Canada, der Westen

British Columbia und Alberta

mit unseren Freunden Angela und Hannes Luger
vom 5.9. - 27.9.1998

Allgemein:

Flagge: Rotes Ahornblatt auf weißem Grund, seitlich rot eingerahmt
Fläche: 9,958.319 km² (davon 755.109 km² Binnengewässer)
Hauptstadt: Ottawa mit 920.857 Einwohnern
Währung: Kanadischer Dollar (Can$)
Geschichte: Vor rund 4.000 Jahren waren Asien und Amerika im Norden durch eine schmale Landbrücke verbunden. Die verschwand immer mal wieder und ertrank dann endgültig im Stillen Ozean. Über diese Landbrücke zogen damals Jäger aus der Mongolei nach Kanada. Sie folgten wahrscheinlich riesigen Mammutherden. Vor etwa 7.000 Jahren kamen weitere Asiaten herüber. Allerdings nicht auf dem Landweg. Sie paddelten über die 80 km breite Beringstraße von Sibirien nach Alaska. Es waren die Vorfahren der Eskimos.
Am 2. Mai 1497 stach in Bristol der Genuese Giovanni Caboto in See. Am 24. Juni 1497 landete er mit seiner 18köpfigen Besatzung in Neufundland. Im August war er schon wieder zurück in Bristol. Auch auf seiner 2. Reise nach Westen fand er den Weg nach Asien nicht, den er eigentlich suchte. Aber er entdeckte riesige Fischzüge vor der kanadischen Küste. Alsbald fischten dort bis zu 300 Schiffe aus England, Frankreich und Spanien. Dann segelte ein anderer Italiener, Giovanni Verrazano, hinüber. In französischem Auftrag sollte auch er den kürzesten Weg zum Fernen Osten und seinen Reichtümern suchen. Doch Verrazano kam 1524 ebenfalls nicht weiter als bis zur amerikanischen Küste. Die erforschte er hinauf bis Labrador. 1534 folgte ihm Jacques Cartier. Der entdeckte 1535 den St.-Lorenz-Strom und kletterte auf den Mont Réal, den königlichen Berg, zu dessen Füßen heute die Stadt Montreal liegt. Er hörte auch das indianische Wort "Kanata". Es bedeutet nichts anderes als "Dorf". Ihm verdankt das ganze Land seinen Namen: Kanada. Gleich die erste Begegnung zwischen Europäern und Indianern führte zum Tauschhandel. Die Europäer brauchten Biberfelle, wie die Indianer sie trugen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte der Pelzhandel schon so zugenommen, dass die Biberbestände am St.-Lorenz-Strom bedenklich zurückgegangen waren.
Samuel de Champlain - ein hervorragender Organisator und Seefahrer - suchte für Frankreich neue Pelztiergebiete. Er errichtete feste französische Siedlungen - darunter im Jahre 1608 Quebec. So entstand nach und nach "Nouvelle France", das kanadische Frankreich. Ums Jahr 1750 lebten in Kanada 60.000 französische Siedler.
Doch auch die Engländer wollten am Pelzgeschäft verdienen. 1610 hatte Henry Hudson eine riesige Bucht im Norden Kanadas entdeckt. Man benannte sie nach ihm: die "Hudson Bay". Dort baute England seine Positionen aus. 1713, nach dem Spanischen Erbfolgekrieg, verlor Frankreich große Teile im Osten Kanadas an England. Man taufte sie um in "Nova Scotia" (Neuschottland), "New Fundland" (Neufundland) und "New Brunswick" (Neubraunschweig).
Im 19. Jahrhundert begann die Besiedelung der westlichen Präriegebiete - von den großen Seen bis zu den Rocky Mountains. Aber erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde eine Eisenbahn quer durch den ganzen Kontinent gebaut.
Bevölkerung: Eigentlich gibt es gar keine Kanadier. Ihr Staat ist kaum mehr als 100 Jahre alt. Weniger als 2 % der Bevölkerung sind Ureinwohner: Eskimos und Indianer. Alle anderen 23 Millionen sind eingewandert - aus der ganzen Welt. Ein Fünftel der Bevölkerung, 5 Millionen Menschen, ist erst in den letzten 40 Jahren dazugekommen. Und der Zustrom hört nicht auf.
Geographie: Kanada ist riesig. Von Nord nach Süd reicht es vom 80. bis zum 42. Breitengrad und mit seinen fast 10 Millionen km² ist das Land 40 mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Zwischen Neufundland und der Grenze zu Alaska liegen 6.800 km. Solche Ausdehnungen machen es klar, warum man in Kanada so sehr verschiedenartige Landschaften findet - Prärien und ewiges Eis, Sandstrände und undurchdringliche Wälder.
Wetter: Auf europäische Verhältnisse übertragen entspricht Kanada dem Raum zwischen dem norwegischen Spitzbergen und Mittelitalien. So könnte man annehmen, dass hier wie dort die etwa gleichen klimatischen Verhältnisse herrschen. Kanada ist aber kühler. Nach Norden, gegen das Polarmeer, ist Kanada völlig offen. Da gibt es keine hohen Berge, die das Land gegen kalte Brisen schützen. Die blasen während des Winters heftig aus dem Polargebiet nach Süden. Während des Sommers - im Juli und August - kann es in den Prärien und in den großen Städten des Südens sogar recht heiß werden.
Sprachen: Kanada hat offiziell zwei Landessprachen. Im weitaus größten Teil des Staates ist es Englisch. Doch in der Provinz Quebec - also im Osten des Landes - spricht man vor allem französisch.
Kanadas unterschiedliche Uhren: Man wähle unter sieben verschiedenen Zeiten. Das hängt damit zusammen, dass Kanada sich über etwa 90 Längengrade von Osten nach Westen erstreckt. Das ist immerhin ¼ des Erdumfangs. Darum beträgt der Zeitunterschied zwischen Ost und West ¼-Tag oder 6 Stunden.

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