Kanada / USA, der Osten      
Ontario und Quebec / Maine,
New Hampshire, Vermont

vom 13.9. - 11.10.2003

Eine Reise durch das zweitgrößte Land der Erde verspricht die verschiedenartigsten Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen. Im Osten beginnt die Geschichte Kanadas. Überall treffen wir auf die Spuren der Menschen, die in den vergangenen Jahrhunderten aus Europa nach Kanada kamen. Sie bewahrten das europäische Erbe, passten sich den Erfordernissen und Möglichkeiten ihrer neuen Heimat an und formten eine eigenständige Kultur.

Der Osten Kanadas ist nicht nur das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum des Landes, sondern auch ein ideales Ferienland mit seinen weiten Wald- und Seenlandschaften. Allein in Ontario gibt es mehr als 250.000 Seen.

Als beste Reisezeit gelten die Monate Juni bis September, jedoch besonders reizvoll sind die Herbstmonate September und Oktober (vor allem Oktober), wenn sich im "Indian Summer" (= das Ziel unserer Reise!) das Laub der Bäume traumhaft schön färbt.

"Indian Summer": Jedes Jahr bezaubert und überwältigt der "Indian Summer" mit seiner Farbenpracht die Menschen. Der Indian Summer, die Zeit der intensiven Laubfärbung der Bäume, beginnt nach den ersten Kälteeinbrüchen im Osten Kanadas und breitet sich von Norden nach Süden aus. Die Algonkin-Indianer erklärten die alljährliche Laubfärbung mythologisch: Sie glaubten, dass das Rot der Bäume vom Großen Bären stamme, den der himmlische Jäger im Herbst erlegt habe und dessen Blut nun auf die Erde herabtropft.
In der modernen Biochemie sieht man die Laubfärbung viel nüchterner: Danach ist diese durch die Pigmentierung durch gelbe Karotine und Anthozyan (rötliche Schattierungen) begründet. Die Karotine, denen z.B. auch die Karotten ihre Farbe verdanken, sind bereits im Sommer in den Blättern enthalten. Doch erst im Herbst, wenn kein grünes Chlorophyll produziert wird, kommen die gelben Karotin-Pigmente zum Vorschein. Anthozyan, das z.B. die Eichen- und Ahornblätter leuchtend rot werden lässt, entsteht aus überschüssigem Zucker, der in eiskalten Nächten nicht mehr zum Stamm zurücktransportiert wird.

Der Osten Kanadas bietet perfekte Bedingungen für den Altweibersommer. Während die Tage noch warm und sonnenklar sind, bringen Nord- und Nordwestwinde schon sehr kalte und trockene Luft heran, so dass die Abende und Nächte sehr kühl werden. Gerade dieser Gegensatz von sonnigen Tagen und kühlen Nächten bewirkt die besonders lebhafte Laubfärbung.

Die ungewöhnlich eindrucksvolle Farbenpracht und -vielfalt ist vor allem für Europäer überraschend, die aus ihrer mitteleuropäischen Heimat vergleichbare klimatische Bedingungen und verwandte Baumarten kennen. Der Artenreichtum der Laubwälder (etwa 20 Ahorn- und 9 Eichenarten) sorgt für das prächtige Farbenspiel, jedoch entsteht die eindrucksvolle und fast überwältigende Laubfärbung nicht nur aus der Leuchtkraft der einzelnen Farben, die Wirkung wird noch verstärkt durch die Weite der riesigen Waldbestände und durch den Kontrast zum strahlend blauen Himmel.

Kanada im Überblick:

Fläche: 9,997.000 km² (davon 755.109 km² Binnengewässer)
Hauptstadt: Ottawa, 323.300 Einwohner
Bevölkerung: 32 Millionen
Bevölkerungsdichte: 2,8 Einwohner pro km²
Sprachen: Amtssprachen sind Englisch und Französisch
Flagge: In den Farben rot und weiß, mit einem roten Ahornblatt auf weißem Grund
Klima: Kanada liegt in den gemäßigten bis arktischen Breiten; im größten Teil des Landes herrscht typisches Kontinentalklima mit trockenen, heißen Sommern und langen, sehr kalten und schneereichen Wintern
Währung: Kanadischer Dollar, 1 CAD = ca. 0,65 EUR

