7. Tag: Um 6:45 Uhr legt das Schiff von Entre-os-Rios ab und legt um 8:30 Uhr am Cais da Lixa, nahe Porto wieder an. Hier verlassen wir um 8:45 Uhr das Schiff und fahren mit dem Bus in die Stadt zur Besichtigung.

Porto breitet sich nahe der Mündung des Douro in den Atlantik aus, seine geschichtliche Entwicklung ist eng mit dem Fluss verbunden. Als ursprünglich keltisch-iberische Siedlung entwickelte sich Porto aufgrund seines natürlichen Hafens zu einer reichen römischen Stadt. Ab dem 15. Jh. trugen Fischer, Händler, Seefahrer und Schiffbauer zu Portugals Triumphen in puncto Entdeckungsreisen bei. Später, im 18. Jh. wurde Porto Namensgeber für einen der edelsten Weine der Welt, den Portwein.

Wir fahren durch schmale Gassen und entdecken arkadenartige Bauwerke aus dem 16. Jh. sowie barocke Kirchen und Kapellen und überqueren den Douro auf der aus dem 19. Jh. stammenden Eisenbrücke "Ponte Luis I.".

Die Brücken in Porto:
Ponte da Arrabida: Kurz nach der Douro-Mündung sieht man die 70 m hohe Brücke. Bei deren Einweihung 1963 durften sich die Ingenieure des größten Stahlbetonbogens der Welt rühmen - seine Spannweite beträgt 270 m. Die Brücke ist 615 m lang, hatte zur Zeit der Fertigstellung zwei Fahrbahnen, eine Spur für Fahrräder und einen Weg für Fußgänger. 30 Jahre später wurden die Fahrbahnen verdoppelt.
Ponte de Dom Luis I.: Beschreibung siehe nächste Seite.
Ponte Infante Dom Henrique: Die Straßenverbindung wurde 2003 eingeweiht, später hat man sie noch mit den Metrolinien verbunden. Gewidmet ist sie Prinz Heinrich (Heinrich dem Seefahrer), der 1394 in Porto geboren wurde. Es ist die neueste und grazilste Brücke Portos.
Ponte de D. Maria Pia: 563 m lang, 6 m breit und 61 m hoch, so entwarf Gustave Eiffel diese Brücke, die jetzt "Alte Eisenbahnbrücke". Die Stahlkonstruktion wurde 1877 eingeweiht und diente Theophile Seyrig als Beispiel für die Ponte de D. Luis I. Sie wurde 1991 durch eine neue Brücke 150 m östlich - die Ponte de Sao Joao - ersetzt.
Die sechste Brücke, die 1995 eingeweihte achtspurige Ponte do Freixo, dient der östlichen Umfahrung von Porto. Elegant und leicht schwingt sie sich als letzte Passage über den Douro.

Vor der Rückkehr zum Schiff, das inzwischen auf der Südseite von Porto, in Vila Nova de Gaia, angelegt hat, besichtigen wir noch die Kathedrale und den Bahnhof von Porto.

Am höchsten Punkt der Altstadt thront die im 12. Jh. aus Granit erbaute Kathedrale, genannt Sé, einer Festung gleich. Das Gotteshaus mit seinen wehrhaften Zwillingstürmen besitzt noch sein ursprüngliches Hauptschiff. Im Übrigen wurde es seit seiner Entstehung immer wieder erweitert und umgebaut. So ist etwa der gotische Kreuzgang aus dem 14. Jh. mit Azulejos des 18. Jh. verkleidet, auf denen Darstellungen aus dem Hohelied des Alten Testaments zu sehen sind. Im 16. Jh. kam die Vinzenzkapelle hinzu.

Der prächtige barocke Silberaltar aus dem 17. Jh. im linken Querschiff musste 1809 in aller Eile unter einer Putzschicht versteckt werden, um ihn vor den Truppen Napoleons zu schützen. Joao I. und Philippa von Lancaster heirateten hier 1387.

Sao-Bento-Bahnhof ist wegen seiner riesigen Wände aus bunt glasierten Azulejo-Bildern einen Besuch wert. Eine Szene zeigt die Ankunft Joaos I. zu seiner Hochzeit mit Philippa.

Die Tour endet im Besucherzentrum der Firma "Burmester" in Vila Nova de Gaia, wo wir nach einer kleinen, aber informativen Tour wieder die Möglichkeit haben, die alten mit Portwein gefüllten Fässer zu bewundern und den vorzüglichen, weltbekannten, portugiesischen Wein zu probieren.

Portwein: Die Krone unter den verschiedenen Porto-Arten gebührt dem Vintage Port, einem unverschnittenen Spitzenjahrgang, der nach 2 bis 3 Jahren im Fass ohne Filtrierung abgefüllt wird und dann rund 20 Jahre in der Flasche lagert und dabei weiter reift. Er muss immer dekantiert werden. Die Vintage-Produktion ist stark limitiert, denn nur wenn die Ernte und die Qualität der Trauben als außergewöhnlich gut gelten, stellt man den Wein überhaupt her. Die ist höchstens alle 3 oder 4 Jahre der Fall. Late Bottled Vintage ("LBV") ist ebenfalls ein unverschnittener Jahrgangswein, der dagegen 6 Jahre im Fass bleibt. Mit Ruby bezeichnet man einen Verschnitt aus mehreren Ernten, der nach wenigen Jahren im Fass trinkfertig ist, einen fruchtigen Geschmack aufweist und gut mit Süßspeisen harmoniert. Der ähnliche Tawny wird im Gegensatz zum Ruby länger im Fass gelassen, was ihm seine lohgelbe Farbe verleiht. Er passt sehr gut z.B. zu Blauschimmelkäse. Weißer Portwein ist weit weniger süß als der rote und wird in der Regel als Aperitif serviert.

Von hier haben wir nur ein paar hundert Meter bis zum Schiff wo wir unser Mittagessen einnehmen werden.

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