9. Tag: Tagwache ist um 8 Uhr, Frühstück und Abfahrt nach Downtown Prince Rupert.
Prince Rupert: 1906 wurde der Ort Prince Rupert nach dem Cousin Charles II. von England, dem ersten Gouverneur der Hudson Bay Company, genannt. Am 7.4.1914 wurde der Ort Endpunkt der zweiten transkontinentalen Eisenbahn, von der "Grand Trunk Pacific Railway" betrieben, die 1923 in das Netz der "Canadian National Railway" übernommen wurde. Diese Eisenbahnlinie vom Pazifik an den Atlantik war die Lebensader, die den Aufschwung von einem Fischerdorf zur bedeutenden Hafenstadt erbrachte. Heute hat Prince Rupert 17.500 Einwohner. Es ist ein wichtiger Fährhafen als Zwischenstop an der Inside Passage.
Der Yellowhead Highway erreicht 30 km östlich von Prince Rupert den fjordartig
breiten Skeena River. Der Durchbruch
des Skeena River durch die Coast Mountains ist landschaftlich und von der Tierwelt
her interessant: im Fluß immer wieder Inseln, stimmungsvoll die nebelverhangenen,
dichten Küstenregenwälder, knorrige Nadelbäume, massenhaftes
Vorkommen von gelbblühendem Rainfarn am Straßenrand, viele Beerenfrüchte
im Unterholz, steile Felswände am "Exchamsiks Provincial Park".
"Skeena" River leitet sich von dem indianischen Wort "K-Shian"ab,
das "Nebenfluß" heißt. Für die Tsimshian-Indianer
an der Küste und die Indianerstämme des Binnenlandes war der Skeena
River eine wichtige Handelsroute.
Der größte Ort zwischen Prince Rupert und Prince George ist Terrace mit seinen 12.000 Einwohnern, der mit allen Errungenschaften moderner Zivilisation ausgerüstet ist. Sein Name resultiert von der terrassenförmigen Anlage über dem Skeena River. Die Holzindustrie ist der Haupterwerbszweig der Stadt.
Nächster Halt ist Kitwanga. Das Dorf Kitwanga wird durch alte, ausgeblichene Totempfähle beherrscht. Menschenleiber, Frösche, Biber und Bären ranken sich am Halbbaum empor. Von oben herab triumphieren Raben und Wölfe. Aber auch die einfache, jedoch recht geschmackvolle Holzkirche "St. Paul´s Anglican Church", von Indianern 1893 gebaut, in unmittelbarer Nachbarschaft der Totempfähle, ist nicht zu übersehen.
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In
Old Hazelton ist im Ksan
Historic Indian Village ein indianisches Dorf authentisch nachgebaut
worden. Um dort hinzugelangen, muß man auf einer Hängebrücke
den Hagwilget Canyon, durch den der Bulkley River fließt, überqueren.
Der Wald im Tal ist teils als Grünland urbar gemacht.
"Die Hazeltons": Die 3 Ortschaften South, New und Old Hazelton werden gemeinhin als "The Hazeltons" bezeichnet. Sie liegen in einer der schönsten Regionen der Provinz, in einem weiten Tal rund um den Zusammenfluß von Skeena und Bulkley River, das umgeben ist, von den meist auch im Sommer schneebedeckten Hazelton Mountains. Das Old Hazelton entstand Anfang des Jahrhunderts mit dem Eisenbahnbau. South Hazelton ist ein unwichtiges Dorf, während New Hazelton heute das Servicezentrum der Region darstellt.
Hazelton ist der nördlichste Punkt unserer Wohnmobil-Reise.
Der Weg führt nun weiter nach Smithers: Mit 4.600 Einwohnern ist Smithers einer der größten Orte an der Strecke. Wohl im Bestreben, sich touristisch zu profilieren, hat man vielen Fassaden einen alpenländischen Touch gegeben.
Als Übernachtungsplatz wählen wir heute den am See gelegenen "Telkwa Tyhee Provincial Park Campground", der etwa 10 km südlich der Stadt Smithers liegt. Wir beziehen einen Stellplatz ohne Anschlüsse, mitten im Wald, ganz naturnah. Vor dem Abendessen spazieren wir den See entlang.
Das Wetter heute: In der Nacht starker Regen, in der Früh dichte Wolken, am Nachmittag und Abend leicht bewölkt, aber kühl.
Tagesstrecke: 388 km
10. Tag: Angela, unsere Bekannte, steht um 7 Uhr auf und heizt ein. Den Frühstückstee müssen wir mit Mineralwasser kochen, denn das Wasser hier ist chlorhaltig. Dann brechen wir warm bekleidet auf und fahren den Yellowhead Hwy. (= Hwy. 16) weiter über Houston und Topley nach Burns Lake. Dort machen einen Großeinkauf im Supermarkt und ergänzen unsere Vorräte..
In Fraser Lake machen wir Mittagspause in einem Restaurant direkt am Highway.
Der Hwy. 16 führt uns durch den herbstlichen Wald über Prince George nach Mc. Bride zum "Beaverview Campground". Der Stellplatz Nr. 24 ist direkt am Fraser River.
Simon Fraser auf "seinem Fluß": 1808 fuhr Simon Fraser, im Auftrag der North Trading Company reisend, den wasserreichen, nach ihm benannten Fraser River zu Tal bis zur Mündung in den Pazifik, genau dort, wo heute Vancouver liegt. Im tief eingeschnittenen Flußbett des Fraser River bestehen die steilen Uferpartien meistens aus Schutthalden, die nur mit lockerem Baumbestand bewachsen sind.
Das Wetter heute: sonnig, jedoch sehr kalt.
Tagesstrecke: 578 km