Mittwoch, 17.10.2007: Nach dem Frühstück werfen wir, wie fast jeden Tag, einen Blick auf den Wetterbericht im TV. Der Vormittag soll noch trocken bleiben, der Nachmittag verspricht dann Regen und Gewitter. Starker Wind den ganzen Tag.
Wir machen uns nun auf den Weg und
spazieren zu Fuß ins Nachbardorf Ghammar.
Auf dem Weg dorthin sehen wir immer wieder hunde- und katzensicher hochgehängte
Müllsäcke, die auf Abholung warten.
Ta'
Pinu Church: Eine bedeutende Marienwallfahrtsstätte für
alle Malteser ist die 1920 - 1931 erbaute, neuromanische Basilika von Ta' Pinu.
In ihrer Apsis sind die Überreste einer kleinen Kapelle aus dem 15. Jhdt.
einbezogen, in deren Nähe zwei Einheimische um 1883 wundersame Marienerscheinungen
hatten. In der Folgezeit bewirkte die Gottesmutter von Ta' Pinu zahlreiche Wunder,
sodass mit Spenden von Maltesern aus aller Welt das heutige Gotteshaus errichtet
werden konnte.
Im Kirchenraum, der mit bunten Glasfenstern
und Mosaiken geschmückt ist, belegen die vielen Votivgaben, aber auch die
von Geheilten zurückgelassenen Krücken und Prothesen die Wundertätigkeiten
der Gottesmutter, zu der alljährlich noch immer Tausende von Einheimischen
pilgern.
Am 26. Mai 1990 besuchte Papst Johannes Paul II. diese Basilika. Er feierte mit 11 Bischöfen und vielen Gläubigen eine heilige Messe und schmückte ein Marienbild mit 5 goldenen Sternen.
Nach ca. 45 Minuten
sind wir wieder zurück, steigen in das Auto und fahren über Ghasri
nach Zebbug (= Olivenhain), eine
Ortschaft im Nordwesten Gozos. Dieser Ortsname verrät, dass es früher
auf der Insel große Olivenhaine gab, sie mussten jedoch unter britischer
Herrschaft Baumwollplantagen Platz machen, die inzwischen aber auch längst
aufgegeben wurden. Neue Ölbäume an ihrer statt werden aber nur in
kleinem Rahmen angepflanzt.
Die barocke Kirche im Ort wurde 1739 errichtet, hat an jedem ihrer Glockentürme
eine Uhr, nur eine davon zeigt die Tageszeit an, die andere steht still - um
den Teufel in die Irre zu führen.
Fährt man von Zebugg weiter in Richtung Norden bergab, kommt man zur Qbajjar-Bucht. Entlang der Küste erstrecken sich hier noch heute benutzte Salinenfelder. Das Meerwasser wird einige Zentimeter hoch in flache Pfannen gefüllt, es verdunstet in etwa einer Woche. Zurück bleibt eine Salzmasse, die zum endgültigen Trocknen zusammengekehrt und abtransportiert wird. Nur in den Sommermonaten ist die Sonneneinwirkung auf Gozo intensiv genug, um die Meersalzgewinnung effektiv zu machen.
Hier kehren wir im Restaurant "Horizon"
ein (wir sind für längere Zeit die einzigen Gäste) und bestellen
Lasagne sowie gebratenes Kaninchen mit Pommes frites und Salat. Die Portionen
sind groß und ausgezeichnet, die Preise sehr moderat.
Während des Essens können wir durch die großen Fenster das eindrucksvolle
Schauspiel der sich mit weißen Gischtkämmen brechenden großen
Wellen in der Bucht verfolgen. Der Wind nimmt jetzt sogar noch an Stärke
zu, erreicht mittlerweile gut 70 km/h und es beginnt leicht zu regnen.
Über Marsalforn fahren wir nun nach Victoria zum Opernhaus Aurora und gehen ins Internet-Cafe.
Wieder in unserem Apartment zurück,
machen wir uns einen guten Jausentee mit Apfelkuchen (Apple Pie).
Abendbeschäftigung: Kartenspielen.
Das Wetter heute: Bewölkt, starker Wind und Regen.
Donnerstag,
18.10.2007: Es ist wieder einmal stark bewölkt und wir verbringen
die Zeit nach dem Frühstück mit Lesen und Sudoku.
Gegen Mittag wird es heller und wir brechen auf zum Supermarkt, dann weiter
nach Xewkija zum Autowaschen (unser Auto ist nämlich von gestern noch total
vom Salzwasser verkrustet, man sieht fast nichts mehr durch die Fenster), und
dann über Ta' Hida zur Ramla Bay.