1. Tag: Regen, 14°C. Um 8.20 Uhr werden wir mit dem Flughafentaxi C & K inklusive unserer 5 Gepäckstücke (insgesamt 74,5 kg) zum Flughafen gebracht. Bei unserem Eintreffen stellen wir mit Entsetzen fest, dass sich an den 8 Check-in-Schaltern eine lange Warteschlange gebildet hat. Nach 45 Minuten haben auch wir unser Gepäck aufgegeben und bis Toronto durchgecheckt.
Wir starten um 11.10 Uhr, mit 15 Minuten Verspätung. Verpflegung: Käse- oder Schinkenweckerl.
Mit etwas Verspätung kommen wir in Frankfurt bei Sonnenschein und 17°C an und eilen zum Gate B46. Das Flugpersonal wartet schon auf uns. Wir starten mit 30 Minuten Verspätung um 13.35 Uhr. Der Luftraum ist hier sehr überlastet.
Gegen 15.30 Uhr (MESZ) gibt es Mittagessen: Gebratene Hühnerbrust mit Reis, Fisolen, grüner Salat und Sauvignon blanc oder Tortellini in Tomatensauce mit grünem Salat und Cabernet Sauvignon.
Die Verpflegung an Bord der Air Canada ist ausgezeichnet.
Landung in Toronto um 15.45 Uhr Ortszeit (21.45 MESZ). Mit einem Shuttle Bus geht es über das gesamte Flughafengelände zum Hauptgebäude, um die Zollformalitäten zu erledigen und weiter zum Baggage Claim. Wir warten auf unsere 4 Gepäckstücke leider vergebens und reklamieren sofort beim Lufthansa-Schalter. Ein Formular muss ausgefüllt werden und es wird uns versichert, dass das Gepäck mit dem nächsten Flug aus Frankfurt morgen um 13.30 Uhr ankommen wird.
Mit dem Airport Express Bus fahren wir dann, nur mit unserem kleinen Trolley-Koffer bewaffnet, nach Downtown. An der Harbour Front steigen wir aus und gehen noch wenige Häuserblocks bis zum "Novotel Toronto Centre Hotel". Das 4*Hotel befindet sich in der "Esplanade" - einer kleinen Querstraße am Beginn der Yonge Street - im Süden Downtowns. Der Bau wirkt von außen recht unscheinbar und wird von dem daneben stehenden Bürohochhaus fast erdrückt. Eine glatte graue Betonfront mit regelmäßigen Fenstern erinnert fast an den "Bauhaus" Stil.

Der Eingang zur Lobby ist zurückversetzt, so dass man gediegen vorfahren kann. Schon in der Lobby setzt sich der gediegene Komfort fort - warme Holztöne, Stoffbespannung mit freundlichen Mustern, bequeme Sitzgelegenheiten und hier und da eine Blattgoldverzierung. Der Service ist freundlich und das Check-In ist ruck-zuck erledigt.
Das Zimmer 427, mit Blick auf die benachbarten Hochhäuser, einen Parkplatz und ein italienisches Restaurant, die "Spaghetti Factory", ist sehr hell und freundlich eingerichtet. Auf Grund der guten Lage bietet sich das Novotel als Ausgangspunkt für Besichtigungen geradezu an.

Die Provinz Ontario mit einer Gesamtbevölkerung von 11.405.000 Einwohnern erstreckt sich auf eine Gesamtfläche von 1,076.395 km². Toronto ist die moderne Hauptstadt der Provinz Ontario, eine pulsierende Wirtschaftsmetropole mit interessanten architektonischen Glanzlichtern und dem 553 m hoch aufragenden CN-Tower, von dessen Aussichtsterrasse sich dem Besucher ein großartiger Ausblick auf die Stadt bietet. Nur eine gute Autostunde von Toronto entfernt liegen die tosenden Niagara-Wasserfälle.
Überall in der Provinz gibt es reizvolle Museumsdörfer, in denen die Geschichte der Besiedlung Kanadas durch europäische Siedler lebendig dargestellt wird. Außerdem bietet Ontario ein einzigartiges Naturerlebnis: Zahllose Bäche, Flüsse, Ströme und Seen sind ein Paradies für Wassersportler. Endlose Wälder laden wie die National- und Provinzparks zu langen Wanderungen ein.

Das Wetter bei unserer Ankunft: leicht bewölkt, mild, 20°C.


2. Tag: Die Nacht haben wir gut verbracht, waren jedoch öfter wach.

Frühstück kostet im Hotel pro Person $ 13,95. Wir essen auswärts und suchen das Restaurant "Marché" (ein wertvoller Tipp aus einem Internet-Reisebericht). Mit Hilfe eines Passanten finden wir es ganz in der Nähe des Hotels, Ecke Yonge/Front Str. Hier kann man ausgezeichnet frühstücken, es gibt wirklich alles, was das Herz begehrt: Ob pikant, süß, leicht, deftig, alles ist frisch zubereitet, und es gibt mehrere, auch europäische, backfrische Brotsorten. Das Lokal lässt sich von der Ausstattung her am ehesten mit einer Rosenberger-Raststation vergleichen, liegt aber in einem überdachten Shopping-Center auf einer großen, von einer Glaskuppel überdachten Plaza und gehört zum "Mövenpick"-Konzern.
Nach dieser Stärkung spazieren wir (leider noch ohne Reiseführer, der ist nämlich noch in unserem restlichen Gepäck auf der Reise) durch die fast menschenleere Downtown und sehen sehr viele Obdachlose auf den Gehsteigen schlafen.

Toronto - Allgemein:
Toronto ist die Provinzhauptstadt von Ontario, die mit rund 11 Millionen Einwohnern vor der Provinz Quebec mit ca. 7 Millionen Einwohnern die größte Provinz Kanadas ist. Die Metropole befindet sich im Süden der Provinz, nördlich des Ontariosees. Durch den St.-Lorenz-Strom und den Erie- und Welland-Kanal besteht eine wichtige Verbindung zum Atlantik.

