24. Tag: Nach dem Frühstück begeben wir uns zum Blair Castle: Das Schloß wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Aus der frühen Zeit stammen noch die beiden unteren Stockwerke von Cumming´s Tower (um 1269). Im 18. Jahrhundert zu einem Landhaus im georgianischen Stil verändert, erhielt das Schloß im 19. Jahrhundert sein heutiges Aussehen. 1869 ließ der damalige Duke of Atholl die oberen Stockwerke des Gebäudes im damals beliebten Baronialstil des 16. Jahrhunderts zurückverwandeln und mit Zinnen, Erkern und Stufengiebeln versehen. 32 Räume mit kostbarer Ausstattung können besichtigt werden.

Besonders eindrucksvoll ist die Gemäldetreppe, in der Familienportaits aus über drei Jahrhunderten hängen. Was Blair Castle von allen anderen Schlössern unterscheidet, ist die Tatsache, dass der Herzog von Atholl das Recht hat, eine eigene Armee zu unterhalten, die Atholl Highlanders. 1845 wurde dieses Recht von der schottlandbegeisterten Königin Victoria verliehen und auch heute noch kommt diese Privatarmee bei Besuchen des Königshauses in Schottland als Leibgarde zum Einsatz.

Pitlochry ist ein beliebter Luftkurort mit 2.500 Einwohnern und einer komplett ausgebauten touristischen Infrastruktur. Die besonders reizvolle Umgebung bewirkte, dass schon zu Queen Victorias Zeiten nahezu alle Einwohner des Ortes vom Tourismus lebten. Entlang der Main Street reihen sich Hotels, Restaurants, Pubs und Souvenirläden aneinander und man merkt an den vielen Strickwarengeschäften, dass man sich hier in einem Zentrum der Wollverarbeitung befindet.
Etwas außerhalb des Ortes befindet sich die "Smallest Distillery of Scotland", die Edradour-Distillery. Sie stellt einen hervorragenden Whisky in demselben Verfahren und mit denselben Bottichen und Einrichtungen wie vor über 100 Jahren her, der zum überwiegenden Teil zum "Blenden", also zum Vermischen mit einigen Mais-Whiskies verwendet wird. Diese bekommen dadurch den edlen Rauchgeschmack von Single-Highland-Malt. Was von der relativ kleinen Produktionsmenge übrigbleibt, wird in Flaschen gefüllt und im angeschlossenen Shop und in den Duty-Free-Shops auf den Flughäfen verkauft. Unbedingt sehens- und verkostenswert!

Kurz vor Edinburgh sollte man auf keinen Fall versäumen, von South Queensferry aus einen Blick auf die Forth Rail Bridge, das größte technische Meisterwerk des Landes, zu werfen.

Die Forth Bridges: Der Firth of Forth ist die wirtschaftlich wichtigste Bucht der schottischen Ostküste. Nach der Enge von Queensferry (1 ½ km) wird die Innenbucht nach Westen hin bis zu 3 - 4 km breit und bis zu 61 m tief. Der etwa 75 km ins Land hineingreifende Firth trägt Seeschiffe daher bis zum Endpunkt des Forth- und Clyde-Kanals, nach Grangemouth.
Die Eisenbahnbrücke wurde 1890, nach 8 Jahren Bauzeit, eröffnet. Sie ist, wie schon erwähnt; ein Meisterwerk viktorianischer Brückenbaukunst und gehört zu den größten Brücken der Welt. Die Brücke hat eine Länge von 2 ½ km und eine Höhe von 110 m und ist aus 50.958 Tonnen Stahl und 8 Millionen Nieten zusammengefügt.
Die Straßenbrücke wurde 1964 eröffnet und galt mit einer Länge von 1.822 m als Wunderwerk der Technik. Sie war damals die längste Hängebrücke Europas. Im ersten Jahr querten 900.000 Fahrzeuge mit über 2 Millionen Passagieren die Brücke. Bis dahin hatte man mit der Fähre den Wasserweg überqueren müssen.
Der Anblick dieser Brücken ist beeindruckend.

Weiterfahrt auf der A9 (immer Richtung Süden) nach Edinburgh. Südlich von Edinburgh stellen wir unser WOMO auf dem "Mortonhall Caravan Campground" ab und füttern mit den restlichen "Eßlinger-Äpfeln" die Hochland-Rinder. Abendessen in der Campingplatz-Bar.

Das Wetter heute: Kalt, jedoch windstill und ausnahmsweise einmal kein Regen.

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