17. Tag: Weil heute Sonntag ist, gibt es zum Frühstück Croissants , Kaffee und Tee. Dann müssen wir schon los, denn um 10.10 Uhr geht unser Zug von Boat of Garten nach Aviemore.
Dieser Ort liegt knapp 50 km südlich von Inverness an der A9. Im Winter bildet der Ort das Zentrum des Wintersports. Im Sommer lockt die 10 km lange Fahrt mit einem Dampfzug der Strathspey Railway von Boat of Garten nach Aviemore und zurück. Die liebevoll restaurierte Museumsbahn entstand im letzten Jahrhundert, als Aviemore zum Eisenbahnknotenpunkt ausgebaut wurde.Es werden neben normalen Fahrten auch spezielle Fahrten, bei denen z.B. Lunch gereicht wird, angeboten.

Wir haben uns für ein 2. Frühstück entschieden. Im Speisewagen serviert man uns Kaffee, Tee und Shortbread (Kekse aus Mürbteig).

Westlich von Inverness an der A832 befindet sich der kleine Ort Muir of Ord, wo auch ein hervorragender Single Malt Whisky hergestellt wird. Der verträumte "Druimorrin Campground" lädt zum Übernachten ein.

Das Wetter heute: Bewölkt, immer wieder Regen.

 

18. Tag: Nach dem Frühstück brechen wir auf nach Inverness. An herausragenden Sehenswürdigkeiten ist Inverness zwar arm, hat aber eine nette Atmosphäre insbesondere entlang des Ufers des Flusses Ness, der durch Inverness verläuft und den Loch Ness mit dem Moray Firth verbindet.

Heute wird in der Werkstätte unser WOMO repariert. Da es erst um 14 Uhr fertig sein soll, haben wir genügend Zeit um Einkäufe zu tätigen, wie z.B. Lebensmittel für die nächsten Tage und Souvenirs.

Am frühen Nachmittag holen wir unser Auto und nun geht es direkt auf der A9, A835, A832 über Gairloch nach Inverewe Gardens.
Nördlich von Poolewe führt die A832 entlang des Ufers der Gruinard Bay mit dem rosafarbenen Sand. Gruinard Bay ist sehr schön, wird aber immer mit Gruinard Island in Verbindung gebracht, die in der Mitte der Bucht liegt. Die Insel wurde während des 2. Weltkrieges als Testgebiet für biologische Kriegsführung genutzt. Das Verteidigungsministerium hat die Insel 1990 entseuchen lassen, und mittlerweile wrude sie als "sicher " erklärt.
Bei unserer Ankunft bei den Inverewe Gardens stellen wir fest, dass der Garten bereits geschlossen ist. In Mellon Udrigle bei Laide, direkt am Meer stellen wir unser Auto neben einer Sanddüne für die Nacht ab, das Schild: "No overnight parking!" wird von uns großzügig ignoriert. Während des Abendessens können wir vom WOMO aus auf einer Wiese unzählige Hasen beobachten

Das Wetter heute: Bewölkt.


19. Tag: Um 7 Uhr läutet der Wecker, aber keiner der Crew reagiert, mit dem Radio klappt es dann, denn: mit Musik geht alles besser (sogar wenn es sich um Dudelsackmusik handelt!)

10 km nordöstlich von Gairloch, bei Poolewe dürfen wir den Besuch der Inverewe Gardens, eine 20 ha große Parkanlage, die 1862 von Oskar Mackenzie angelegt wurde, nicht versäumen. Dank des milden Klimas, bedingt durch den Golfstrom, wachsen hier Azaleen, Rhododendren und Pflanzen aus aller Herren Länder. Mit ihrer Pflanzenvielfalt und wunderschönen Lage über dem Loch Ewe und mit einem spektakulären Bergpanorama im Hintergrund stehen die Gärten hinsichtlich ihrer Popularität an erster Stelle aller schottischen Parks.

Auf dem Rückweg zu unserem Auto findet Rudi ein schwarzes jammerndes Kätzchen, das von Gisela sofort mit dem Rest einer Pastete, Lachsaufstrich und Milch verwöhnt wird.

