Neuseeland = AOTEAROA

"Land der langen weißen Wolke"


Allgemein


Lage: Der Inselstaat befindet sich auf der Südhalbkugel, am Westrand des südpazifischen Meeres. Von Norden nach Süden mißt Neuseeland über 1.600 km, an der breitesten Stelle sind es 450 km von Westen nach Osten. Die nächstgelegene Landmasse ist Australien (ca.2.000 km entfernt).
Fläche insgesamt: 270.534 km²
Nordinsel: 115.777 km²
Südinsel: 151.217 km², der Rest entfällt auf Stewart Island und Chatham Island
Einwohner: 3,7 Millionen
Sprache: Englisch, daneben Maori als zweite Verkehrssprache
Hauptstadt: Wellington
weitere Städte: Auckland, Christchurch, Hamilton, Dunedin
wichtigste Exportgüter: Fleisch, Milchprodukte, Holzprodukte, Früchte und Gemüse, Wolle und Aluminium
wichtigste Handelspartner: Australien, Japan, USA, EU (besonders England)
Abel Tasman
und
James Cook:
Wer nach Neuseeland reist oder sich nur auf der Karte mit den Inseln beschäftigt, wird auffällig oft auf die Namen zweier Seefahrer stoßen: ABEL TASMAN (1603 - 1659) und JAMES COOK (27.10.1728 - 14.2.1779). Da gibt es die Tasman See zwischen Australien und Neuseeland, die Tasman Bay im Norden der Südinsel, den Abel Tasman Nationalpark und schließlich den 3.498 m hohen Mount Tasman in den Südalpen.
Zwischen Nord- und Südinsel liegt die Cook Strait, der höchste Berg Neuseelands ist der Mount Cook mit stolzen 3.764 m und schließlich kann man mit der Mount Cook Airline von Auckland nach Christchurch fliegen.
Diese beiden Persönlichkeiten begegnen uns auf der Doppelinsel also immer wieder. Kein Wunder - haben sie, wenn auch zeitversetzt, Neuseeland für die westliche Welt entdeckt.

4. Tag: Nach weiteren 12 Stunden Flug kommen wir endlich am anderen Ende der Welt, in Auckland-Manukau, an. Es ist sonnig und sehr warm bei 28 °C.
Der Transfer zum Wohnmobilvermieter "Britz & Maui" funktioniert tadellos und um 13 Uhr sind wir bereits Besitzer eines einfachen und eher kleinen Wohnmobiles. Trotz anfänglicher Bedenken bringen wir alle unsere Sachen darin unter. Die Ausstattung ist wirklich nur für 2 Personen vorhanden, aber wir bestehen darauf, dass noch ein paar Hand- und Geschirrtücher dazugegeben werden.
Einige Kilometer von der Mietstation entfernt finden wir einen Großmarkt, wo wir unsere Grundausstattung, wie Zucker, Tee, Butter, Geschirrspülmittel, Servietten etc. einkaufen.

Von Auckland nach Hamilton: Etwa 30 km südlich von Auckland-City verengt sich der Motorway zum Highway (Hwy.) 1 und führt einen Moment ganz nah an der riesigen Bucht des Manukau Harbour entlang. Ab hier sind es noch etwa 100 km auf der gut ausgebauten und zügig zu befahrenden Landstraße bis nach Hamilton und weitere 24 km zu unserem heutigen Ziel, dem "Cambridge Motor Camp" in Cambridge.


