Dienstag, 31.5.2005:

Heute früh scheint wieder einmal die Sonne.
Wie mit fast jedem WOMO bisher bleibt uns auch mit diesem Auto ein Werkstättenbesuch nicht erspart. Da die Lenkung wieder außergewöhnlich laute Geräusche verursacht und der Hydraulikölstand der Servolenkung schon wieder sehr niedrig ist, muss der Wagen nach telefonischer Rücksprache mit dem Vermieter in die nächste Fiat-Werkstätte.
Dazu fahren wir auf der 580 zur E39 Richtung Bergen und links auf die 556 weg nach Øvre Kråkenes 51, zur Fa. Bilhuset Kråkenes AS.
Im Moment hat man dort für unser Problem keine Zeit, erst am Nachmittag um 14 Uhr kann uns geholfen werden. Somit packen wir die Gelegenheit gleich beim Schopf und fahren sofort nach Bergen, um die City
im Sonnenschein zu fotografieren.
Mittagessen wieder je eine Lachssemmel vom Fischmarkt.

Fløyenbahn: 8 Minuten dauert es mit der Fløyenbahn hinauf auf den 320 m hohen Hausberg Fløyen. Von hier hat man die "Postkartenansicht" auf Bergen, die ja wirklich fabelhaft und beeindruckend ist.

Um 14 Uhr sind wir pünktlich in der Werkstätte und unser Auto wird sofort auf die Hebebühne gebracht. Die Reparatur dauert 1 Stunde und fällt noch in die Garantiezeit. Das Lenksystem ist nun wieder dicht und es sollte für den Rest der Reise keine Probleme mehr geben.

Auf der Strecke von Bergen nach Ålesund geht es über die Küstenstraße E39 390 km weit durch die zerrissene Fjordküstenlandschaft. Die Breite der Straßen schwankt zwischen 4 und 8 m. 20 km nördlich von Bergen ist 1993 die meistbenutzte Fährverbindung innerhalb Norwegens zwischen Steinestø und Knarvik eingestellt und durch eine Brückenkonstruktion ersetzt worden.

Unterwegs bricht der große Hunger aus und wir essen auf einem Picknickplatz.

Die Fährfahrt von Oppdal über den Sognefjord nach Lavik dauert 15 Minuten und es geht nun über eine stellenweise recht schmale Bergstraße nach Førde und Vassenden zum "Plus Camp Jølstraholmen" Campingplatz, der von nicht allzu hohen schneebedeckten Bergen umgeben ist.

Das Wetter heute: Sonnig und warm.
KM-Stand: 20.773
Tagesstrecke: 247 km

Mittwoch, 1.6.2005:

Heute scheint wieder die Sonne! Trotzdem legen wir einen Ruhetag ein. Nach dem ausgiebigen Frühstück fahren wir nur wenige Kilometer weiter nach Vassenden, biegen dort rechts ab und fahren nach Sanddal zum Aussichtspunkt Astruptun. Der Bauernhof Astruptun der noch immer so aussieht wie in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, als der Maler Nikolai Astrup hier lebte, besteht aus einigen wenigen alten Häusern die um teures Geld zu besichtigen sind. Nur die Scheune wurde in eine Gemäldegalerie umgebaut, in der wechselnde Ausstellungen stattfinden.
Wir genießen den tollen Ausblick auf den Jølstravatnet See und die umliegenden schneebedecken Berge.

Nach einer kurzen Besichtigung fahren wir zurück zum Campingplatz und kaufen beim Spar-Markt unser heutiges Mittagessen ein, das wir in der herrlich warmen Sonne genießen.
Anschließend Verdauungsspaziergang auf dem Gelände, am Abend ausgiebiges Duschen in den neuen Sanitäranlagen.

Das Wetter heute: Sonnig und warm.
KM-Stand: 20.801
Tagesstrecke: 28 km

Donnerstag, 2.6.2005:

In der Nacht hat es wieder geregnet und dadurch auch abgekühlt.
Nach dem Frühstück fahren wir einige Kilometer zurück nach Moskog in die Fiat-Werkstätte, um unseren linken Aussenspiegel reparieren zu lassen. Auf der schmalen und kurvigen Bergstraße kam es vorgestern zu einer "Feindberührung" mit einem entgegenkommenden deutschen Wohnmobil. Glücklicherweise war bei der genannten Werkstätte am späten Abend noch jemand anwesend, so dass wir einen neuen Spiegel bestellen konnten, der heute früh montiert werden soll.
Nachdem wir ca. 45 Minuten in der Werkstätte verbracht haben, sind wir wieder startklar und fahren über die E39 nach Sandane zur Fähre über den Utfjord nach Lote. Unterwegs gibt es immer wieder schöne Fotomotive.
Weiter die E39 entlang nach Folkestad zur Fähre über den Voldafjord nach Volda. Von Volda weiter auf der E39 nach Festøya über den Storfjord nach Solevåg und von hier nach Ålesund zum Prinsen Campingplatz (hier wird in der Rezeption deutsch gesprochen).

