Montag, 20.9.2010: Nach den drei Wochen auf schwedischen Campingplätzen fällt uns hier negativ auf, dass das Campingplatzpersonal sehr unfreundlich und kompliziert ist. Die Stromanschlusskästen werden bei der Ankunft vom Personal aufgesperrt, unser Kabel angesteckt, dann wird der Kasten wieder versperrt. Bei der Abreise muss man ebenfalls zuerst die Rezeption kontaktieren, um seinen Stecker wieder zu bekommen. Außerdem muss man bei der Abreise zuerst mit der Chipkarte den Schranken passieren, das Auto auf dem Parkplatz abstellen und dann zur Rezeption zurückgehen, um zu bezahlen (in Schweden bezahlt man zuerst und dann fährt man bequem durch den automatisch öffnenden Schranken). Ein weiteres Minus ist auch die Check-out Zeit um 10 Uhr, im Vergleich zu Schweden mit 12 Uhr bzw. bei manchen Plätzen sogar 15 Uhr. Hier wird anscheinend mit der Uninformiertheit der Gäste spekuliert, ob vielleicht noch eine weitere Nacht verrechnet werden kann.

Strande liegt etwa 20 km nördlich von der Kieler Innenstadt auf der Halbinsel Dänischer Wohld an der Ostsee. Es liegt an der K17, der Fördestraße bzw. Stohler Landstraße, einer gut ausgebauten zweispurigen Straße. Sie wird teilweise als Nebenstrecke Kiel bzw. Nebenstrecke Eckernförde ausgeschildert.

Auf dem großen gebührenpflichtigen Parkplatz (€ 5,- für Wohnmobile) stellen wir unser Womo ab und gehen zurück zum Yachthotel Strande, um dort zu MIttag zu Essen.

Heutiger Campingplatz: Östlich von Kiel, Ostsee-Camp Kliff Ellernbrook in Stein.

Das Wetter heute: Regen 13°C.
Tagesstrecke: 111 km

Dienstag, 21.9.2010: Es scheint endlich wieder einmal die Sonne und wir haben in der Früh schon 15°C.
Heute möchten wir uns ein Wohnmobil ansehen, welches uns in Österreich bisher bei diversen Ausstellungen und Messen vorenthalten wurde.
Nach telefonischer Rücksprache steht der "Chausson Welcome Sweet" beim Camping- und Freizeitmarkt in Itzehoe zum Besichtigen bereit. Wir kennen dieses Wohnmobil nur aus dem Internet-Prospekt und möchten nun einen persönlichen Eindruck davon bekommen.
Wir sind vom Raum- und Stauplatzangebot des "Sweet" angenehm überrascht, das innovative Konzept mit zentralem Hubbett und Kochinsel ist für kürzere Urlaube ideal, alles bei einer Gesamtlänge von nur 5,99 m. Nicht ganz überzeugt sind wir von der Langlebigkeit und Qualität diverser Schiebetüren, hier ist sicher noch Platz für Verbesserungen.
Nachdem uns der Verkäufer alles gezeigt und erklärt hat, verabschieden wir uns und fahren in die Stadt Itzehoe.

Itzehoe wurde im 12. Jahrhundert erstmals als "Ekeho" von Saxo Grammaticus erwähnt. 1196 erfolgte eine weitere Nennung als "de Ezeho". Die Bedeutung des Namens ist bis heute umstritten: Eine Möglichkeit wäre "Weideland an der Flussbiegung". Bei dem heutigen Bach Itze handelt es sich um den Namen eines Bachs, der erst im 20. Jahrhundert nach der Stadt benannt wurde und nicht etwa umgekehrt.

Mittagessen im "Dithmarscher Hof". Das Mahl ist ausgezeichnet und die Bedienung sehr freundlich. Wir wählen die kleinen Portionen, aber selbst die können wir nicht zur Gänze bewältigen.

Da wir heute so schönes Wetter haben, entscheiden wir uns noch für einen Stadtbummel in Büsum.

Kurz vor Heide überqueren wir den Nord-Ostsee-Kanal, dieser verbindet die Ostsee mit der Nordsee. Der Kanal erspart Schiffen einen bis zu 900 km längeren Weg durch das Skagerrak um die Nordspitze Dänemarks. Der knapp 100 km lange Kanal durchquert Schleswig-Holstein von der Elbmündung an der Nordsee bis zur Kieler Förde an der Ostsee und ist nach der Anzahl der Schiffe die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt.

Büsum ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Der Hafenort liegt direkt an der Nordsee, ist seit dem 19. Jahrhundert Seebad und nach Übernachtungszahlen hinter Sankt Peter-Ording und Westerland der drittgrößte Fremdenverkehrsort an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste.
Ursprünglich eine Insel, ist Büsum seit 1585 mit dem Festland verbunden. Vor allem der Fremdenverkehr prägt die Gemeinde, der Ausflugs- und Fischereihafen dominiert das Ortsbild und die dort angelandeten Büsumer Krabben sind auch überregional bekannt.

