Montag,
23.7.2012: Die AIDAaura legt im Hafen von Odessa um 7:40 Uhr an.
Odessa:
Die drittgrößte Stadt der Ukraine wird auch "Perle des Schwarzen
Meeres" genannt und trägt diesen Namen nicht zu Unrecht. Obwohl es
in der Hafenstadt mit rund 1 Million Einwohnern überall lebhaft und betriebsam
zugeht, durchweht sie noch heute ein Hauch aus fernen Tagen. Im Halbkreis zieht
sich Odessa um die Bucht am nordwestlichen Gestade des Schwarzen Meeres, und
in ihrem milden Klima grünt und blüht es paradiesisch.
Odessa wurde kurz vor Ende des 18.Jh. von Katharina der Großen gegründet. Zu ihrer Blütezeit war die Stadt ein glänzender Mittelpunkt kulturellen Lebens. Der junge Puschkin verbrachte hier ein Jahr im Exil, Gogol arbeitete in Odessa an einem Roman und Maxim Gorki verdingte sich 1896 im Hafen. 1905 kam es zum Aufstand, als sich die Hafenarbeiter mit den meuternden Matrosen der "Potemkin" verbündeten. Tonangebend im Alltag der Stadt sind Industrieanlagen, Ölraffinerien und Reparaturwerften, zudem ist Odessa Heimathafen von Marine und Fischereiflotten. Wenn es mit der Gesundheit hapert, kann sich hier jeder mit Schlammbädern pflegen lassen. Heilstätten und Sanatorien säumen die Küste mit über 40 km Sandstrand, und die Mischung aus warmen Winden mit der Seeluft sorgt im Sommer für ein belebendes Klima.
Da alle Sehenswürdigkeiten leicht
zu Fuß erreichbar sind, brauchen wir hier keine geführte Tour, sondern
schlendern gemütlich durch die Straßen.
Mitten am Katharinenplatz steht ein
riesiges Denkmal von Kaiserin Katharina II., der Begründerin von Odessa.
Mit der linken Hand zeigt sie auf den Ort, an welchem eine neue Stadt gegründet
wurde und in der rechten Hand hält sie den Erlass über die Stadtgründung
Odessas.
Oper:
Das prächtigste Bauwerk der Stadt ist das klassische Opernhaus von 1887,
welches unmittelbar nach seiner Fertigstellung oft in einem Atemzug mit der
Wiener Oper genannt wurde, aber nicht nur weil beide vom gleichen Architekten,
dem Österreicher F. Fellner, konzipiert wurden. Das Gebäude huldigt
von außen der Renaissance, wenngleich auch zahlreiche Barock-Elemente
Eingang gefunden haben.
Rathaus:
Die Alte Börse, die zwischen 1871 und 1873 ihre jetzige repräsentative
Form erhielt, wird inzwischen als Rathaus genutzt. Über dem reich mit Säulen
und Statuen verzierten Eingangsportal intoniert eine große Uhr jede halbe
Stunde die heimliche Hymne der Stadt, "Odessa meine Stadt".
Davor erinnert eine Bronzene Kanone an schwere Zeiten im Krimkrieg. Sie wurde
von der englischen Fregatte "Tiger" geborgen, die bei der Beschießung
der Stadt versenkt worden war.
Mit dem nahen Puschkin-Denkmal
ehrt Odessa seit 1888 den Dichter, der zwischen 1823 und 1824 insgesamt 13 Monate
seines Exils hier verbrachte.
Der Primorskij-Boulevard ist eine
Promenade am oberen Ende der Potemkin-Treppe, mit herrlichem Blick über
den Hafen und das Meer. Die nahezu autofreie und schattige Uferpromenade führt
vom Woronzow-Palast bis zum Rathaus.
Potemkin-Treppe:
Die geschichtsträchtige Treppe wurde von F.K.Boffo in der Zeit von 1837
- 1841 erbaut. Von unten sieht man nur die insgesamt 192 Stufen, und aus der
Höhe vor allem die zehn Absätze. Die Treppe verjüngt sich nicht
nur scheinbar nach oben, sie ist dort tatsächlich kaum halb so breit wie
an ihrem Fuß.
Richelieu-Denkmal:
Gegenüber der Treppe steht seit 1827 das Richelieu-Denkmal aus Bronze.
Anfang des 19. Jh. wurde der Großneffe des französischen Kardinals
erster Bürgermeister Odessas.
Woronzow-Palast:
Am Nordwestende der Promenade erhebt sich der 1826 - 1827 von Boffo errichtete
Woronzow-Palast. Nach seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde er Stein
für Stein wieder aufgebaut.
Mittagessen
im Restaurant "Boulevard", oberhalb der Potemkin-Treppe. Wir bestellen
4 x Blinis (kleine Palatschinken) gefüllt mit Räucherlachs und Feta-Käse.
Über die Potemkin-Treppe gelangen
wir, bereits etwas mitgenommen von der Hitze, wieder ins Hafengebäude und
in das klimatisierte Schiffsinnere.
Um 16:50 Uhr legt die AIDAaura mit dem üblichen Ritual (Schiffshorn und
Musik) ab und nimmt Kurs auf Varna.
Abendessen im Calypso-Restaurant
zum Thema "Mexiko".
In der Anytime Bar lassen wir den Tag gemütlich ausklingen und genießen
dabei einen malerischen Sonnenuntergang wie in der Karibik. Da es während
der Fahrt hier an der Bar am Heck des Schiffes immer sehr windig ist, ist es
dadurch auch immer etwas kühler. Aber heute bläst nur leichter Wind
und wir können ohne Jacken draußen sitzen.
Das Wetter heute: Beim Einlaufen in der Früh hatten wir 24°C,
tagsüber 36°C und starken Wind.