5. Tag: Nach dem Frühstück brechen wir auf und fahren auf dem Hwy. 1 nach Rotorua .
Eigentliches touristisches Zentrum ist das Thermalgebiet Whakarewarewa am Südende der Stadt. Auch wenn´s rundherum noch so sehr dampft und brodelt: "No Smoking!". Ein weiteres Gebot, das aus Sicherheitgründen zu beherzigen ist: Der vorgegebene Pfad darf nicht verlassen werden.
Ansonsten kommt man relativ nah an die insgesamt 7 Geysire heran, darunter auch an den größten Geysir Neuseelands, den "POHUTU", dessen Fontäne einige Meter hoch in den Himmel schießt.
Und wenn es noch so sehr qualmt, haben die Maoris doch in sicherer Entfernung ihr Kunst- und Kulturzenturm sowie ihr "MARAE MEETING HOUSE". Die Absolventen der Maori-Kunstschule sind in ganz Neuseeland gesucht.

Das "KIWI NOCTURNAL HOUSE" ist ein Nachtgehege mit Exemplaren des neuseeländischen Wappentiers.

Nachdem wir das größte Geysirgebiet des Landes kennengelernt haben, machen wir noch eine kurze Mittagspause und fahren westlich weiter auf dem Hwy. 30a, übergehend auf den Hwy. 30 Richtung Whakatane. Und nun machen wir einen Abstecher zum Lake Okataine . Dies ist ein sehr ruhiger und einsam gelegener See. Hier verweilen wir nur kurz für Foto- und Videoaufnahmen, denn die "Sandflies", das sind winzige schwarze Mücken, deren Stiche einige Tage lang fürchterlich jucken, fallen zu Dutzenden über uns her.


6. Tag: Zeitig in der Früh Regenschauer, dann strahlender Sonnenschein und warm.
Auf dem Hwy. 5 Richtung Taupo kommen war am Waiotapu Thermal Wonderland vorbei. Eine ausgeschilderte 2 km lange Stichstraße bringt uns zum 18 km² großen Gelände von Waiotapu und nur ein kleiner Teil davon kann von den Besuchern begangen werden. Das Gebiet steht unter Landschaftsschutz und stellt die größte Thermalfläche in der Vulkanumgebung Taupos dar. Das Gebiet ist übersät mit kollabierten Kratern, heißen und kalten Seen, kochenden Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten. Der erste Vulkan brach vor ungefähr 150.000 Jahren aus und die Hydrothermalaktivität entstand vor etwa 15.000 Jahren. Der Waiotapubach, der in den Waikotofluß mündet, durchfließt das Waiotapugebiet. Dabei nimmt er die natürlich vorkommenden Chemikalien auf, und es ist daher für Fische nicht möglich, in diesen Gewässern zu existieren.

Der Weg führt zunächst über den Waiotapubach und dann zu den geothermalen Kratern. Die Krater haben Durchmesser bis zu 20 m und sind bis zu 12 m tief. Einige Quellen enthalten siedendes Wasser und viele zeigen gelbe Schwefelablagerungen. Die meisten Krater sind dadurch enststanden, dass zunächst die Bimsablagerungen im Untergrund durch Säuren aufgelöst wurden und später der Dachbereich in sich zusammenbrach.

Unser Rundgang beginnt bei

  • Devil´s Home (Heim des Teufels): Ein kollabierter Krater, schwefelreich und dampfend.

  • Rainbow Crater (Regenbogenkrater): Auffallend sind hier die Schwefelausblühungen auf den Kraterwänden und die Rotfärbung des Bimssteins durch Eisenoxid. Ein öliger Film liegt stets auf dem siedenden Wasser.

  • Thunder Crater (Donnerkrater): Dieser kollabierte Krater bildete sich 1958. Zu beachten ist das siedende Wasser auf dem Grund, das für die Formation des Kraters maßgebend war.

  • Devil´s Ink Pot (Tintenfässer des Teufels): Der Wasserstand in diesen Schlammtümpeln verändert sich mit der Niederschlagsmenge. Die Farbe ensteht durch geringe Konzentrationen an Graphit und Öl.

  • Artist´s Palette (Palette des Künstlers): Die Palette schließt sich an den Champagner Pool an und zeigt in ihren heißen und kalten Tümpeln, sowie zischenden Erdspalten, ein großes Spektrum an Farben und Schattierungen.

