Unser Ziel ist heute Artà. Bei der Einfahrt in die Stadt geraten wir in einen Riesenstau in Richtung Zentrum. Wir stellen unser Auto auf dem großen kostenfreien Parkplatz im Süden der Stadt ab und gehen dann wenige Minuten zu Fuß ins Zentrum. Dabei bemerken wir, dass heute Wochenmarkt ist. Von der City ist leider nicht viel zu sehen, Marktstände an der Hauptstraße und den Seitengassen, soweit das Auge reicht. Da es kein Vorankommen gibt, kehren wir um und bestellen in einem Lokal je ein Glas frisch gepressten Orangensaft.

Weiter nach Son Serra de Marina im Norden der Insel. Wir wollen zum Restaurant El Sol, das im Reiseführer als das schönste Strandrestaurant auf Mallorca bezeichnet wird. Es liegt am äußersten Ende des kleinen Ortes. In diesem beschaulichen Dörfchen leben nur Spanier und ein paar Residenten. Es gibt keine Hotels, keine Discos, nur Einfamilienhäuser, einen Lebensmittelladen, einen Bäcker, eine Apotheke und einen kilometerlangen Sandstrand mit unberührter Dünenlandschaft.Wir finden das Restaurant, aber keinen Parkplatz in der Nähe und auch keinen freien Tisch im Lokal. Da laute Discomusik aus den Boxen dröhnt, verlassen wir diesen Ort und fahren zurück nach Cala Rajada, wieder ins Restaurant Negresco, wie gestern.

Zu Hause angekommen gibt es auf der Terrasse Kaffee und Blätterteiggebäck.

Heute sind wir bei Fritz und Margit in Vilafranca zum Grillen eingeladen. Von den kleinen Hunden Fundi und Flori werden wir sehr herzlich begrüßt, dann gibt es eine Führung durchs Haus und den Garten mit Pool. Wie immer bei den Panizzas ist das Essen ausgezeichnet und reichlich und Fritz erzählt von seiner Facebook-Seite @Das.andere.Mallorca, die wir allen am Inselleben interessierten auch gerne weiter empfehlen. Noch mehr interessante Links haben wir wie immer in unserer Linksammlung zusammengestellt, die Sie über den grünen "Links"-Button in der Navigationsleiste erreichen.

Artà, im östlichen Teil der Insel, liegt inmitten der Halbinsel, die auf einer Seite die Bucht von Alcudia eingrenzt und auf ihrer anderen Seite stolz auf die Meerenge zu Menorca zeigt. Von einer ausgedehnten Geschichte gezeichnet, weist die Landschaft die Bestandteile ihres Kulturerbes auf (alte und gewaltige Turmbauten, kleine spätrömische Kirchenbauten).

Entlang der Fußgängerzone kommen wir zur Pfarrkirche. Sie befindet sich am Hang des Berges San Salvador, der das gesamte Städtchen Artà beherrscht. Neugotischen Stils, wurde sie 1573 begonnen, um die ursprüngliche Kirche des 13. Jahrhunderts zu ersetzen, die zu klein geworden war. Im 17. Jahrhundert waren die Arbeiten an der Stirnseite abgeschlossen und das Gewölbe im Jahr 1816. Der dazugehörige Glockenturm stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Weiter geht es über 238 Stufen zur Kirche Sant Salvador. Das Wahrzeichen par excellence von Artà ist zweifellos San Salvador auf einem kleinen Hügel, der die ganze Umgebung der Stadt beherrscht. Durch seine Lage war es über die verschiedenen historischen Epochen hinweg ein strategischer Ort. Erste Erwähnungen reichen in die maurische Besetzung der Insel zurück. Mit der katalanischen Eroberung der Insel unterwarf König Jaime I. auch diese Stätte. Die Moschee wurde in eine christliche Kirche umgewandelt. Der von der Mauer umgebene Bereich mit dem San Miguel, dem heiligen Michael geweihten Hauptturm, hat die Form einer Ellipse von 93 x 24 m. Hier war der Zufluchtsort der Bevölkerung vor den ewigen Attacken der Piraten. Die Festungsmauer ist im 16. Jahrhundert beträchtlich verändert worden. 1967 wurde das Gelände auf Betreiben der Sociedad de Amigos de los Castillos restauriert und ein Turm neu gebaut; ferner wurden auf dem gesamten Areal Zinnen errichtet. Die heutige Wallfahrtskirche, 1825 begonnen, wurde 1832 geweiht, obwohl die beiden Türme, die sie flankieren, erst Ende des Jahrhunderts fertiggestellt waren. Formal handelt es sich um eine Kirche im Renaissancestil mit Tonnengewölbe. Sie hat den Grundriss eines lateinischen Kreuzes und keine Apsis. In der 1892 von Salvador Torres ausgemalten Kuppel ist die Glorie dargestellt. Im Innern wird eine romanische Statue der Jungfrau Sant Salvador bewahrt. Sie stammt aus dem Kloster Bellpuig und ist seit 1922 Schutzpatronin von Artà. Die ursprüngliche Kirche aus dem 13. Jahrhundert wurde niedergebrannt, da sie 1820 während der Pest als Spital genutzt worden war.

