Schloss und Park wurden so angelegt, dass sie mit ihrer Schauseite gen Finnischen Meerbusen zeigen. Dorthin fließt auch das Wasser der Großen Kaskade zurück. Seit dem Jahre 1724 begeistert die Große Kaskade die Besucher von Peterhof. In der ganzen Schlossanlage gibt es 147 Fontänen und Springbrunnen, die aus einem höher gelegenen, 22 km entfernten See nach dem Prinzip kommunizierender Gefäße gespeist werden, sowie Pavillons und kleine Paläste.
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Um 10:30 Uhr verlassen wir Peterhof und fahren mit dem Bus ins Zentrum von St. Petersburg zum Mittagessen ins Radisson SAS Royal Hotel (Ecke Nevskij-Prospekt und Vladimirski-Prospekt): Es gibt Räucherlachs mit Salat; Gemüsesuppe; Fisch mit Kartoffeln und Gemüse und danach noch Fruchtsalat mit Eis.
Anschließend 2 ½ Stunden
Panoramafahrt durch die Stadt, vorbei an den Hauptsehenswürdigkeiten und
mit Fotostopps am Panzerkreuzer Aurora, an der Blutkirche und der Isaaks-Kathedrale
sowie ca. 30 Minuten Innenbesichtigung (Fotografierverbot!) der Kasaner
Kathedrale.
Die Kathedrale mit mächtigen halbrunden Kolonnaden aus 56 korinthischen
Säulen wurde seinerzeit von den Sowjets zum Atheismusmuseum umfunktioniert,
heute feiert hier die orthodoxe Gemeinde wieder Gottesdienste. Die Kirche wurde
von Zar Paul I., der von 1796 bis 1801 regierte, in Auftrag gegeben, mit der
Vorgabe, sie solle dem Petersdom in Rom gleichen. Das Ergebnis war ein Glanzstück
des Klassizismus.
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Gegen
17 Uhr kehren wir zur AIDAcara zurück und sonnen uns auf dem Pooldeck.
Sowohl im Markt-Restaurant auf Deck 8 als auch im Calypso Restaurant auf Deck
9 gibt es heute italienische Küche und natürlich auch Spaghetti Bolognese.
Zum Glück gibt es auf Deck 7 in der Schiffsmitte eine Waschküche für
die Passagiere, bestückt mit je 4 MIELE Waschmaschinen und Trockner sowie
2 Bügelbrettern mit Bügeleisen. 3 Stunden waschen bzw. trocknen kostet
je € 1,-. So bekommen wir die Pasta asciutta-Flecken schnell wieder aus
Manfreds Hemd heraus.
Um 20 Uhr legt die AIDAcara wieder
ab und setzt ihre Fahrt nach Helsinki fort.
Das Wetter war heute wieder sonnig und heiß.
Mittwoch, 12.7.2006: Auch heute Nacht hatten wir wieder eine ruhige Überfahrt. Pünktlich um 7:30 Uhr legen wir in Helsinki an.
Helsinki
/ Finnland: Der viertgrößte
Ostseeanrainer bringt es auf eine Fläche von etwa 340.000 km². Im
Osten grenzt Finnland an Russland, im Norden an Norwegen und im Westen an Schweden.
Die Ostseeküste gliedert sich in den Bottnischen und den Finnischen Meerbusen
und misst einschließlich der Buchten 4.600 km. Im Norden trennt Finnland
ein schmaler Streifen Norwegen vom europäischen Nordmeer. Finnland ist
noch dünner besiedelt als Schweden. Auf einem Quadratkilometer leben durchschnittlich
nur etwa 15 Menschen. Je weiter man nach Norden kommt, desto weniger Menschen
und desto mehr Rentiere trifft man an. Gesprochen wird vor allem Finnisch und
Schwedisch sowie Samisch (Lappland) als Minderheitensprache. In größeren
Städten sind die Straßen zweisprachig, finnisch und schwedisch, benannt.
In Finnland herrscht kontinentales Klima, dass bedeutet warme Sommer und kalte
Winter.
Fast 70 % der finnischen Landesfläche sind mit Wald bedeckt, zumeist Kiefern,
Fichten und Birken. Die restliche Fläche teilen sich landwirtschaftliche
Nutzfläche, Städte und bebautes Land. 10 % der Fläche nehmen
Gewässer ein, vor allem Seen. Angesichts der errechneten Zahl von mehr
als 180.000 Seen klingt der Name "Land der tausend Seen" wie bestes
britisches Understatement.
Finnland ist eine parlamentarische Demokratie und seit 1995 Mitglied der EU.
Als Währung gilt der Euro, Münzen zu 1 und 2 Cent werden aber so gut
wie nie benutzt.
Helsinki:
Das Schicksal Helsinkis war von Anfang bestimmt vom Konflikt der rivalisierenden
Mächte des Ostens und Westens. Zuerst bemächtigte sich der westliche
Nachbar des Landes: Ende des 13. Jahrhunderts wurde Finnland schwedisches Großherzogtum.
Die heutige Hauptstadt entstand wesentlich später: 1550 ließ König
Gustav I. Vasa Helsinki gründen - als Konkurrenz zu Tallinn. Die baltische
Hansestadt dominierte den Handel im finnischen Meerbusen. Um die Stadtentwicklung
voranzubringen, verordnete König Gustav I. den Umzug von Angehörigen
des Bürgertums verschiedener Städte nach Helsinki, allerdings mit
wenig Erfolg. Der Hafen gewann zwar militärische Bedeutung während
der Kriege Schwedens mit Russland, dem Baltikum und Deutschland, doch in friedlichen
Zeiten brachte man der neuen Siedlung kaum Interesse entgegen - sie war zu abgelegen.
1640 verlegte man Helsinki von der Vantaanjoki-Mündung weiter nach Süden,
dorthin, wo heute das neoklassizistische Zentrum steht.
Die Zarenherrschaft brachte dem damals unter 5.000 Einwohnern zählenden
Helsinki einen Entwicklungsschub - auf Kosten Turkus, das sowohl den Hauptstadtteil
(1812) als auch die Universität (1828) abgeben musste. An Stelle des im
Krieg zerstörten Zentrums aus Holzhäusern ließ Zar Alexander
II. zudem ein repräsentatives Zentrum im neoklassizistischen Stil errichten.
Mit der Planung beauftragte er Johann Albrecht Ehrenström und den Berliner
Carl Ludwig Engel. 1840 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Ein kräftiges
Bevölkerungswachstum begeleitete Helsinkis Blüte als Industriestadt
und neues finnisches Zentrum. Zur Jahrhundertwende war die Einwohnerzahl auf
100.000 gestiegen. Die erste Eisenbahn zwischen Helsinki und Hämmeenlinna
rollte 1862. Auch in der Architektur spiegelte sich der neue Wohlstand. Mitte
bis Ende des 19. Jahrhunderts baute man viele neue Gebäude in historistischen
Baustilen, wie sie zu jener Zeit in weiten Teilen Europas in Mode kamen. Die
Einflüsse Kontinentaleuropas wuchsen ausgerechnet unter russischer Herrschaft.