11. Tag: Die Crew wird von mir um 7.15 Uhr mit Musik geweckt. Da das Frühstück für unterwegs geplant ist, werden heute Früh die Fenster geputzt und Öl kontrolliert. Um 10 Uhr frühstücken wir ausgiebig (Rühreier mit Geselchtem und Zwiebel, Brot, Tee und Kaffee) in Luss am Loch Lomond und füttern Enten.
Der Loch Lomond zählt zum Naherholungsgebiet Glasgows. Das Wechselspiel zwischen dem Wasser, den bewaldeten Inseln - im Süden gibt es 37 kleine Inseln - und dem dramatischen Kontrast zwischen den Ufern des Lowland und den spektakulären Ausblick auf die Highlands ist beeindruckend. Der größte und romantischste Binnensee Großbritanniens ist 33 km lang und an seiner breitesten Stelle 8 km breit. Im Süden eingefaßt von bewaldeten Hügeln, wird er gen Norden schmaler und ist beidseitig von über 900 m hohen Bergen umrahmt, im Osten der Ben Lomond, im Westen Ben Vorlich. Das Gebiet um den Loch Lomond ist besonders reich an verschiedenen Tier- und Vogelarten. Im Loch Lomond gibt es über 20 verschiedene Fischarten, das sind mehr als in allen anderen Lochs.

An der A83 genießen wir die Aussicht auf Loch Fyne und Inveraray. Inveraray ist ein kleiner, netter Ort mit weißen Häuschen, die sich entlang des Ufers des Loch Fyne erstrecken. Seit Jahrhunderten ist das Städtchen Sitz der Chiefs des Campbell Clans, der Dukes of Argyll. Mitte des 18. Jahrhunderts entschloß sich der damalige Herzog zu einem kompletten Neubau seines Schlosses. Damit um das neue Anwesen herum ausreichend Parkfläche angelegt werden konnte, wurde das alte Dorf abgerissen und etwas weiter entfernt komplett neu aufgebaut.


Inveraray Castle: 1746 wurde mit dem Neubau des Schlosses begonnen. Es entstand ein gewaltiger Bau im Stil der gotischen Wiederbelebung, der um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Mode kam. Über einen quadratischen Haupttrakt mit von Zinnen bekrönten Ecktürmen erhebt sich ein gewaltiger Turm. Die Kegeldächer und das Attikageschoß wurden nach einem Brand (1877) hinzugefügt. In den für die Öffentlichkeit zugänglichen Räumen des heute vom 12. Duke of Argyll bewohnten Schlosses sind eine Waffensammlung, französische Tapisserie, schottische und europäische Möbel sowie ein beeindruckender Stammbau des Campbell-Clans zu sehen.

Oban: Etwas kurios anmutend und für eine Hafenstadt an der Westküste Schottlands sehr ungewöhnlich ist der MacCaig´s Tower - eine Nachbildung des römischen Kolosseums - hoch über dem Hafen. 1897 ließ sich der Bankier MacCaig auf dem Battery Hill das Denkmal errichten. Neben der Mehrung des eigenen Ruhmes wollte der "Menschenfreund" mit dieser Arbeitsbeschaffungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit des Ortes bekämpfen. Das Kolosseum blieb unvollendet, doch hat man einen schönen Ausblick von dort oben. Oban ist auch ein Ausgangspunkt für die Fährverbindungen zu den Hebriden.

Abendessen im Restaurant "Gallery". Anschließend suchen wir uns einen ruhigen Schlafplatz.

Das Wetter heute: Kühl, windig, teilweise sonnig, dazwischen Schauer.

 

12. Tag: Nach dem Frühstück fahren wir mit dem WOMO auf einen Parkplatz in der Hafengegend.

Die Oban Distillery wurde 1794 gegründet und rühmt sich, die älteste schottische Whisky-Distillery in ständigem Betrieb zu sein. Im Shop kaufen wir einige Whiskysorten (auch Miniaturen), die wir anschließend im WOMO verkosten. Hinterher kaufen wir in den diversen Geschäften einige traditionelle Souvenirs.

Im WOMO essen wir die allseits beliebten und vorzüglichen Fish & Chips und begeben uns dann auf der A828 nach Fort Williams. Der Ort hat, wie der Name schon sagt, eine militärische Vergangenheit. Bis Ende des vorigen Jahrhunderts gab es am Ende des Loch Linnhe eine Garnison, die den Zugang zum Great Glen kontrollierte. 1890 wurde sie abgerissen, um der Eisenbahntrasse zu weichen. Heute ist Fort William ein belebter, im Sommer recht hektischer Touristenort mit 11.000 Einwohnern, allerdings ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten.