Gozos schönster Sandstrand schimmert rötlich und ist fast 500 m lang
und ca. 50 m breit. Sogar ein paar kleine Dünen findet man hier. Blickfang
auf dem Strand ist eine in den 50er Jahren errichtete Marienstatue.
Zurück über Ta' Hida nach
Xaghra ins Restaurant "Oleander" zum Mittagessen.
Das Wetter wird nun immer besser und wir spazieren noch durch Victoria.
Zu Hause angekommen packt uns noch einmal der Bewegungsdrang und wir wandern
hinauf zum Leuchtturm "Gordan",auf dem Weg beobachten wir einen Jäger
mit Jagdhunden.
Vogeljagd: Für viele Zugvögel ist der Malta/Gozo Aufenthalt
todbringend, denn die vielen maltesischen Hobbyschützen nehmen die erschöpften
Zugvögel, die hier Zwischenstation machen, als willkommene und leichte
Beute ins Visier. Die Jagd ist seit alters her Freizeitvergnügen der Malteser.
Im Laufe eines Jahres geraten über eine halbe Million Vögel, die anderorts
unter Naturschutz stehen, in das Gewehrfeuer der Sportschützen. Ein Teil
der Tiere wird ausgestopft und später als Trophäe zu Hause bewundert.
Zwar gibt es seit 1980 auf Malta ein Vogelschutzgesetz, aber die Durchführung
scheitert an den unzureichenden Kontrollen und an der zu geringen Bestrafung
der Täter.
Wie an jedem Abend wird im Taschencomputer
der Reisebericht des laufenden Tages erstellt.
Das Wetter heute:
Vormittag stark bewölkt, ab Mittag sonnig und warm, leichter Wind.
Freitag, 19.10.2007:
Unser letzter Urlaubstag beginnt mit starkem Gewitter, diesmal aus Nordwesten.
Unmittelbar neben unserem Apartment schlägt ein Blitz mit lautem Krach
ein. Wir kontrollieren laufend unsere Umgebung, Glücklicherweise dürfte
nichts passiert sein.
Gegen Mittag lösen sich die Wolken dann auf und es wird ein herrlicher
Sonnentag.
Mittagessen im Restaurant "Horizon"
in Qbajjar, das wir bereits vor 2 Tagen bei Sturm aufgesucht haben. Heute ist
die Terrasse mit Gästen ziemlich voll.
Auf unserer Terrasse genießen wir dann wieder den Jausentee mit Apple-Pies
und die letzten Sonnenstrahlen.
Nachdem die Sonne untergegangen ist,
packen wir einen Teil unseres Gepäcks in die Koffer.
Abendessen wird heute gestrichen, aber wir spielen, wie jeden Tag, noch eine
Runde Karten.
Das Wetter heute: In der Früh starkes Gewitter, dann sonnig
und warm.
Samstag, 20.10.2007:
Seit den frühen Morgenstunden sind die Vogeljäger wieder unterwegs,
wir hören etliche Schüsse in einiger Entfernung.
Nach dem Frühstück wird das restliche Gepäck in den Koffern verstaut.
Das Wetter heute: Bewölkt, leichter Wind. Wir verlassen die
Insel bei 20°C. und warten nun auf unseren Transfer zum Flughafen:
Ab "Villagg Tal Fanal": 10:15 Uhr
Abfahrt mit der Fähre von Gozo: 11:15 Uhr
Ankunft in Malta: 11:45 Uhr
Durch einen Reifenschaden am Transferbus gibt es 20 Minuten Verzögerung,
daher kommen wir erst nach 13 Uhr am Flughafen an.
Abflug von Malta: 14:40 Uhr
Zwischenlandung in Zürich: von 16:50 bis 18:00 Uhr, wir dürfen aber
in der Maschine bleiben.
Der nächste Winter ist bereits in Sicht, denn die schneebedeckten Alpengipfel
ragen malerisch aus den Wolken.
Landung in Wien-Schwechat mit 20 Minuten Verspätung um 19:10 Uhr bei 5°C
und dichten Wolken.
Resümee: Fast
alles, was Malta zu bieten hat (außer Valletta vielleicht), kann man auch
in Gozo erleben und bewundern (Kirchen, Tempel, Grotten, Wassersport).
Auf
Malta ist alles hektischer, lauter und es gibt viel mehr Autoverkehr mit den
dazugehörigen Staus.
Wer
also eher die Ruhe sucht, ist auf Gozo besser aufgehoben!
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