Auf der A832 und A835 kommen wir nach Ullapool. Ullapool ist ein für die West Highlands typischer Fischereihafen und der größte Ort in Western Ross. Er wurde 1788 von der "British Fisheries Society" schachbrettartig als Hafenstadt für die Heringsfischerei gegründet. Heute ist das 1.100 Einwohner zählende Ullapool aber nicht nur Fischereihafen sondern auch der wichtigste Fährhafen zu den Western Isles. An der Seeseite reihen sich einstöckige Fischerhäuser malerisch aneinander, von denen heute viele zu Lokalen und Geschäften umgewandelt sind.

Der Maler Oskar Kokoschka, der von 1938 bis 1953 in London lebte, besuchte häufiger Ullapool, um in der Gegend vorwiegend Aquarelle zu zeichnen.

Abendessen im Restaurant des Hotels Argyll. Manfred ißt heute zum ersten Mal das geschmacklich umstrittene schottische Nationalgericht Haggis. Es besteht aus gehacktem Schafsmagen sowie weiteren zerkleinerten Innereien, Hafermehl, Kräutern und Gewürzen. Traditionell wird Haggis in einem Schafsmagen gekocht, heute jedoch meistens im Plastikdarm. Haggis ist das am meisten gefeierte Gericht, da es alljährlich anlässlich der Feierlichkeiten zum Gedenken an Schottlands Nationalpoeten Robert Burns serviert wird.
Wir dürfen alle kosten, nur Rudi verzichtet freiwillig auf die Kostprobe. Haggis schmeckt ungefähr wie Leberwurst, dazu wird Kartoffelpüree mit Karottenstückchen serviert. Als Abschluss verkosten wir gemeinsam noch 3 Sorten Single Malt Whisky.

Heute übernachten wir auf einem Campingplatz in Ardmair, 3 Meilen nördlich von Ullapool.

Das Wetter heute: Schottisch


20. Tag: Unser Campingplatz befindet sich direkt am Meer, daher ist es die ganze Nacht sehr windig. Gegen 8 Uhr nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und begebe mich zu den Sanitärräumen um zu duschen. Trotz Einwurf von 2 X 20p kommt nur kaltes Wasser. Gisela ist auch mutig und probiert die zweite Dusche aus, die funktioniert wenigstens.

15 Meilen nördlich von Ullapool an der A835 kommen wir zu einer schottischen Tierfarm, wo noch die traditionellen Haustier- und Schafrassen gezüchtet werden, die im EU-Raum schon so gut wie ausgestorben sind. In diesem weitläufigen und naturbelassenen Gehege gibt es viele Tierarten zu sehen: Meerschweinchen, Hühner, Gänse Schafe, Ziegen, Schweine und Ferkel, Pfaue und schottische Hochlandrinder.

Nördlich von Ullapool beginnt eine andere Welt. Die Landschaft wird noch unwirklicher und dramatischer - riesige Flächen von Moorland, dazwischen aufregende Berge und Lochs. Eine enge und gewundene Straße schlängelt sich entlang einsamer Sandstrände die Küste hoch.
Hier oben haben sich schon Urlauber verlaufen, und sobald man von der Hauptstraße abgebogen ist, meint man tatsächlich, die Welt für sich alleine zu haben.

Auf der A837 und A894 kommen wir über Unapool, Kylestrome und Scourie nach Fanagmore. Ein von uns geliebter Schlafplatz direkt neben dem Cattle Grid (Viehrost) am Ortsanfang ist leider mit einem Anhänger besetzt. Wir machen kehrt, fahren in den nächsten Ort, nach Tarbet, und stellen unser Womo dort ebenfalls neben dem Cattle Grid ab, da die Straße hier etwas verbreitert ist.

Wir stellen die Heizung an und machen einen kleinen Spaziergang durch die Gegend. Zu unseren Käsebroten wird der restliche (übrigens sehr gute) Rotwein aus dem 3l-Tetrapak vernichtet, und dann gibt es zum Abschluss des heutigen Tages noch Whisky.

Das Wetter heute: Sonnig, aber kalt und windig. Am Abend leichter Regen.

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