Mitternachtssonne: Mehr noch als Temperatur und Niederschlag prägen oberhalb des Polarkreises Lichtflut und Lichtarmut den Rhythmus allen Lebens. Weil die Erdachse nicht senkrecht, sondern ein wenig schräg zur Ebene ihrer Umlaufbahn um die Sonne steht, scheint die Sonne in der Arktis und der Antarktis zu bestimmten Zeiten des Jahres auch um Mitternacht. Im Laufe eines Jahres wird einmal die Nordhalbkugel und einmal die Südhalbkugel mehr von der Sonne beschienen. Direkt an den Polen macht sich das dadurch bemerkbar, dass es dort ein halbes Jahr lang hell und das andere halbe Jahr dunkel ist. Je weiter man sich dem Äquator nähert, desto mehr nimmt dieses Phänomen ab. Der Polarkreis ist die südlichste Stelle auf der Nordhalbkugel, an der man die Mitternachtssonne beobachten kann. Dort scheint sie am 21. Juni genau 24 Stunden. Kehrseite der Medaille ist die Tatsache, dass es nördlich des Polarkreises im Winter genauso lange dunkel bleibt wie im Sommer hell. Auch wenn die Norweger diese Winterdunkelheit mit dem verschwenderischen Einsatz von elektrischem Licht auszugleichen versuchen, führt sie doch bei manchen Menschen zu schweren Depressionen.

Das Wetter heute: Bereits erwähnt.
KM-Stand: 22.857
Tagesstrecke: 103 km

Samstag, 11.6.2005:

Um 1 Uhr früh gehen wir bei hellem Sonnenlicht schlafen.
Am frühen Morgen steht die Sonne bereits hoch am Himmel und wir fahren auf unserer Besichtigungstour auf der Insel Flakstadøya auf der E10 nach Süden durch den Ort Bø (wahrscheinlich der Ort mit dem zweitkürzesten Namen der Welt) nach Nusfjord.

Nusfjord: Es ist eines der am besten erhaltenen Lofotendörfer, das 1975 auf die Denkmalschutzliste der UNESCO gesetzt wurde. Im Ort gibt es eine große Rorbu-Anlage, die im Sommer von Touristen genutzt wird, während ein Teil der Hütten im Winter von Fischern bewohnt wird.

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