. umfangreiche bauliche Veränderungen, im Innern ist sie reich mit italienischem Marmor ausgekleidet.

Von Nadur geht es nun weiter zum Fährhafen Mgarr.

Mgarr: Gozos Fährhafen besteht vor allem aus einem großen Parkplatz. Mit seinen vielen bunten Fischerbooten und der hoch über dem Ort aufragenden neugotischen Kirche "Our Lady of Lourdes", mit ihrem markant spitzen Kirchturm, bietet der Ort ein ausgesprochen freundliches Bild. Schon von jeher ist dieser Hafen Gozos einziges Verbindungsglied zur Außenwelt gewesen, heute legt hier 26 Mal pro Tag die von Malta kommende Fähre an.

Zur Befestigung von Mgarr ließ der Johanniter Jacques de Chambray Mitte des 18. Jhdts. oberhalb des Hafens ein noch heute nach ihm benanntes Fort errichten. Zu Beginn des 19. Jhdts. nutzten es die Briten als Kaserne, später richtete man hier eine Nervenheilanstalt ein. Nun ist geplant, den Komplex zu einer Ferienanlage auszubauen. Zur Zeit ist die Anlage nicht zugänglich.

Nach einer Besichtigungsrunde kehren wir, begleitet von einem Regenguss, über Victoria zurück nach Hause.

Das Wetter heute: Heiter, zwischendurch Regenschauer und Gewitter.

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