Der Stadtrundgang beginnt
für uns am Kauppatori, dem Marktplatz. Egal bei welcher Witterung,
der Bauernmarkt direkt am Hafen findet rund ums Jahr statt und ist noch nicht
zum Open-Air-Souvenirshop degeneriert, im Gegenteil. Hier kaufen die Hauptstadtbewohner
ein. Es gibt frischen Fisch, Obst, Gemüse, Fleisch. Hier lässt sich
auch urfinnische Alltagsatmosphäre schnuppern.
Am angrenzenden Kai machen die kleinen Boote der Bauern und Fischer
von den vorgelagerten Schäreninseln fest.
Direkt gegenüber vom Kauppatori-Markt befindet sich das Präsidentenpalais.
Der altrosa getünchte neoklassizistische Bau dient dem Staatsoberhaupt
heute nur noch zu Repräsentationszwecken.
Gemütliche Atmosphäre zeichnet das Kappeli-Restaurant
im Esplanadi-Park aus, das insbesondere im Sommer sehr beliebt ist.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Durch eine der schmalen
Stichstraßen führt der Weg nach nur wenigen Schritten direkt zum
Senatsplatz mit dem weithin sichtbaren Dom. Der
vom preußischen Architekten Carl-Ludwig Engel mitsamt dem neoklassizistischen
Ensemble aus Regierungs- und Universitätsgebäuden rund um den Senatsplatz
entworfenen Dom gilt als Wahrzeichen Helsinkis. Die vier kuppelüberspannten
Türmchen an den Ecken des Domes wurden ebenso wie die Apostelstatuen in
der Fassade ernst nach dem Tod Engels ergänzt und entsprachen nicht seinen
Plänen. Das schlichte und klein wirkende Kirchenschiff kann besichtigt
werden. Die Gebäude um den Platz, der vielen als einer der schönsten
der Welt gilt, wurden allesamt 1820 bis 1850 errichtet. Das stets blumengeschmückte
Denkmal inmitten des Senatsplatzes erinnert an den russischen Zaren Alexander
II., der den Finnen viele Freiheiten gewährt hatte und hochverehrt wurde.
Durch die angrenzende Aleksanterinkatu führt der weitere Weg vorbei an
prachtvollen Jugendstilbauten immer geradeaus bis zur Mannerheimintie,
der Hauptverkehrsachse Helinkis. Dort ist an der rechten Straßenseite
der gewaltige Komplex des Kaufhauses Stockmann unübersehbar.
Der Hauptbahnhof Helsinkis von 1916 gilt als eines der Hauptwerke
der Finnischen Nationalromantik, einer von finnischen Architekten geprägten
Stilrichtung. Sie wendet sich bewusst von den russischen Einflüssen der
Baukunst ab. Insofern ist dieser Stil auch Ausdruck eines neuen nationalen Selbstbewusstseins
zu einer Zeit, in der die Unabhängigkeit Finnlands noch nicht zum Greifen
nah war. Markant sind die vier grimmigen Titanen links und rechts vom Hauptportal.
![]() |
![]() |
Das finnische Nationaltheater wurde ursprünglich in Porvoo
gegründet. Es war das erste Theater, das Stücke in finnischer Sprache
aufführte. Seit 1902 ist es in einem Jugendstilgebäude am Bahnhofsplatz
untergebracht.
Die Finlandia-Halle an der Töölönlahti-Bucht gilt
als das Meisterwerk des 1976 verstorbenen Architekten Alvar Aalto, der das Gebäude
mit Carrara-Marmor verkleiden ließ. Die Platten aus Italien haben unter
der rauen nordischen Witterung jedoch unerwartet stark gelitten und wurden gegen
heimisches Gestein ausgetauscht. Hier tagte die von Präsident Urho Kekkonen
ins Leben gerufene KSZE-Konferenz. Wenn keine Konferenz stattfindet, kann die
Halle besichtigt werden.
![]() |
![]() |