Ostsee-Kreuzfahrt auf der

AIDAcara

vom 7.7. bis 17.7.2006

Die hier beschriebene Reise war auch für uns ein "ganz besonderer Urlaub", war es doch unsere Premiere auf einem Kreuzfahrtschiff!

Nach unserer Wohnmobil-Reise im Vorjahr nach Norwegen blieb der bisher unerfüllte Wunsch bestehen, auch Schweden und die übrigen Ostsee-Anrainerstaaten zu bereisen.
Doch wo anfangen? Die Auswahl ist ja nicht leicht: Stockholm, Helsinki, St. Petersburg sowie die Baltischen Staaten sind ja jedes für sich eine Reise wert, also ergriffen wir die Möglichkeit, mit einem Schiff "Alles auf einmal" zumindest zu beschnuppern, um dann vielleicht eine längere Besichtigung in den kommenden Jahren nachzuholen.

Auf die AIDAcara kamen wir, weil erstens die Route perfekt passte und zweitens bei AIDA alles sehr entspannt und "all inclusive-mäßig" zugeht. Es gibt auf den Schiffen jede Menge Spaß und Abwechslung, was es aber gottseidank nicht gibt, ist ein sogenannter "Dress-Code", also eine Bekleidungsvorschrift, z.B. dass man zum Dinner nur mit Sakko und Krawatte eingelassen wird.
Wie beliebt diese Urlaubsform mittlerweile ist, erkannten wir bei der Buchung im Februar daran, dass von den 590 Kabinen nur mehr eine einzige Kabine, die Nummer 4120, frei war!

Eine genaue Beschreibung der AIDA-Schiffe und -Routen findet man im Internet unter www.aida.de .

Und so lief unsere Premieren-Kreuzfahrt ab:

Freitag, 7.7.2006: Um 5 Uhr läutet der Wecker und um 6:10 Uhr wartet der Chauffeur der Fa. Airport Driver vor dem Haus. Abflug ist mit 20 Minuten Verspätung um 9 Uhr. Zum Frühstück gibt es an Bord Getränke nach Wahl und ein Topfentascherl. Um 10 Uhr landen wir in Berlin-Tegel. Eine Angestellte von AIDA erwartet uns bereits. Da noch weitere 30 Passagiere mit dem Bus nach Warnemünde transportiert werden müssen, warten wir geduldig im Restaurant "Red Baron" in der Flughafenhalle bis alle Passagiere eingetroffen sind und nehmen inzwischen eine kleine Stärkung zu uns: Holländischer Matjes mit Fisolensalat, Pellkartoffeln und Hausfrauensauce (€ 12,50) und Variation von gebeizten und geräucherten Edelfischen (€ 15,90), dazu Weißwein und Apfelsaft. Um 13:30 Uhr dürfen wir dann endlich in den Autobus einsteigen und kommen um 16:30 Uhr in Warnemünde beim Kreuzfahrtschiff AIDAcara an.

Das AIDA-Personal informiert uns, dass im Augenblick beim Check-in sehr viel los ist, daher unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang am Hafen entlang in den Ort Warnemünde.
Das Ostseebad Warnemünde liegt im Norden der Hansestadt Rostock. Die Warnow mündet hier in die Ostsee und gab diesem Stadtteil Rostocks seinen Namen. Mit einem 150 m breiten Sandstrand verfügt Warnemünde über den breitesten Sandstrand der deutschen Ostküste.

Gegen 18 Uhr ist die Check-in-Halle dann leer, wir bekommen nach der Passkontrolle einen Welcome-Drink und die Bordkarte, welche Zimmerschlüssel, Zahlungsmittel und ID-Card zugleich ist.
Unser Gepäck steht bereits vor der Kabinentür und wir richten uns gleich häuslich ein. Anschließend besichtigen wir sofort das Schiff, um uns zu orientieren. Im Marktrestaurant auf Deck 8 nehmen wir dann unser erstes Abendessen an Bord ein.

Pünktlich um 20 Uhr legt die AIDAcara dann, untermalt mit Abschiedsmelodien und mit viel Gewinke von allen Seiten, von der Pier ab. Es ist ein tolles Erlebnis, wie im Film. Danach gibt es Begrüßungssekt und eine Poolparty auf Deck 11. Wir schlendern von Bar zu Bar und gehen erst weit nach Mitternacht in unsere Kabine.

