Die Fahrt geht weiter
auf der E20 nach Kopenhagen: Auch
wenn die dänische Hauptstadt mit ihren 1,7 Millionen Einwohnern am Ostrand
des Landes liegt, so ist sie doch der unbestrittene wirtschaftliche und politische
Mittelpunkt. Ein Drittel aller Dänen wohnt im Großraum, fast alle
bedeutenden Firmen haben hier ihre Zentralen, Königin und Regierung haben
hier ihren Sitz.
Erwähnt wurde die Stadt 1185 z.B. als "Hafn" (=Hafen), später
als "Køpmannahæfn" (=Kaufmannshafen). Damals war noch
das nahe Roskilde Hauptstadt. Doch die Lage am Wasser ließ Kopenhagen
erblühen. Seine prächtigsten Bauten verdankt es Christian IV., der
im 17. Jahrhundert einen wahren Bauboom auslöste. Sein Nachfolger Frederik
V. wollte ihm da nicht nachstehen, er initiierte u.a. das Viertel Frederiksstaden.
Heute fallen uns die mächtigen Bürogebäude rund um den Hafen
auf, die alle innerhalb der letzten 10 Jahre entstanden. Die Metro und die neue
Oper sind die jüngsten Errungenschaften. Durch die Öresundbrücke
hinüber nach Schweden entsteht rund um Kopenhagen und Malmö nun eines
der bedeutendsten wirtschaftlichen Zentren Europas.
Wir nehmen die Autobahn-Ausfahrt Nr. 27 zur Schnellbahnstation Ishøj,
stellen das WOMO dort auf einem Parkplatz ab und fahren mit der S-Bahn ins Zentrum.
Rådhus
(Rathaus): In der Geschichte
der Stadt ist dieses Bauwerk aus dem Jahr 1905 bereits das siebente Rathaus
in Folge. Unübersehbar ist der norditalienisch geprägte Stil des Architekten
Martin Nyrop. Auf den
Rundetårn (Runder Turm): Der Runde Turm, 35 m hoch und 15 m im Durchmesser, stellt ein Kuriosum dar. König Christian IV. ließ ihn 1640 bis 1642 erbauen. Statt über Treppen schreitet man auf einem gewundenen Gang nach oben. Erst auf den letzten Metern wartet noch eine sehr enge Treppe. Oben angekommen stellt man fest, dass sich die Mühe gelohnt hat. Der Blick über die Stadt ist großartig. Kaiserin Katharina die Große ließ sich hier übrigens 1716 mit der Kutsche hochfahren.
Rosenborg
Slot (Schloss Rosenborg):
Das Schloss gehört eher zu den unscheinbaren seiner Art in Seeland. Christian
IV. ließ die Anlage angeblich nach eigenen Plänen zwischen 1606 und
1617 erbauen. In den folgenden Jahren wurde es erweitert und 1759 erheblich
restauriert. Ursprünglich war der Bau als Vergnügungsschloss für
Feste gedacht. Auch Christians Nachfolger Frederik III. und Christian V. nutzten
es dementsprechend, und erst Frederik IV. brach die Tradition, ließ sich
mit Frederiksberg sein eigenes Lustschloss errichten und Rosenborg unbedeutend
werden.
Heute kann man durch die königlichen Räume schlendern, die 1833 zum
Museum umfunktioniert wurden.
Umgeben
wird das Schloss vom Kongens Have, dem königlichen Garten, der heute wie
vor einhundert Jahren der Bevölkerung zum Ausspannen, Spazierengehen und
manchmal auch zum Feiern dient. Vereinzelte Statuen und ein Springbrunnen verleihen
dem Park zusätzlichen Charme.
Mittagessen im Kongens Have: Smørrebrød
(= belegte Brote): je 1 Riesenlaibchen gefüllt mit Roastbeef, Salat, Gurkerl
und Senfsauce bzw. Faschiertem, Roten Rüben, Salat und Senfsauce zu je
Hans Christian
Andersen wurde am 2.
