Freitag, 17.9.2010: Um 9 Uhr verlassen wir den Campingplatz in Malmö und fahren über die Öresund Brücke: Genau genommen handelt es sich bei diesem Jahrhundertprojekt um eine feste Verbindung, die aus einer künstlich geschaffenen Halbinsel, einem 3,5 km langen Tunnel unter der Hauptfahrrinne des Öresund, einer künstlichen Insel von rund 4 km Länge, 2 Zufahrtsbrücken von insgesamt 6,7 km Länge und einer imposanten Hochbrücke (1.092 m lang) besteht. 203 m hoch sind die Pfeiler der Hochbrücke, die an Ort und Stelle gegossen wurden. Die 49 Segmente der Anschlussbrücken wurden in Cadiz (Spanien) gebaut und mit Schleppern nach Malmö transportiert. Die Brücke wurde am 1. Juli 2000 dem Verkehr übergeben. Außerdem ist sie die längste Schrägseilbrücke der Welt für Straßen- und Schienenverkehr. Täglich rollen um die 20.000 Fahrzeuge über die Brücke, die Maut von € 78,- (PKW zahlen die Hälfte) wird bei der Auffahrt in Lernacken eingehoben.

Länge: rund 16 km zwischen Lernacken/Malmö und Kastrup/Kopenhagen.
Beschäftigte: 5.000 während der Bauzeit.

Dänemark

Das Königreich Dänemark ist ein Staat in Nordeuropa, dessen Staatsgebiet zwischen der Skandinavischen Halbinsel und Mitteleuropa etwa 43.000 km² Fläche umfasst, von der ungefähr ein Drittel auf die insgesamt 443 mit Namen benannten Inseln (davon: 72 bewohnte) entfällt.

Dänemark gehört seit 1973 zur EU.

Die einzige Landgrenze hat Dänemark zu Deutschland.

Amtssprache:

Dänisch

Hauptstadt: Kopenhagen
Staatsoberhaupt: Königin Margrethe II.
Einwohnerzahl: 5,5 Mill.
Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner pro km²

Um 10:30 Uhr genehmigen wir uns auf dem Autobahnrastplatz Ringstedt Kaffee und Mannerschnitten sowie unsere letzten zwei (von 24 Stück) Schneebälle (zuckersüße Schweden-bomben mit schwerer Schoko-Buttercreme).

Große Belt Brücke: Die Brückenverbindung über den Großen Belt ist das monumentalste Bauwerk Dänemarks. Aus einer einst einstündigen Fährfahrt wird so eine Auto- oder Zugfahrt von nur wenigen Minuten. Unterschieden wird dabei in den Ost- und den Westteil der Überquerung. Die 6,8 km lange Ostbrücke wird nur von Autos benutzt, während der Zug durch einen 8 km langen Tunnel rauscht. Ab der kleinen Insel Sprogø benutzen dann beide Verkehrsmittel die 6,6 km lange Westbrücke.

Auf der Autobahn E20 geht es vorbei an Odense und Kolding und dann nördlich nach Vejle und Billund.

Das älteste Legoland ist das in Billund, wo Lego auch beheimatet ist. Es wurde am 7. Juni 1968 offiziell eröffnet. Legoland ist in acht verschiedene Themenwelten aufgeteilt: Duplo Land, Imagination Zone, Legoredo Town, Adventure Land, Miniland, Pirate Land, Knights' Kingdom und Lego City. Der 1968 auf einer Fläche von 3,8 ha eröffnete, mittlerweile 14 ha große Park wird jährlich von 1,5 Millionen Menschen besucht und ist damit die meistbesuchte Touristenattraktion Jütlands.
Nun stehen wir vor dem Legoland-Eingang (Freigelände), ausgerüstet mit Gore-Tex-Jacken und -Hosen und bewaffnet mit Regenschirmen. Böiger Starkwind und heftige Regenschauer fegen über den Platz, und wir überlegen, ob eine Besichtigung unter diesen Umständen sinnvoll und die € 74,- Eintrittsgeld für uns beide wert ist.
Parkplatzgebühr: DKK 50,- (€ 6,72)
Eintritt pro Person: DKK 275,- (€ 37,-)

Hätte die Sonne gelacht, hätten wir uns den Eintritt geleistet. So aber essen wir auf die schnelle Art auf dem Parkplatz noch Wurstbrote und brechen, wie soll es anders sein, bei starkem Regen, nach Süden auf. Legoland muss bis zum nächsten Mal warten!

Auf der Straße Haderslev - Årøsund, über Starup und Øsby kommen wir zum heutigen Årøsund Campingplatz mit Wiesengelände und Blick auf den Kleinen Belt-Sund.