Das Wetter heute: In der Nacht Regen, in der Früh stark bewölkt und kalt, tagsüber dann sonnig und warm.
KM-Stand: 21.016
Tagesstrecke: 215 km

Freitag, 3.6.2005:

Da sich das Verdunklungsrollo beim "Schlafzimmer" nicht fixieren lässt, fahren wir gleich nach dem Frühstück nach Stranda zu einem Wohnmobilhändler. Das Ersatzteil wird sofort eingebaut. Unterwegs machen wir noch Halt beim Supermarkt und kaufen uns ein warmes Mittagessen, das wir sofort im WOMO verzehren.
Wir bringen das WOMO wieder zurück zum Campingplatz und brechen dann mit dem Bus nach Ålesund auf.

Die Bilderbuchstadt Ålesund mit ihren heute 35.000 Einwohnern liegt auf den Inseln Hessa, Nørvøy und Aspøy, untereinander und mit dem Festland durch Brücken- und Tunnelbauten der letzten Jahre verbunden. Immer mehr Bewohner sind in das Umland gezogen, um auf dem Lande zu wohnen. Von ihrem einstigen Charakter der Fischereistadt hat Ålesund ein wenig eingebüßt, seitdem Liegeplätze der Schiffe sowie Fischereibetriebe und Werften aus dem Stadtkern ausgelagert wurden. Dennoch zählt sie zu den führenden fischverarbeitenden und -exportierenden Standorten des Landes, auch wenn ehemalige Bootshäuser und Speicher heute als Büros, Hotels, Wohnungen und Geschäfte genutzt werden.
Der Beiname "Jugendstilstadt" geht auf den Wiederaufbau Ålesunds nach einem verheerenden Brand im Jahr 1904 zurück. Damals brach am Westende der Stadt ein Feuer aus, das 850 Häuser innerhalb kürzester Zeit niederbrannte und 10.000 Menschen obdachlos werden ließ. Danach durften nur noch Steinbauten innerhalb der damaligen Stadtgrenze errichtet werden. Innerhalb von 3 Jahren entstand eine neue Stadt, die dem Stilideal der damaligen Zeit entsprach. Kaiser Wilhelm II., der eine Vorliebe für Norwegen hegte und sich häufig mit seiner Yacht "Hohenzollern" den Sommer über in norwegischen Gewässern aufhielt, unterstützte tatkräftig den Wiederaufbau Ålesunds und gewann die Sympathie vieler Norweger. Mit 25 Norwegen-Besuchen war der Kaiser ein wichtiger Wegbereiter für den deutschen Massentourismus in Norwegen.
Im Zusammenhang mit der Christianisierung wurde Ålesund, das seinen Namen dem Sund zwischen den Inseln Nørvøy und Aspøy verdankt, 1027 erstmals erwähnt.
Heute ist Ålesund ein modernes Dienstleistungszentrum, das ein weites Umland versorgt. Rund 200.000 Touristen besuchen inzwischen jährlich die reizvoll gelegene Jugendstilstadt.

Unser erstes Ziel ist der Stadtberg Aksla, den wir mit über 400 Stufen vom Stadtpark aus bezwingen müssen. Er ermöglicht einen phantastischen Blick auf die farbenfrohe Stadtanlage und die zahlreichen Inseln und Gipfel der Sunnmøre-Alpen. Auf dem Aussichtsberg befindet sich auch ein Restaurant mit Aussichtsplattform.

Im Stadtpark am Fuße des Aksla erinnert ein Gedenkstein an die Hilfeleistungen Kaiser Wilhelms II.

Anschließend Rundgang durch die Stadt mit ihren Jugendstilhäusern und den Hafen.

Die Ålesund Kirke wurde 1909 nach den Plänen von Sverre Knudsen erbaut.

Gegen 18:30 Uhr kehren wir zum Campingplatz zurück.

Das Wetter heute: In der Früh sonnig aber kalt, zunehmende Bewölkung, am Abend wieder Regen.
KM-Stand: 21.052
Tagesstrecke: 36 km

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