Sonntag, 14.10.2007: Um 1:30 Uhr werde ich von Donnergrollen wach. Es entwickeln sich heftige Gewitter, die bis ca. 3 Uhr andauern. Blitze und Donner ohne Unterbrechung. Dann starker Regen und Wind.
Nachdem wir aufgestanden sind, sehen wir in der Küche die Auswirkungen des Gewitters. Bei der Eingangs- und der gegenüberliegenden Terrassentür ist bei den Sockeln das Regenwasser eingedrungen. Nun müssen wir das Wasser von einer Tür zur andern mit Kübel, Schaufel und Tüchern entfernen.
Es ist stark bewölkt, windig
und kühl bei ca. 18°C. Das Frühstück haben wir uns jetzt
redlich verdient.
Den Vormittag verbringen wir mit Sudoku und der Vervollständigung des Reiseberichts.
Dann kochen wir unser Mittagessen, welches wir vorsichtshalber schon rechtzeitig
eingekauft haben: die gebackenen Hähnchenbrustfilets "Kiew" werden
im Backrohr gebacken und das Gemüse erhitzen wir in der Pfanne.
Wie vom Wetterbericht versprochen, wird der Wind immer stärker und der
Regen lässt auch nicht nach. Durch die Zwangsbelüftungen oberhalb
der Türen und Fenster pfeift der Wind durch unser Apartment. Heizung gibt
es hier keine, sollte es noch ungemütlicher werden, müssten wir das
Backrohr als Heizkörper benützen.
Den Rest des Tages verbringen wir
mit Kartenspielen und Vorbereitungen für den morgigen Tag. Wir möchten
morgen sehr früh aufstehen und mit der Fähre nach Malta fahren. Hoffentlich
spielt das Wetter mit.
Das Wetter heute: Regen und starker Wind.
Montag, 15.10.2007: Um 5:20 Uhr läutet der Wecker. Ein kleines Frühstück noch und schon geht's los nach Mgarr zur Fähre Richtung Malta. Die Fähre legt um 7:15 ab und ist 25 Minuten später in Malta.
Im Fährhafen Cirkewwa
warten bereits die Busse, die hauptsächlich Valletta anfahren. Der Bus
Nr. 45 fährt 1 Std. 15 Min. nach Valletta zum Busbahnhof ins Zentrum.
Nahezu alle Buslinien gehen auf Malta von Valletta aus. Der zentrale Busbahnhof
befindet sich vor dem City Gate rund um den Triton-Brunnen.
Querverbindungen bestehen kaum, so dass man, will man von einem Inselende zum
anderen, in Valletta umsteigen
muss.
City Gate: Das heutige Stadttor am oberen Anfang der Republic Street ist ein recht umstrittenes Werk von 1968. Das ursprüngliche Tor aus dem 16. Jhdt. wurde niedergerissen, da es dem Autoverkehr nicht mehr gewachsen war. In den nächsten Jahren sollen das City Gate und der angrenzende Busbahnhof erneut umgebaut werden.
Valletta:
Maltas Hauptstadt Valletta (9.200 Einwohner) und ihre Vorstadt Floriana (4.700
Einwohner) liegen wie ein gewaltiges Schlachtschiff auf der Halbinsel zwischen
zwei prächtigen Naturhäfen, dem Marsamxett Harbour und dem Grand Harbour.
Auf den Seiten zum Meer hin bilden hohe Festungsmauern eine unüberwindbar scheinende Bordwand. Auf der Landseite sind die Stadtmauern von Floriana ein erstes Bollwerk, das dem durch eine weitere Landmauer geschützten Valletta als Puffer diente. Wehrhafter als Valletta und Floriana war keine andere Stadtanlage des späten 17. Jhdts.
Bis heute hat Valletta viel von seinem
ursprünglichen Charakter bewahren können. Mit seinen gewaltigen Befestigungsbauwerken,
den zahlreichen, überwiegend im Barockstil errichteten Kirchen und Palästen
gibt die Stadt noch heute einen Eindruck von Prunk und Wohlstand, die hier zur
Zeit der Ordensritter herrschten.
Die von hohen Festungsmauern umgürtete Stadt gilt als erste auf dem Reißbrett
entstandene Stadt der Neuzeit. Die Straßen sind schachbrettartig angelegt:
Neun Verkehrsadern durchziehen Valletta in Längsrichtung, das Gefälle
der zwölf Querstraßen wird vielfach durch Treppen überbrückt.
Hauptgeschäftsstraße und Flaniermeile ist die Republic Street, in
der parallel dazu verlaufenden Merchants Street gibt es zahlreiche weitere Läden,
in den Vormittagsstunden findet hier täglich (außer Sonntag) ein
Straßenmarkt statt.
Republic Street: Am City Gate nimmt die Republic Street, die Hauptstraße Vallettas, mit zahlreichen repräsentativen Bauten ihren Ausgang, führt mitten durch die Stadt bis zum Fort St.Elmo. Während der Geschäftszeiten herrscht hier natürlich reges Treiben.
Pferdekutschen: Auch mit Pferdekutschen, auf Malta nennt man sie Karrozzini, kann man die Sehenswürdigkeiten von Valletta kennen lernen. Über den Preis sollte man sich vor Fahrtantritt einigen.
Befestigungsanlage: Die zwischen 1566 und 1571 entstandenen Befestigungsanlagen Vallettas galten mit ihrem ausgeklügelten System aus Vorwerk, Bastionen, Kavalieren und Kurtinen lange Zeit als uneinnehmbar. Etwa 150 Bronzekanonen mit großer Reichweite standen gegen Ende des 16. Jhdts. auf den Befestigungsanlagen Vallettas schussbereit, wobei die westlichen, auf den Kavalieren postierten Kanonen sogar die gesamte Stadtfläche bis zum Fort St. Elmo und darüber hinaus zum Meer unter Beschuss nehmen konnten.
Upper Barracca Gardens: Wir gehen weiter in südöstlicher Richtung und erreichen die auf der St. Peter and Paul´s Bastion angelegten Upper Barracca Gardens. Von der Terrasse der hübschen Parkanlage genießen wir einen prächtigen Blick über den Grand Harbour. Angelegt Ende des 16. Jhdts als Übungsplatz der Ritter der italienischen Landmannschaft, sind die Upper Barracca Gardens seit dem 18. Jhdt. eine öffentliche Gartenanlage. Der Arkadenbau aus dem Jahre 1661 war ursprünglich überdacht und wurde auf Anforderung jedoch 1775 nach der "Revolte der Priester" entfernt, um künftig hier aufrührerische Versammlungen zu verhindern.