Montag, 13.9.2010: Heute fahren wir die Nordhälfte Ölands ab. Zuerst fahren wir auf der 136 bis Ormöga und dann die Küstenstraße entlang. Kurz nachdem wir auf die Küstenstraße abgebogen sind, treffen wir auf 7 Kamele, die ein Einheimischer hier züchtet.

Bei Äleklinta stoßen wir auf eine der vielen Mühlen die es hier auf Öland als Zeugen der primär agrarisch strukturierten Insel- bzw. Kulturlandschaft noch gibt.

Mittagspause in Löttorp. Hier kaufen wir im ICA-Supermarkt ein fertiges Brathuhn, welches wir uns gleich auf dem Parkplatz des Supermarktes mit Reis und gemischtem Salat einverleiben.

Sandvik ist eine weitere Ortschaft auf Öland. Der Ort gehört zur Gemeinde Borgholm und liegt direkt am Kalmarsund, an der Westküste der Insel.
Sandvik verfügt über einen auch als Fischereihafen genutzten Hafen und ist traditionelles Zentrum der öländischen Steinmetze. Nördlich des Ortes wird Kalkstein abgebaut. Ein weiterer Erwerbszweig ist der Tourismus. In Sandvik bestehen Gastronomie- und Einzelhandelsbetriebe.
Weithin sichtbares Wahrzeichen des Orts ist die erhöht über dem Hafen stehende Holländerwindmühle Sandviks Kvarn, die größte Windmühle Nordeuropas.

Bei Hörlosa kommen wir von der unbefestigten Küstenstraße wieder auf die 136 und fahren durch bis an die Nordspitze (norra udde) der Insel, zum Leuchtturm "Långe Erik".

An der Nordspitze von Öland sind schon viele Schiffe auf Grund gelaufen. Bei hartem Ostwind trieben sie in das flache Wasser auf die Sandbänke.
Der aus Kalkstein gemauerte Leuchtturm ist mit seinen 32 m Höhe etwas niedriger als sein großer Bruder (Långe Jan) im Süden, der mit 41,6 m Höhe der höchste Leuchtturm Skandinaviens ist. Die Tragweite des Feuers beträgt 13,8 Seemeilen. Als Lichtquelle verwendete man früher eine Lampe mit Rübenöl, die 1884 durch ein Petroleumlicht mit Glühstrumpf ersetzt wurde. 1910 installierte man ein Nebelhorn, welches bis 1985 in Betrieb war. 1946 wurde das Leuchtfeuer elektrifiziert. Bis zur Automatisierung im Jahre 1976 taten drei Personen Dienst an dem Leuchtfeuer. Die große Laterne wurde 1991 durch eine kleinere auf dem Balkon ersetzt. 138 Stufen führen auf den 28 m hohen Balkon hinauf. Der Leuchtturm liegt auf der kleinen Insel Stora grundet, seit 1965 gibt es eine Brücke zum Festland.

Im Sommer ist der Leuchtturm geöffnet und man bekommt von seinem Aussichtsbalkon eine schöne Aussicht über Nordöland. Bei starkem Wind bewegt sich die Turmspitze bis zu 60 cm.

Da der Leuchtturm nicht besetzt und daher zugesperrt ist, können wir leider die Aussicht vom Balkon nicht genießen.
Es ist stark bewölkt und es beginnt zu regnen. Daher brechen wir auf und fahren auf direktem Weg (auf der N136) nach Borgholm.

Borgholm, seit 1816 Stadt, ist mit seinen 4.000 Einwohnern der wichtigste Zentralort der Insel mit beträchtlicher touristischer Infrastruktur.

Das Schloss Borgholm war im Mittelalter eine der größten Anlagen des Nordens. Was heute als Ruine zu sehen ist, geht vor allem auf Neubautätigkeit im 16. und 17. Jahrhundert zurück, 1806 zerstörte ein Brand das Schloss.

Schloss Solliden: Südlich von Borgholm liegt die attraktive Sommerresidenz der schwedischen Königsfamilie.
1903 - 1906 ließ Kronprinzessin Victoria Solliden im italienischen Stil errichten. Größten Wert legte sie auf die Planung der Schlossgärten. Der Schlosspark mit den Park- und Gartenanlagen im italienischen, holländischen und englischen Stil steht den Besuchern offen. Manchmal sieht man dann auch die Mitglieder des schwedischen Königshauses. Sicher trifft man sie am 14. Juli auf dem Sportplatz von Borgholm, wenn an Ölands Nationaltag (Victoriatag), dem Geburtstag von Kronprinzessin Victoria, öffentlich gefeiert wird und die zukünftige Königin den Sportler des Jahres auszeichnet.

Bei unserer Ankunft auf dem Parkplatz des königlichen Schlosses staunen wir nicht schlecht, als mehrere der hier frei herumwandernden Kühe auf uns zu kommen.

Der Schlosspark ist nur gegen Eintrittsgeld zu besichtigen und eine Fotoausstellung im Shop über die Hochzeit von Kronprinzessin Victoria und Daniel wäre mit weiteren Kosten verbunden, daher begnügen wir uns mit einem Blick durch den Gartenzaun in den Park, vom Schloss selbst ist von hier aus nichts zu sehen, da es etwas tiefer und dem Meer zugekehrt liegt.

Wir fahren daher wieder zurück auf den Gröndal Campingplatz, wo wir auch schon gestern übernachtet haben und genießen wieder die angenehmen Duschen.

Das Wetter heute: Anfangs stark bewölkt, aber trocken, am Nachmittag leichter Regen, am Abend sonnig bei 19 °C.
Tagesstrecke: 161 km

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