4. Tag:
Wir fahren auf der D21Nord nach Vizinada.
Auf dem Hauptplatz beeindrucken die Reste der barocken öffentlichen Zisterne
von 1772 mit 2 Brunnenkronen. Am venezianischen Getreidespeicher
befindet sich ein Relief des Markuslöwen. Den Platz säumen auch
die alte Schule aus dem 18. Jahrhundert, die venezianische Stadtloggia
aus dem 17. Jahrhundert und die Pfarrkirche Sv.
Jeronim, ein Bau aus dem 19. Jahrhundert. Daneben steht der
25 m hohe Campanile aus dem17. Jahrhundert. Die Kirche ist leider geschlossen.
Von dem Städtchen Vizinada
hat man einen herrlichen Blick auf Motovun
und die Wälder, Felder und Weinberge Inneristriens.
Gegen Mittag erreichen
wir Savudrija. Wir besuchen es
wegen des Leuchtturms, aber auch deswegen, weil ich mit meinen Eltern Ende
der 1960er Jahre unseren ersten Auslandsurlaub hier verbrachte. Ich hoffe,
noch irgendetwas von damals zu erkennen, aber meine Erinnerungen sind leider
sehr dürftig.
Nur 7 km nördlich von Umag
steht der 1818 unter Kaiser Franz I. errichtete 36 m hohe Leuchtturm
von Savudrija, der als ältester und westlichster Kroatiens gilt. Eine
Legende erzählt, Fürst Metternich habe den Leutturm für eine
schöne kroatische Edelfrau bauen lassen, in die er sich auf einen Ball
in Wien verliebt hatte. Bevor sie ihr Liebesnest beziehen konnten, starb die
Dame jedoch. Metternich kehrte nie mehr zu dem Turm zurück. Man erreicht
den malerisch gelegenen Turm, in dem Apartments vermietet werden, vom Campingplatz
Pineta aus. Die Strände sind heute wie damals etwas schroff und die mit
Kiefern und mediterranen Gewächsen bestandene Küste ist - auch wegen
der für Savudrija typischen Gestelle zum Aufhängen der Boote - sehr
stimmungsvoll.
Um 13 Uhr treffen wir in Umag ein.
Wir parken unser Auto in der Kurzparkzone (2 Stunden / kn 12,- / € 1,62).
Das Städtchen
Umag (13.000 Einwohner), auf einer
schmalen Halbinsel gelegen, war schon bei den Römern ein beliebter sommerlicher
Erholungsort.
Die barocke Pfarrkirche auf dem Hauptplatz
wurde 1757 nach Plänen des Mailänder Archtekten Filippo Dongetti
errichtet. Hinter dem Glockenturm liegt die städtische Zisterne, die
früher die Stadt mit Trinkwasser versorgte.
Altstadtbesichtigung und dann Mittagessen
in der südlichen Bucht der Altstadt im Bistro-Pizzeria "Delizia":
Manfred bestellt Wolfsbarschfilet mit Mangold und Salzkartoffeln, ich istrische
Nudeln (Fuzi) mit Wild. Das Lokal ist empfehlenswert.
Anschließend schauen wir
uns noch im Ort und am Hafen um, kaufen ein kühlendes Eis und fahren
dann auf der Küstenstraße zurück zu unserem Quartier.
Zu Hause angekommen genießen
wir noch die Ruhe am Pool. Im Osten, also hinter uns, Gewitterwolken und Donner,
vor uns im Westen herrlicher Sonnenschein. Und dazwischen sind Manfred und
ich zum ersten Mal in unserem angenehmen kühlen Pool. Da sich unser Haus
vom Winter noch feucht und kühl anfühlt, haben wir bis zum Sonnenuntergang
die Fenster der Westseite zum Durchlüften geöffnet.
Wetter: Sonnig und
warm, 27°C.
Tagesstrecke: 113 km
5. Tag: Heute besuchen
wir die Ostküste Istriens. Wegen Straßenarbeiten müssen wir
eine große Umleitung über den Norden machen um nach Pazin, Labin
und Rabac zu kommen.
Um 13 Uhr erreichen wir endlich Rabac.
Hier gibt es nur kostenpflichtige Parkplätze. Nach langer Suche finden
wir endlich einen Platz in einer engen Gasse an der Hafenpromenade. Kaum haben
wir unser Auto abgestellt, beginnt es bereits zu donnern und zu regnen. An
der Hafenpromenade gibt es keine Restaurants, sondern nur Bars, Cafes und
Eis, sowie Souvenirs.