Die erst 1793 gegründete Stadt Toronto befindet sich mit einer geographischen westlichen Länge von 79° und einer nördlichen Breite von 43° auf der ungefähren Breite von Rom und liegt 172 m über dem Meeresspiegel. Das Zentrum der Stadt, der Central Business District, dehnt sich im Norden bis zur Bloor Street, im Süden bis zur Front Street, im Westen bis zur Spadina Avenue und im Osten bis zur Church Street aus. Die Straßen verlaufen gerade in Nord-Süd- bzw. West-Ost-Richtung; die beiden von Norden nach Süden verlaufenden Hauptverkehrsstraßen Yonge Street und University Avenue führen auf den Bahnhof (die "Union Station") und den Hafen zu. Zwischen dem Bahnhof und der neu gestalteten Habour Front verläuft der mehrspurige Gardiner Expressway.

Old City Hall: Das alte Rathaus ist ein auffallender Sandsteinbau, der zu den alten Verwaltungsgebäuden gehört. Für die Architektur zeichnet E.J. Lennox verantwortlich. Die Old City Hall entstand zwischen 1889 und 1899 und steht an der Ecke Queen Street/Bay Street, gegenüber der neuen City Hall. Das Gebäude begeistert durch seine kleinen Türmchen. Auffallend ist die Turmuhr, die vor den gigantischen verspiegelten Wolkenkratzern ein phantastisches Fotomotiv darstellt und an Big Ben erinnert. Gegen Abend wird das alte Rathaus durch zahlreiche Lichterketten beleuchtet.

New City Hall: Eines der auffallendsten Gebäude Torontos, die Neue City Hall steht ebenfalls an der Ecke Queen Street/Bay Street. Das 1965 gebaute Verwaltungsgebäude trägt die Handschrift des finnischen Architekten Viljo Revell und ähnelt sehr dem "Vienna International Centre". Unzählige Büros sind in den beiden Türmen untergebracht. Vor dem zweitürmigen Rathaus auf dem Nathan Philips Square (benannt nach dem Bürgermeister, dem man ihn verdankt) trifft sich die Bevölkerung. An sonnigen Tagen verbringen viele ihre Lunchpause auf dem Rathausplatz, am Teich mit Fontäne, der sich im Winter in eine beliebte Eisbahn verwandelt. Hier werden auch Konzerte und Kunstausstellungen veranstaltet, und auch politische Demonstrationen finden hier statt.

Discovery Walks: Seit dem Sommer 1997 wurden im Stadtgebiet von Toronto 6 Discovery Walks (Entdeckungspfade) eingerichtet, weitere sollen noch folgen. Diese Spaziergänge sind durch Hinweisschilder gekennzeichnet und führen durch besonders interessante Stadtviertel, zu schönen Grünanlagen und Strandabschnitten am Ontario-See, oder zu historischen Sehenswürdigkeiten.

Roy Thomson Hall: Der gigantische verspiegelte Kuppelbau im Schatten der Wolkenkratzer, genauer gesagt zwischen Bank Towers und der Metro Hall, an der King Street, ist die Roy Thomson Hall. Diese Konzerthalle wurde 1982 nach Plänen des Architekten Arthur Erickson errichtet und ist wegen ihrer kreisrunden Form ebenso berühmt wie wegen ihrer außergewöhnlich guten Akustik. Künstler und Orchester von internationalem Ruf sind häufig zu Gast.

Harbourfront: Im Laufe der Jahre wurden die alten Schuppen und Lagerhäuser abgerissen und an ihrer Stelle Sport- und Parkanlagen, Theater und Hochhäuser gebaut. So präsentiert sich jetzt Torontos Harbourfront Park auf einer 38 ha großen Fläche mit modernen Hotels, teuren Wohn- und Apartmenthäusern, Kunstgalerien und Theatern, eleganten Boutiquen, Restaurants und Cafés sowie einem Yachthafen, einem Eisenbahnmuseum und einem französischen Kulturzentrum.

Wir essen zu Mittag an der Harbourfront, in der Marinebar "Wallymagoo's" an der Pier 4. Anschließend fahren wir mit dem Airport Express Bus zum Flughafen um unser Gepäck zu holen, für die Rückfahrt zum Hotel leisten wir uns dann ein Taxi.

Chinatown: Südlich von Kensington Market, nur durch die Dundas Street West getrennt, breitet sich in den kleinen Straßen zwischen Beverley Street und Bathurst Street Torontos Chinatown aus. Während in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts nur etwa 4.000 Chinesen in Toronto lebten, wuchs die Zahl nach dem 2. Weltkrieg rasch an. Heute leben hier zwischen 80.000 und 100.000 Chinesen, Tendenz steigend. Einen Hauch von Fernost vermitteln die vielen Menschen, die bunten Reklameschilder mit den chinesischen Schriftzeichen, die zweisprachig abgefassten Straßenschilder, die aus den Häusern nach außen dringende fremdartige Musik und die exotischen Gerüche, die aus den vielen Küchen und Restaurants stammen.

Das Wetter heute: Vormittag bewölkt, dunstig, Nachmittag starker Regen bei 24°.

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