Die Ostsee: Die Ostsee entstand gegen Ende der letzten Eiszeit, der Weichsel-Eiszeit, vor etwa 12.000 Jahren. Die Bildung des heutigen Brackwassermeeres ging dabei über mehrere Etappen vonstatten. Die Küstengestaltung erfolgte durch ein Zusammenspiel von Landhebung und Meeresspiegelanstieg. Vor 12.000 Jahren war der nordeuropäische Kontinent von riesigen Gletschermassen bedeckt, die sich teilweise bis über Nordostdeutschland ausdehnten. Infolge des damaligen Klimaschwunges zogen sich die Eismassen in Richtung Skandinavien zurück. Als sich der Eisrand nach Abschmelzen der Inlandeismassen auf der Höhe der heutigen Åland-Inseln, nordöstlich von Stockholm, befand, bildete sich in seinem Vorland der Baltische Eisstausee (vor 12.000 bis 10.200 Jahren). Die nächste Etappe wird als Yoldia-Meer, vor etwa 10.200 bis 8900 Jahren, bezeichnet. Das Yoldia-Meer entstand durch starken Wasserspiegelanstieg, der schließlich eine Verbindung zum Weltmeer in der Nähe der mittelschwedischen Seenplatte schuf. Nun erfolgten ein Süßwasserausstrom und ein Süßwassereinstrom. Mit der Zeit hob sich das skandinavische Festland in stärkerem Maße, als der Meerwasserspiegel anstieg. Die Gletscher zogen sich zurück, der Druck auf die skandinavische Landmasse nahm ab, so dass sie sich zu heben begann. So wurde die Seeverbindung wieder blockiert und es entstand der Ancylus-See vor etwa 8900 bis 7000 Jahren. Die Großformen der Küsten im südlichen Bereich der Ostsee formten sich durch die Litorina-Transgression vor etwa 7000 bis 2500 Jahren. Diesmal öffnete sich der Zugang in der Nähe der Darßer Schwelle vor der deutschen Küste. Die Festlandbrücke zwischen Südschweden und Dänemark wurde überflutet und der Osten Dänemarks teilte sich in die heutigen Inseln auf. Die Gletscher waren nun fast vollständig verschwunden. Aber das Festland von Skandinavien hob sich anhaltend, so dass sich die Küstenlinie weiter nachhaltig verändert. Als Ausgleich senkte sich der südliche Bereich der Ostsee. Das vorrückende Meer überflutete die jungglaziale Landschaft und formte sich dabei um. Als Ergebnis findet man drei Küstenformen im südlichen Bereich wieder: Fördenküste, Buchtenküste und die Bodden- bzw. Boddenausgleichsküste.
Begrenzt wir die Ostsee durch Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Deutschland und Dänemark. Der nördlichste Punkt der Ostsee befindet sich an der schwedisch-finnischen Landesgrenze am Bottnischen Meerbusen, ihre östlichste Stelle beim russischen St. Petersburg. Ihr südlichster Punkt stellt das Südende des Stettiner Haffes bei Stettin dar, die westlichste Stelle liegt am Westende der Flensburger Förde bei der Stadt Flensburg.

Im Osten ist die Ostsee über die Newa und verschiedenen Wasserstraßen mit der Wolga, dem Weißen, Schwarzen, Asowschen und dem Kaspischen Meer verbunden. Die Ostsee ist reich an Inseln, Inselgruppen und -ketten sowie bewohnten und unbewohnten Eilanden.


Samstag, 8.7.2006: Die Kabine mit nur 17 m² ist besser ausgestattet als so manches Hotelzimmer: Ein geräumiger 3-teiliger Kasten mit Safe und eine Menge Kleiderbügel. Badezimmer mit genügend Ablagemöglichkeiten, Wäscheleine in der Dusche, Hand-, Bade- und Liegetücher, Seifen- und Duschgelspender, genügend Haken um etwas aufzuhängen, und in der Kabine selbst gibt es mehr als genug Stauraum in den diversen Laden, einen Fön, Telefon, Fernsehapparat (incl. Bordprogramm) sowie eine regulierbare Klimaanlage. Auf dem Gang gibt es Trinkwasserbrunnen für stilles und kohlensäurehaltiges Wasser. Ideal, um die Wasserflaschen immer wieder aufzufüllen.
Nach dem reichhaltigen Frühstück findet um 10:20 Uhr die (vorher mehrmals angekündigte) Seenot-Rettungsübung (Anwesenheitspflicht!) mit den Schwimmwesten statt. Nach dieser 15-minütigen Einführung beginnt ein gemütlicher warmer sonniger Seetag.

Um 18 Uhr haben wir eine Lufttemperatur von 28°C, Wassertemperatur 23°C, Schiffsgeschwindigkeit 13 Knoten, Windgeschwindigkeit 4,7 m/s, Kurs 35° (NO). Diese Angaben sind im AIDA-TV jederzeit auf Kanal 14 abrufbereit. Nach einem ausgezeichneten Abendessen, einem Verdauungsspaziergang bei Sonnenuntergang auf Deck 6 und einer kurzen Tanzeinlage in der Aida-Bar gehen wir müde zu Bett.

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