Donnerstag, 26.8.2010: Die Nacht war ruhig, jedoch in der Früh ist es unangenehm kühl, so dass wir wieder die Heizung einschalten müssen.
Nach kurzer Überlegung fahren wir nicht mit dem Bus in die Stadt, sondern mit unserem Womo auf einen gebührenfreien Parkplatz in Citynähe.

Malmö: Im 13. Jahrhundert entstanden, entwickelte sich die Siedlung schnell zu einer einflussreichen Handels- und Hafenstadt - dank ihrer Lage am Öresund und dem Warenaustausch mit der reichen Hanse. Heute ist Malmö Schwedens drittgrößte Stadt mit rund 240.000 Einwohnern, die noch immer eine bedeutende Rolle als Warenumschlagplatz im Ostseehandel spielt.

Das alte Malmö - der kompakte Kern - liegt innerhalb des Ringkanals und lässt sich gut zu Fuß bewältigen.

Vom Hauptbahnhof, mit den unzähligen Fahrrädern, sind es nur wenige Minuten zu Fuß zum Altstadtkern.

Das neue Malmö wächst seit der Eröffnung der Öresund-Brücke im Jahr 2000 immer mehr mit dem nur 17 km entfernten Kopenhagen zusammen und am Hafen erreicht der 54-stöckige Wolkenkratzer "Turning Torso" des spanischen Architekten Santiago Calatrava eine Höhe von 190 m. Es ist ein Büro- und Wohnkomplex aus neun verdrehten Würfeln, der Ende 2005 fertig gestellt wurde.

Westlich des Altstadtkerns liegt die Festung Malmöhus, welche der Dänenkönig Christian III. zwischen 1537 und 1542 errichten ließ. Das viergeschossige Backsteingebäude wurde von einem Wallgraben umgeben, an den Ecken kamen flache Kanonentürme hinzu. Nach dem Verfall im 18. Jahrhundert und der Nutzung als Gefängnis danach wurde die Anlage vor dem 2. Weltkrieg restauriert. Heute sind hier die Museen Malmös untergebracht.

Durch den angrenzenden Stadtpark gelangen wir in die Altstadt.

Ältester Platz ist Stora Torget ("Großer Platz"), auf dem Gemüsemärkte und sonntags ein Flohmarkt abgehalten werden. Häuser aus verschiedenen Epochen umgeben den Platz.

Das Rathaus auf der Ostseite stammt von 1546, wurde jedoch etliche Male umgebaut, zuletzt 1869.

Älter und stilechter ist das Jörgen Kocks hus mit seinen prächtigen Treppengiebeln, in dem sich schon Gustav Wasa Anfang des 16. Jahrhunderts aufgehalten haben soll, oder die Apotheke Lejonet aus dem Jahr 1571.

Der "kleine Platz", Lilla Torget, der sich an den großen Platz anschließt, bietet mit seinen Fachwerkhäusern eine malerische Kulisse. Hier haben Kunsthandwerker häufig Verkaufsstände.

Durch das stattfindende Sommerfestival konnten wir von diesen Fachwerkhäusern nicht viel sehen, da diese von riesigen Bühnen, einem Riesenrad, Ringelspielen und Buden verstellt waren.

Das älteste Gebäude der Stadt ist die hinter dem Rathaus liegende St. Petri-Kirche, ein dreischiffiger gotischer Backsteinbau aus dem 14.Jahrhundert, wahrscheinlich nach dem Vorbild der gleichnamigen Marienkirche in Lübeck gebaut. Die Kanzel aus Sandstein und schwarzem Kalkstein sowie der mächtige Altaraufsatz aus Holz stammen aus dem 16. und 17.Jahrhundert. Gewölbe und Wände sind reich ausgemalt, sie gehören zu den besten des Nordens.

Auch in Schweden gibt es Bade- und Heilanstalten.

Unterwegs besorgen wir für unseren EeePC einen mobilen Internetzugang (Wertkarte für 4 Wochen), damit wir in Schweden laufend den Wetterbericht und unsere E-Mails abfragen können.

Nachdem wir die Altstadt kreuz und quer durchstreift haben, kehren wir müde zu unserem Womo zurück.

Von Malmö sind es keine 20 km bis zur Universitätsstadt Lund. Es gehören die 1145 geweihte Domkirche und die alte Universität aus 1668 zu den dominanten Gebäuden im Zentrum. Sehenswert ist im Dom die Astronomische Uhr aus dem 14. Jahrhundert, deren Glockenspiel täglich um 12 Uhr und um 15 Uhr erklingt.

Gegen 18 Uhr kehren wir hungrig zurück zum Campingplatz. Nach dem Abendessen genießen wir noch die Öresund-Brücke in der Abendsonne und anschließend schreibe ich den täglichen Reisebericht auf meinem EeePC.

Das Wetter heute: Abwechselnd Sonne und ein paar Wolken, 17 °C.
Tagesstrecke: 58 km

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