Von der Küstenstraße EN 101 zweigt in Estreito de Calheta die Stichstraße zum kleinen Ort Jardim do Mar ab, der nach 2 ½ km erreicht ist. Abgelegen und nur schwer zugänglich, war Jardim do Mar einer jener Orte Madeiras, aus dem es die Menschen nach Übersee zog, nach Südafrika, Südamerika und in die USA. Verlassen und nahezu aufgegeben, erlebte Jardim do Mar aber schließlich eine - wenn auch späte - Blüte: Finanziert durch Geldüberweisungen der Exilanten konnten die daheimgebliebenen armen Verwandten ihre Häuser sanieren und eine neue, stolze Kirche erbauen.

Vom Kirchenplatz führen schmale Gassen an alten Fischerhäusern entlang bergab in Richtung Meer. Eine ruhige Stimmung liegt über dem Ort und man kann unbehelligt durch die Straße streifen oder, so wie wir, zum Restaurant "Tar Mar" hinunterwandern, das die besten Fischgerichte hier im Südwesten serviert.
Hier kehren wir nun ein und bestellen 2x Espada mit gebratenen Bananen und Pommes frites. Dazu eine kleine Flasche Weißwein und Mineralwasser.

Wir verlassen Jardim do Mar und fahren über Prazeres zur Hochebene "Paul da Serra". Die Paul (= Moor) ist ein 100 km² großes, fast ebenes Gelände.

Spaziergang durch das Farnmeer: Die Levada läuft am Rand der Hochebene Paul da Serra malerisch durch die von gelbem Stechginster unterbrochene Farnwiese.

Unsere Wanderung beginnt am Parkplatz an der ER 110 (Nahe Rabacal), das Ziel ist "Christo Rei", eine weiße, weithin sichtbare Christusstatue.
Vorbei an der schlichten Fatima-Kapelle folgen wir der Levada gegen die Fließrichtung. Entlang der nur 20 cm breiten Wasserrinne läuft ein schmaler Pfad durch ein endlos erscheinendes Farnmeer. Wir kommen an in den Hang gegrabenen Höhlen und an Wasserfällen vorbei.
Weidende Kühe sind hier oftmals das einzige Zeichen der Zivilisation. Meist läuft das Vieh frei über die Wiesen und Wege und wir müssen manchmal den Kühen und Kälbern geduldig zureden, uns auf dem schmalen Pfad vorbeizulassen.

Hin und zurück dauert die Wanderung ca. drei Stunden, ist leicht zu bewältigen und der Höhenunterschied ist unwesentlich.

Nun sind wir wieder am Ausgangspunkt bei unserem Auto angelangt und fahren über Canhas zurück zum Hotel.

Hungrig von der Wanderung gönnen wir uns noch in einem Restaurant unweit des Hotels ein kleines Abendessen.
Die Müdigkeit macht sich jetzt doch bemerkbar und wir gehen zeitig zu Bett.

Das Wetter heute: Sonnig und sehr warm, am Abend leicht bewölkt.

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