April 1805 in Odense geboren. Odense war zu der Zeit eine Kleinstadt mit rund
Andersen hat seine Kindheit in den dürftigen Verhältnissen nie vergessen
und hat dies sehr deutlich im Märchen "Das hässliche kleine Entlein"
ausgedrückt. Er wurde in Europa der erste Schriftsteller aus einfachen
Verhältnissen. Gestorben ist
Frederiks Kirke
(Marmorkirche): Der
besser als "Marmorkirche" bekannte Bau wurde bis 1770 im klassizistischen
Stil errichtet. Zu diesem Zeitpunkt halbfertig, war sie bereits dermaßen
teuer geworden, dass man sie erst einmal einhundert Jahre in diesem Zustand
stehen ließ. Norwegischer Marmor hat eben seinen Preis. Dann kaufte Finanzmann
Den
Lille Havfrue (Die Kleine Meerjungfrau):
Nichts und niemand wird so oft fotografiert wie die kleine Meerjungfrau. Entlehnt
ist das Motiv einem Märchen
Schloss Amalienborg:
Hier wohnt die königliche Familie. Bis 1689 stand an dieser Stelle bereits
ein kleineres
Schloss, das Sophie Amalie, die Frau Frederik II., errichten ließ und
welches nach ihr Sophie Amalienborg benannt wurde. Nachdem der Bau durch einen
Brand dem Erdboden gleichgemacht wurde, entstanden ab 1750 an derselben Stelle
vier Rokokopalais für vier Adelsfamilien. Bereits 1794 übernahm das
Königshaus die Räume, da das eigene Schloss, Christiansborg, abgebrannt
war.
Das südwestliche Palais dient heute für repräsentative Anlässe.
Im nordwestlichen Palais wohnt Kronprinz Frederik nebst Gattin.
Das nordöstliche Palais wird von der Königinmutter, Dronning Ingrid,
bewohnt.
Und
im südöstlichen Palais schließlich wohnt die Königin Margrethe
II. zusammen mit ihrem Mann.
Von der Gesamtanlage her gilt das von Niels Eigved entworfene Amalienborg als
ein Schmuckstück europäischer Architektur. Dennoch ist es Autofahrern
gestattet, über den Schlossplatz zu fahren. Die mitten auf dem Platz platzierte
Statue Frederik V. gestaltete der französische Bildhauer Saly (1717 - 1776).
Ob die Königin zu Hause ist, erkennt man an der aufgezogenen Flagge. Um
12 Uhr findet dann die Wachablöse statt, während die Touristen mit
Foto- und Videokameras um die besten Plätze drängeln.
Nyhavn:
König
Christiansborg
Slot: Im Jahr 1907
begann man hier auf diesem Platz mit dem Bau des siebenten Schlosses, das 1928
fertig gestellt war. Die vorhergehenden Schlösser verfielen und wurden
abgerissen bzw. gingen in einem Flammenmeer auf.
Heute empfängt hier die Königin ihre Gäste, und das Parlament
tagt hier.
Tivoli: 1843 öffnete der Vergnügungspark Tivoli seine Pforten. Heute stellt er die meistbesuchte Attraktion des Landes dar.
Nach diesem ausgiebigen Spaziergang in Kopenhagen fahren wir mit dem Zug vom Hauptbahnhof wieder zurück nach Ishøj und die Reise geht nun weiter auf der E20.
Øresund-Verbindung
(Dänemark - Schweden):
Die Grenze zwischen Dänemark und Schweden verläuft durch den Øresund.
Die insgesamt 16 km lange Verbindung besteht aus einem Tunnel (4 km), einer
künstlichen Insel (4 km) und einer Hochbrücke (7,8 km, bis zu 60 m
über dem Meer). Sie verbindet die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit
dem schwedischen Malmö. Dem Verkehr stehen in beiden Richtungen je eine
2-spurige Autostraße und eine elektrifizierte Bahnlinie zur
Verfügung. Die Bezahlung der Brückenmaut erfolgt in Lernacken auf
der schwedischen Seite.
In Malmö angekommen befinden wir uns bereits in Schweden.
Nun geht es auf der E6 weiter immer Richtung Norden.In Varberg finden wir den
Campingplatz "Apelviken", direkt am Strand.
Das Wetter heute: Teils sonnig,
teils bewölkt, bei angenehmen 16 Grad.
KM-Stand: 19.531
Tagesstrecke: 423 km