Anschließend haben wir von der Wehrmauer aus einen herrlichen Rundumblick. Hier im Innenhof gönnen wir uns einen frisch gepressten Orangensaft.

Dann folgen wir dem empfohlenen Stadtrundgang und kommen wieder in die Fußgängerzone.

Kleines Mittagessen am Placa del Conqueridor: Gefülltes Weckerl mit Ziegenkäse und Birne und Sardinen in Essig eingelegt, dazu 2 x Sprite.

Capdepera: Die mittelalterliche Festung mit ihrer Festungsmauer und den Türmen liegt auf dem höchsten Punkt der Anhöhe, auf der sich der Ort befindet, und von dem aus man bis Menorca sehen kann. Die Burg ist ein Wehrdorf, welches im Jahre 1300 gegründet und um einen muslimischen Turm herum erbaut wurde.

Hier stellen wir das Auto auf dem kostenfreien Parkplatz ab, dann folgt der steile Aufstieg zur Burg.

Eigentlich handelt es sich beim Castell de Capdepera um eine befestigte Anlage, welche im 14. Jahrhundert im Auftrag des Königs Jaume II. für die Bevölkerung der Gegend errichtet wurde, die sich dort - insbesondere während der Zeiten häufiger Piratenangriffe - geschützt niederlassen sollte. Im 16. Jahrhundert befanden sich ca. 125 Häuser innerhalb der Festungsmauern. Nach und nach verließen die Bewohner die Burganlage, die im 18. Jahrhundert in einen Militärstandpunkt unter dem Kommando eines Gouverneurs umgewandelt wurde. Die Anlage wurde im Jahr 1854 vollständig aufgegeben. Während eines Großteils des 19. und 20. Jahrhunderts stand das Kastell leer, bis es im Jahr 1983 in das Eigentum der Gemeinde überging.

Nach dieser Anstrengung kehren wir am Placa de L´Orient auf 2 Eiskaffees ein, denn heute hat es 31°C im Schatten.

Auf nach Cala Torta‚ die Torten-Bucht. Sie ist eine kleine Bucht mit breitem Sandstrand und einem einfachen, aber empfehlenswerten Lokal, wo nur die frischesten Fische serviert werden, im Nordosten der Insel, 8 km nordöstlich der Kleinstadt Artà. Die Cala Torta ist von Artà aus über eine Landstraße erreichbar, die durch unberührte Natur führt. An diesem Küstenabschnitt war der Bau von Hotels geplant, der aber an fehlenden finanziellen Mitteln und der Trinkwasserknappheit der Gegend scheiterte. Heute wird dort keine Baugenehmigung mehr erteilt. Der Küstenabschnitt ist so gut wie unbewohnt. Der schlechte Zustand der Zufahrtswege bis zum Jahre 2005 war wahrscheinlich der Grund für den ausbleibenden Massentourismus an dieser Bucht. Die Landstraße vom 12 km entfernten Artà wurde mit Ausnahme der letzten 500m zum Strand Anfang 2006 saniert. Genau auf diesen letzten 500m sitzen wir mit der Vorderachse mehrmals auf und kehren schließlich um.

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