Büsum ist ein ganz gemütlicher Ort, außerdem ein wichtiger Fischerhafen und Ausgangspunkt für die beliebten Ausflugsfahrten nach Helgoland.

Wir entschließen uns in der Nähe der Stadt den Campingplatz "Zur Perle" aufzusuchen. Wieder werden wir mit norddeutscher Gründlichkeit konfrontiert: Wir müssen pro Person € 3,- Kurtaxe bezahlen und erhalten dafür eine Gästekarte, die uns den kostenlosen Zutritt zum Strandbereich hinter dem großen Deich ermöglicht und weitere Vergünstigungen bei Büsumer Attraktionen bietet. Dann wird uns akribisch genau erklärt, wie der Schranken und die Sanitäranlagen mittels Chip zu öffnen sind und zu guter Letzt werden wir sogar von einem Platzwart mit einem Golfwagen zu unserem Stellplatz gelotst und zentimetergenau eingewiesen, damit der Rasenfläche ja kein Halm zuviel gekrümmt wird. Etwa eine Viertelstunde später beobachten wir den Platzwart, wie er "zufällig" wieder an unserem Platz vorbeifährt und kontrolliert, ob wir nicht vielleicht eigenmächtig etwas verändert haben.

Dann spazieren wir mit unserer Kurkarte Richtung Deich und genießen die herrliche Abendstimmung.

Das Wetter heute: Sonnig bei 15°C.
Tagesstrecke: 179 km

Mittwoch, 22.9.2010: Da wir heute wieder schönes sonniges Wetter haben und wir erst um 11 Uhr auschecken müssen, haben wir noch ausreichend Zeit für einen Strandspaziergang an der Nordsee und für eine Möwenfütterung.

Büsum hat uns gestern so gut gefallen, dass wir heute wieder in den netten Ort fahren und dort einen langen Spaziergang machen.

Zum Mittagessen gibt es heute die hier üblichen Fischbrötchen, das sind knuspriges Weißgebäck mit entweder Hering, Matjes oder Lachs und grünem Salat, Tomaten und Zwiebeln gefüllt. Schmecken hervorragend.

Übernachtet wird heute auf dem Seecampingplatz Bum in Seedorf bei Nortorf, den wir noch von unserer Norwegen-Reise in guter Erinnerung haben. Wir werden sehr herzlich empfangen und bekommen einen Platz auf der Wiese zugeteilt. Die Duschen und WC-Anlagen sind, trotz Nachsaison, alle offen und sauber, WC-Papier und Seifenspender sind jedoch nicht vorhanden.

Das Wetter heute: Sonnig bis 21°C.
Tagesstrecke: 114 km

Donnerstag, 23.9.2010: Heute wieder sonnig und warm bei 18°C.
Vor unserer Abfahrt vom Campingplatz machen wir noch einen Waldspaziergang, einen Blick über den See und genießen die warmen Strahlen der Herbstsonne.
Check-out-Time ist um 12 Uhr, da gehen sich noch Kaffee und Palatschinken aus.

Auf dem Hauptplatz von Nortorf gönnen wir uns in aller Stille und bei herrlichem Sonnenschein einen Bananensplit und ein gemischtes Eis mit Schlagobers.

Dann ist es soweit, die letzte Etappe in diesem Urlaub steht bevor.

Um 15 Uhr treffen wir bei der Vermietstation "Mc Rent", in Kayhude ein.
Wir holen unsere Koffer aus dem Depot und beginnen mit dem Packen. Nach ca. 1 ½ Stunden sind wir fertig und widmen uns nun den vielen ausgestellten neuen und gebrauchten Wohnwagen und Wohnmobilen, denn dieses Wochenende ist Caravanmesse bei der Firma Schwarz in Kayhude.

Unsere letzte Urlaubsnacht verbringen wir auf dem Gelände der Fa. Schwarz, welche die "Mc Rent"-Station betreibt.

Das Wetter heute: Sonnig bei 25°C.
Tagesstrecke: 74 km
Gefahrene km gesamt: 4.522 km

Freitag, 24.9.2010: Um 6:30 Uhr läutet schon der Wecker. Die Nacht war angenehm mild, die Heizung hat sich kein einziges Mal eingeschaltet. Wir packen den Rest unserer Sachen ein und frühstücken. Gegen 8 Uhr wird es auf dem Gelände lebendig und die ersten Arbeiter der Vermietstation trudeln ein.
Um 9 Uhr übergeben wir unser Auto und da heute ja Messetag ist, besichtigen wir noch einige Wohnmobile. Vielleicht ist ja ein passendes Womo für uns dabei?

Um 10:45 Uhr bringt uns ein Taxi zum Flughafen, am Check-in-Terminal besorgen wir uns selbst die elektronischen Bordkarten, geben unser Gepäck am Schalter ab und besuchen die Flughafen Lounge bis zum Boarding.
Pünktlicher Start in Hamburg, Flugzeit 1 Std. 10 Min.
In Wien gibt es Sonnenschein bei 22°C.

Ein schöner und stressfreier Urlaub geht nun zu Ende. Aber es ist auch schön, nach so langer Abwesenheit wieder zu Hause zu sein!

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