Erzählungen von wunderbaren Heilungen machten Lamego zum Wallfahrtsziel und führten zum Bau der Barockkirche Nossa Senhora dos Remedios ("Unsere Liebe Frau der Heilmittel") auf dem Hügel südwestlich der Stadt. Sie wurde 1771 vollendet und erhebt sich über einer imposanten, mit blau-weißen Azulejo-Fliesen geschmückten Granittreppe, an der über 100 Jahre lang gebaut wurde. Als Verlängerung der Hauptstraße führt die 686-stufige Doppeltreppe hinauf zur Wallfahrtskirche. Manche Pilger rutschen auf den Knien nach oben, weniger Fromme steigen zu Fuß hinauf, wir werden mit dem Bus nach oben gebracht und später die Treppe hinunterwandern.

Im ehemaligen Bischofspalast ist ein Museum eingerichtet. Einige Gemälde der Kathedrale sind in diesem Museum ausgestellt. Ebenfalls gezeigt werden die eher ungewöhnlichen Statuen der hochschwangeren Jungfrau Maria, die charakteristisch für diese Region sind, sowie bunte Azulejos mit Jagdszenen, eine Sänfte, zwei Kutschen, einige Wandteppiche und Bischofsgewänder.

Die Sé (Kathedrale) besitzt einen viereckigen Turm aus dem 12. Jh., der Rest und der schöne Kreuzgang stammen aus dem frühen 16. Jh. Damals schmückten Künstler der Schule von Viseu den Altar mit 20 Gemälden, von denen leider nur fünf erhalten blieben. Sehr eindrucksvoll sind die "Verkündung" und die "Heimsuchung" Mariä.

Anschließend geht es mit dem Bus zum schwimmenden Hotel, das in Pinhao bereits angelegt hat.

Pinhao liegt rund 22 km flussaufwärts von Peso da Régua. Das kleine Dorf ist das Zentrum der Portwein-Region und bekannt für seinen mit 24 hübschen Azulejos (Fliesen) verzierten Bahnhof.

Hier herrschen trotz der kargen Landschaft vorzügliche Boden- und Klimaverhältnisse für den Weinbau. Wohin man blickt, wurden an den steilen Schieferhängen des Douro und einiger seiner Nebenflüsse in jahrhundertelanger Arbeit unzählige Terrassen angelegt. Die meisten Weinberge sind ziemlich klein. In der Region produzieren gut 25.000 Winzer nicht nur Port-, sondern auch Tafelwein. Seit die großen Firmen den Wein oft selber anbauen, hat sich vieles geändert. Neue Rebterrassen werden mittlerweile zum Teil mit Dynamit aus den Hügeln gesprengt.

Azulejos: Sie zieren Paläste und Kirchen, Hausfassaden und Innenwände, Bahnhöfe und Cafes, aber auch Treppenaufgänge und Brunnen. Azulejos, diese meist quadratischen, zart bemalten und glasifizierten Keramikfliesen, die oftmals mosaikartig zu kunstvollen Wandbildern zusammengefügt werden, bilden ohne Zweifel die Krönung der dekorativen Künste in Portugal. Alte oder seltene Azulejos gelten heute als Sammlerstücke - dementsprechend hoch sind auch die Preise.

Um 18 Uhr treffen wir wieder am Schiff ein und werden mit Musik, frischen feuchten Handtüchern und Erfrischungsgetränken begrüßt.

Das Wetter heute: Bewölkt, Regenschauer, 19°C.


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