Das Wetter heute: Immer wieder Regenschauer und starker Wind bei 12°C.
Tagesstrecke: 390 km

Samstag, 18.9.2010: Sonnig, leichter Wind, 11°C. Wir brechen auf und fahren in die Stadt Haderslev. Haderslev ist eine Stadt in der Region Syddanmark an der Haderslebener Förde. Sie zählt ca. 21.300 Einwohner, hat einen Hafen und besitzt eine reizvolle Innenstadt mit Dom und dem heimatkundlichen Haderslev Museum. Die Stadt ist Standort für Maschinen-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie.
Haderslev war seit seiner Gründung im Hochmittelalter Teil des Herzogtums Schleswig, gehörte nach dessen vollständiger Loslösung vom dänischen Gesamtstaat von 1867 bis 1920 zu Preußen und somit von 1871 bis 1920 zum Deutschen Reich. Noch heute lebt eine deutsche Minderheit (deutsche Nordschleswiger) in der Stadt.

Die Altstadt hat viele erhaltene Straßenzüge mit Bauten des 17. bis 19. Jahrhunderts, vor allem östlich des Marktes.

Dom zu Haderslev: Die Haderslebener Marienkirche ist nach dem Schleswiger Dom die größte Kirche im Bistum Schleswig. Während das Umland dänischsprachig war, wurde in der Stadtkirche meist deutsch gepredigt. Ab 1850 war die Kirche offiziell zweisprachig, ab 1864 gewann wiederum das Deutsche die Oberhand. Neben den dänischen finden weiterhin regelmäßig deutsche Gottesdienste statt, wobei die deutsche Gemeinde abwechselnd Marienkirche, Severinskirche und Hospitalkirche benutzt.
Auffällig ist, dass die Kirche keine Altartafel besitzt. Der Altartisch wurde 1845 aus einer Kalksteinfliese der Vorhalle geformt. Über dem Altar hängt ein Triumphkreuz aus der Zeit um 1300, das aus der Kirche von Egebjerg bei Holbæk stammt. Die gotischen Nebenfiguren (heilige Jungfrau und Johannes der Täufer) stammen aus der Kirche von Seem bei Ripen.
Das Taufbecken wurde um 1485 in Flensburg aus Bronze gegossen. Es wird von den vier Evangelisten getragen und zeigt biblische Szenen. Der Taufdeckel aus Eichenholz wurde 1639 vom Bürger Hans Bertram und seiner Frau gestiftet, die Kanzel 1636 von Amtmann Georg von Ahlefeldt und Margarethe Blumen geschenkt.

Wertvoll ist die Orgel über der Westempore. Ihr Prospekt stammt von 1652. Das Werk wurde 1950 grundlegend erneuert. Eindrucksvoll sind auch die 18 Kronleuchter aus Messing, deren ältester teilweise auf das Jahr 1605 datiert werden kann. Im nördlichen Seitenschiff hängt ein Votivschiff, das die Fregatte Fyn darstellt.
Aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen die insgesamt 13 wertvollen Inschriften. Besonders interessant ist das Zerrbild im Südschiff, welches sowohl die Kreuzigung als auch die Auferstehung zeigt und einem Werk in der Flensburger Nikolaikirche ähnelt.

Um 12:45 Uhr passieren wir die Grenze zu Deutschland.

Nun fahren wir nach Flensburg zum Restaurant Piet Henningsen, das wir auf unserer letzten Fahrt nach Norwegen bereits positiv kennengelernt haben.
Heute bestellen wir Tomatensuppe mit Nordseekrabben; gedünstetes Lachsfilet auf Wurzelgemüse und Weinschaum, Kartoffeltaler und grüner Salat; Manfred bestellt gedünstete Scholleröllchen auf Dillsauce mit Nordseekrabben, Petersilienkartoffeln und grüner Salat. Je 1 Glas Weißwein und Mineralwasser. Zusammen bezahlen wir € 54,-. Die Portionen sind hier groß und ausgiebig, das Essen ausgezeichnet.

Nun fahren wir an die Nordsee nach Husum zum Campingplatz.

Nordsee: Die Nordsee ist ein durchschnittlich 94 m tiefes Randmeer des Atlantischen Ozeans im nordwestlichen Europa. Das Schelfmeer ist, mit Unterbrechungen, an drei Seiten von Land begrenzt und öffnet sich trichterförmig zum nordöstlichen Atlantik. In einem 150-km-Bereich an der Küste leben 80 Millionen Menschen, die Nordsee selbst ist ein wichtiger Handelsweg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten.
Die südliche Nordsee ist zusammen mit dem angrenzenden Ärmelkanal die am dichtesten befahrene Schifffahrtsregion der Welt. Unter dem Meer befinden sich größere Erdöl- und Erdgasreserven, die seit den 1970er Jahren abgebaut werden. Kommerzielle Fischerei hat den Fischbestand des Meeres in den letzten Jahrzehnten dramatisch vermindert. Umweltveränderungen entstehen auch dadurch, dass die Abwässer aus Nordeuropa und Teilen Mitteleuropas direkt oder über die angrenzende Ostsee in das Meer fließen.

Das Wetter heute: Immer wieder Regenschauer und starker Wind bei 14°C.
Tagesstrecke: 147 km

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