Donnerstag, 2.9.2010: Heute haben wir wieder einmal blauen Himmel, aber nur 12°C.

Nach dem Frühstück verlassen wir diesen komfortablen Campingplatz um 11 Uhr und fahren flussabwärts, zum Freilichtmuseum Wadköping am östlichen Rand des Stadtparks. Es besteht hauptsächlich aus Gebäuden der Stadt Örebro. Die Gebäude wurden bei der Modernisierung der Stadt demontiert und in diesem Park wieder aufgebaut. Benannt nach der fiktiven Stadt in den Romanen des in Schweden bekannten Schriftstellers Hjalmar Bergman (1883 - 1931) hat man 1965 eine lebendige Holzstadt aufgebaut, ein kulturgeschichtliches Museum mit Krämerladen, Cafe, Bäckerei, Handwerkern, Theater und Ausstellungen von Kunsthandwerk.

Zinngießerhof: Dieses Gebäude stammt aus der Zeit um 1780 und war Werkstätte und Wohnstätte des städtischen Zinngießers. Heute befinden sich in diesem Gebäude ein Krämerladen und eine Konditorei.

Das Cajsa Wargs Haus ist ein Festgebäude aus dem 17. Jahrhundert. Solche Vergnügungsstätten gehörten früher zum Besitz wohlhabender Bürger. Sie wurden für Bankette und Feste genutzt, die im Obergeschoss - im Festsaal - stattfanden. Das Erdgeschoss diente als Gästezimmer und Lager.

Das Königshaus erhielt seinen Namen von Herzog Karl, dem späteren König Karl IX., der der Überlieferung zufolge bei seinen Besuchen in Örebro einige Male in diesem Haus übernachtet haben soll. Es ist in mittelalterlicher Bauweise gebaut und gehörte ursprünglich zu einem Gehöft. Im oberen Stockwerk finden wir gut erhaltene Wand- und Deckenmalereien aus den 1580er und 1620er Jahren.

Das Schulhaus befindet sich auf dem Handschuhmacherhof. Hier wurde ein Klassenzimmer aus den 1920er Jahren erhalten.

Die Jeremiashütte trägt ihren Namen nach dem Dichter Levi Rickson alias Jeremias in Trostlos, der einige Zeit in diesem Haus wohnte. Heute beherbergt es die Bäckerei mit frischen Backwaren.

Das Hamiltongebäude aus dem Jahre 1844 war damals das größte und schönste Haus der Stadt.

Das Ullavihaus ist ein Gebäude aus dem Jahre 1850. 1992 wurde das Haus aus Ullavi in Kil hierher transportiert. Es hatte dort als Wohnhaus auf einem Bauernhof gedient.

Im Theater finden noch heute Aktivitäten für die ganze Familie statt.

Im Hjalmar Bergman-Museum sehen wir eine Ausstellung über das Leben des Autors, in seinem original erhaltenen Arbeitszimmer mit Schreibmaschine, Bücherschrank, etc.

Arboga: Die charmante Kleinstadt hat viel von ihrem mittelalterlichen Charakter bewahrt. In jener Zeit war Arboga ein wichtiger Verschiffungshafen für das Eisen aus der Bergslagenregion, bis um 1630 ein Kanal zwischen den Seen Mälaren und Hjälmaren östlich der Stadt den Ort in einen Dornröschenschlaf versetzte, aus dem er erst im Zeitalter der Eisenbahn wieder erwachte.

Die zweischiffige Dreifaltigkeitskirche wurde um 1300 als Klosterkirche der Franziskaner errichtet. Die Malereien stammen aus dem Mittelalter, die Kanzel von 1736. Bemerkenswert sind die größten Messingkronleuchter des Landes, die um 1700 der Gemeinde geschenkt wurden.

Nach einem gemütlichen Stadtspaziergang in diesem ruhigen Städtchen fahren wir kurz vor Eskilstuna von der E 20 ab nach Torshälla zum Mälarbadens Campingplatz der direkt am Mälaren See liegt.

Der Mälaren See ist nach Vänern und Vättern mit 1.140 km² der drittgrößte See Schwedens. Westlich von Stockholm gelegen, ist er bis zu 64 m tief und ist über den Södertälje-Kanal, die Hammarby-Schleuse, die Slussen-Schleuse sowie den Norrström mit der Ostsee verbunden. Zur abwechslungsreichen Schönheit des Sees tragen auch die vielen Buchten, Inseln und Halbinseln bei.

Das Wetter heute: Anfangs dichter Nebel bei 10°C, dann Sonne bei 15°C mit zunehmender Bewölkung und einigen Regentropfen.
Tagesstrecke: 96 km

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