Also wieder zurück Richtung
Auto, da finden wir das Restaurant Rapcanka. Wir werden in den 1. Stock gebeten,
wo der Essraum heller und freundlicher als im Erdgeschoß ist. Manfred
bestellt eine Tomatensuppe und dann 1 Pizza Contadina (mit Schinken, Blauschimmelkäse,
Spargel, Rucola, Speck und Mais) gemeinsam. Pizza schmeckt fad und ist ziemlich
fett. Die Bedienung jedoch sehr freundlich.
Dann warten wir noch einige Minuten auf eine kurze Regenpause, damit wir ohne
Schirm zum Auto kommen und das funktioniert punktgenau. Wären wir noch
sitzen geblieben und hätten Kaffee getrunken, wären wir völlig
durchnässt worden.
Nachdem wir Rabac hinter uns gelassen
haben, zucken vor uns immer wieder Blitze auf. Nach wenige Kilometern beginnt
es zu schütten, dass unser Scheibenwischer die Wassermengen fast nicht
bewältigen kann. Auf den Straßen steht oft reifenhoch das Schmutzwasser
(schlammig von der roten Erde) und spritzt beim Durchpflügen links und
rechts in Fontänen weg. Auf halber Strecke, also im Westen der Halbinsel,
ist die Straße wieder trocken und die Sonne scheint.
Zu Hause angekommen, wechseln
Sonne und Wolken ab. Kein Badewetter. Dafür macht uns Manfred noch einen
guten Nachmittagskaffee.
Von Stadtbesichtigungen oder Spaziergängen
ist heute keine Rede, dafür konnten wir unterwegs, wenn es nicht gerade
geregnet hat, die schöne Gegend bewundern.
Gegen 17 Uhr parkt sich vor unserem
Haus ein Auto ein. Es ist eine Elektrofirma aus Rijeka, sie soll bei uns das
WLAN installieren, da es in unserem Haus leider noch kein WLAN gibt, obwohl
es im Internet als inklusive angeboten wurde. Wir haben keine Ahnung, wo sich
die Kabel für die Internet-Zuleitung befinden. Manfred gibt dem Techniker,
der nicht deutsch und nur wenig englisch spricht, die Telefonnummer unserer
Vermieter. Nach einer halben Stunde ist es geschafft und wir haben einen ADSL-Internetzugang.
Wären wir nicht zufällig zu Hause gewesen, hätte er den Router
nicht installieren können.
Wetter: In der Früh
sonnig und warm, in Rabac starkes Gewitter und Regen, aber nicht kalt, 25°C.
Tagesstrecke: 166 km
6. Tag: Wie fast
jeden Tag stehe ich gegen 7 Uhr auf, sitze dann auf der Veranda und lese in
meinem E-Book, so auch heute. Gegen 8:15 Uhr stehen plötzlich 2 Männer
in unserem Garten. Mir wird sofort klar, dass die beiden den Pool reinigen
und die Gartenpflege übernehmen. Sie putzen und reinigen mit Schirm und
Zigarette in der Hand. Nach ca. 1 1/2 Stunden sind sie genauso rasch wieder
verschwunden, wie sie aufgetaucht sind.
Nach dem Frühstück sitze
ich dann bei anhaltendem Regen beim Computer und vervollständige meinen
Reisebericht.
Während einer Regenpause brechen
wir auf nach Porec, gehen spazieren und suchen ein Lokal zum Mittagessen.
Am Yachthafen befindet sich das Bistro "Skipper". Hier bestellt
Manfred einen Tagesteller: Eintopf mit Rindfleisch, Erbsen und Kartoffeln.
Ich bestelle gegrilltes Lachssteak, Kartoffeln mit Mangold. In diesem Lokal
lernen wir Karl-Heinz (genannt Carlo) kennen, der schon seit 2 Jahren seine
Pension in dieser Gegend genießt. Er gibt uns einige Tipps für
alteingesessene Lokale mit istrischer Hausmannskost.
Da es schon wieder zu regnen beginnt,
kehren wir rasch zum Auto zurück und fahren nach Hause. Dort angekommen,
machen wir uns noch eine gute Jause mit Kaffee und Mohnstrudel.
Wetter:
Den ganzen Tag über Regen mit kleinen Unterbrechungen, 21°C.
Tagesstrecke: 32 km