Wir folgen von Fort William in westlicher Richtung der A830 nach Mallaig. Die A830 ist eine wunderschöne Strecke durch eine geschichtsträchtige Landschaft. Dies hier ist Bonnie Prince Charlie-Land: Hier begann der Aufstand der Jakobiner und hier endete er mit der Flucht Bonnie Prince Charlies nach Frankreich.

Die A830 endet in Mallaig, einem belebten Fischerort und Hauptabfahrtsort für die Fähren zu den Inseln. Eine Stichstraße bei Loch Eil führt uns zu unserem heutigen Schlafplatz. Wir stehen bei einer Baumaschinenlagerhalle. Während Rudi, Gisela und Manfred die Gegend erkunden, richte ich das Abendessen: Geräucherten Lachs mit Toastbrot und einem Kalifornischen Chardonnay von der Gallo-Winery.
Wir gehen heute bald zu Bett, damit wir morgen zeitig in der Früh unsere Fähre auf die Insel Skye erreichen.

Das Wetter heute: Leicht bewölkt

 

13. Tag: Nachdem der Wecker um 6.30 Uhr geläutet hat, aber von der Mannschaft keiner gewillt ist aufzustehen, lege ich eine Tonbandkassette ein und ...... es wirkt.
Bald darauf wird unser WOMO von Schafen entdeckt. Sie trauen sich an unserem Auto nicht vorbei und ziehen sich nach kurzer Inspektion wieder zurück.

Wir bewerkstelligen nun die Einschiffung auf der kleinen Fähre und nach einer etwa 30-minütigen Überfahrt durch eine Bilderbuch-Landschaft erreichen wir Armadale auf der Insel Skye. "Geflügelte Insel" - so der gälische Name für Skye. Die zweitgrößte Hebrideninsel ist 80 km lang und zwischen 5 und 35 km breit. Lediglich eine Meerenge trennt sie vom Festland. 8.000 Menschen leben hier. Trotz fehlender kultureller Sehenswürdigkeiten ist Skye bei den Urlaubern sehr beliebt. Mit ihrer einzigartigen Natur, der imposanten Küste und mit den kahlen Bergen gilt die Insel als landschaftliches Paradies. Durch die Nähe zum Golfstrom regnet es allerdings recht viel auf Skye. Zwar ist es mild, aber oft wird die Insel in eine dunstige Feuchtigkeit eingewickelt.

Nach ca. 3 km finden wir ein nettes Plätzchen und frühstücken zum ersten Mal im Freien. Es ist zwar sonnig aber um ca. 8 Uhr früh noch ziemlich frisch.

Auf der A851 kommen wir nach Broadford. Das zweitgrößte Dorf der Insel besteht hauptsächlich aus einer langen Straße entlang einer weiten Bucht. Zwar nicht sonderlich reizvoll, gibt es hier jedoch eine gute touristische Infrastruktur mit vielen Unterkunftsmöglichkeiten und Lokalen, einer Touristeninformation, einem Supermarkt, einer Bank etc. Wir nützen die Gelegenheit und kaufen im Supermarkt Lammkoteletts und Hühnerschnitzel zum Grillen.

In Strolamus, unweit von Broadford finden wir einen netten Platz und bauen unseren Griller, den Campingtisch und die Sessel auf. Während die Holzkohlen zu glühen beginnen, bereiten wir einen Zucchinisalat und Baked Beans zu. Es ist sonnig und sehr warm, Rudi sitzt während des Grillens in der Badehose neben uns. Nach diesem ausgezeichneten Mittagessen gibt es als Nachtisch noch Kaffee und Whisky.
Nachdem wir den Griller wieder abgebaut und den Platz ordentlich verlassen haben, ziehen Gewitterwolken auf.

In Carbost gibt es die Talisker Distillery. Für eine Führung kommen wir leider zu spät, also zurück nach Sligachan, wo sich ein billiger Campingplatz befindet. Pro Nacht und Person bezahlt man nur 3 Pfund und für das Auto gar nichts. Wir gehen nur rasch duschen und bezahlen zusammen nur 2 Pfund. Auf einem geschützten Parkplatz etwas abseits der Straße finden wir einen geeigneten Schlafplatz.
Nachdem wir eine Flasche Rotwein getrunken haben, müssen wir aus technischen Gründen früh zu Bett, da unsere Bordbatterie leer ist und das Licht mehr und mehr ausgeht.

Das Wetter heute: Zuerst sonnig und warm, später leichter Regen.

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