Montag, 8.10.2007: Wir haben heute wieder sehr gut geschlafen und freuen uns schon auf das Frühstück.
Dann brechen wir auf nach Victoria, die Hauptstadt von Gozo.

Victoria: Die gozitanische Hauptstadt mit ihren 6.000 Einwohnern wirkt ländlich und hat sich in großen Teilen ihre Ursprünglichkeit bewahrt.

Alle Wege auf Gozo führen in die im Inselzentrum gelegene Hauptstadt Victoria. Obgleich sie ihren heutigen Namen bereits 1897 erhielt (die britische Königin Victoria sollte damit aus Anlass ihres diamantenen Thronjubiläums geehrt werden) bezeichnen die Gozitaner ihre Hauptstadt noch immer mit dem alten arabischen Namen "Rabat". Victoria besteht aus der weithin sichtbaren, auf einem Tafelberg angelegten Zitadelle und der rings um sie seit dem 17. Jhdt. wachsenden Vorstadt.

Die Ursprünge der Zitadelle gehen auf punische und römische Zeit zurück. Vollkommen zerstört wurde die Zitadelle von den Türken im Jahre 1551. In mehreren Bauphasen sorgten die Johanniter Ende des 16. / Anfang des 17. Jhdts für den Wiederaufbau. Ein bis 1637 gültiges Gesetz schrieb den Bewohnern Gozos vor, dass sie die Nacht in den Kastellmauern verbringen mussten, Häuser durften daher innerhalb der Zitadelle vorerst nicht gebaut werden. Nach Aufhebung dieser Vorschrift zog sich die Bevölkerung nur noch in Notfällen in die Zitadelle zurück, ihre Häuser errichteten die Gozitaner bevorzugt in der sich langsam vergrößernden neuen Stadt unterhalb der Zitadelle.

Bei einem Rundgang auf den Kastellmauern haben wir einen einzigartigen Blick über ganz Gozo.

Nach Durchschreiten des Zitadellenhaupttores gelangen wir auf den Cathedral Square, den die Kathedrale mit ihrem breiten Treppenaufgang beherrscht. Errichtet wurde die Kathedrale "Mariä Himmelfahrt" an der Stelle eines römischen Tempels und eines mittelalterlichen Vorgängerbaues zwischen 1697 und 1711 nach Plänen des Malteser Baumeisters Lorenzo Gafà. Er schuf über dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes einen schlichten barocken Bau, bei dem aus Kostengründen auf eine große Kuppel verzichtet wurde. Stattdessen sorgt ein erst später am Nordostende der Kirche angebauter Glockenturm für bauliche Ausgewogenheit.

Im Innern gestalten Einlegearbeiten den Fußboden. An den Wänden befinden sich Altarbilder lokaler Künstler. Höchst gelungen ist das perspektivische Kuppelgemälde, das täuschend echt eine mächtige Kuppel simuliert, wo in Wahrheit die Decke doch nur flach ist.
Ihren Status als "Kathedrale" erhielt der Sakralbau 1864, nachdem Gozo selbständiges Bistum geworden war.

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