  • Opal Pool (Opalsee): Dies ist eine weitere schwefelreiche Quelle. Von hier aus hat man auch einen schönen Ausblick auf die Sinterterrassen. Der Wanderweg über die Terrassen ist absolut ungefährlich und nur auf Waiotapu beschränkt.

  • The Champagne Pool (der Champagner Teich): Die Quelle ist die größte in der Umgebung, hat einen Durchmesser von 60 m und eine Tiefe von 60 m. Die Wassertemperatur liegt bei 74 °C, wobei die aufsteigenden Perlen allerdings durch Kohlendioxid entstehen. Die Entstehnung des Champagner Pools liegt 900 Jahre zurück, hervorgerufen durch hydrothermale Explosionen. Das mineralhaltige Wasser enthält Gold, Silber. Arsen, Quecksilber, Schwefel und Antimon.

  • Inferno Crater (Infernokrater): Der Grund dieses Kraters besteht aus "machtvoll brodelndem" Schlamm. Bei gelegentlichen Ausbrüchen in jüngster Vergangenheit, wurde der Schlamm bis zu 20 m hoch in die Luft geschleudert.

  • Devil´s Bath (Teufelsbad): Man sieht einen zerklüfteten Krater mit einer erstaunlich grünlichen Wasserfläche auf dem Grund. Je grüner die Wasserfarbe ist, desto mehr Arsensulfide enthält das Wasser.

Nach einem wunderschönen Rundgang in Waiotapu Thermal Wonderland essen wir im Wohnmobil noch eine Kleinigkeit zu Mittag.

Nun fahren wir auf dem Hwy. 5 weiter in die Stadt Taupo. Nachdem 1870 die Regierung das Gelände, auf dem heutzutage Taupo angesiedelt ist, den Maoris abgekauft hatte, verlief die Entwicklung der kleinen Siedlung schleppend; noch 1945 zählte man nicht mehr als 750 Einwohner. Der Fremdenverkehr ab den 60er Jahren und der Aufbau der geothermalen Kraftwerke bewirkten jedoch einen rasanten Schub, der die Einwohnerzahl auf derzeit rund 18.000 anstiegen ließ. Taupo ist also ein junges Gemeinwesen, so dass man - jedenfalls im Zentrum - historische Sehenswürdigkeiten vergeblich sucht. Statt dessen bezieht die Stadt Reize aus ihrer naturschönen Lage am Lake Taupo, dem größten See des Landes.

Der 357 m hoch gelegene Lake Taupo. bedeckt mit einer Länge von 40 km, einer Breite von 26 km und einer durchschnittlichen Tiefe von 120 m eine Fläche von 619 km² und ist besonders zum Westen hin durch hohe Bergrücken und die spektakulären Karangahape Cliffs schön abgeschlossen.

Nachdem wir an der Uferstraße ca. 20 km gefahren sind und kein Restaurant zum Abendessen finden konnten, machen wir kehrt und fahren wieder zurück nach Taupo. Nur wenige Cafés oder Restaurants laden auf eine gemütliche Terrasse mit Blick auf den See ein. Wir finden nun ein Thai-Restaurant und bekommen einen Tisch im 1. Stock, um den Ausblick auf den See und das scharfe Essen zu genießen.

Inzwischen ziehen immer mehr Wolken auf. Nach dem Essen brechen wir sofort auf und fahren auf den nächsten Campingplatz: "Great Lake Holiday Park", 405 Acacia Bay Road, Taupo (an der Westseite des Sees). Wir beziehen einen Platz in der Nähe der sanitären Anlagen, stecken das Stromkabel an unser Wohnmobil an, drehen die Gasflasche und den Warmwasserboiler auf, und schon regnet es. Der einzige Nachteil auf diesem Campingplatz ist, dass man bei den Duschen leider Münzen einwerfen muß.
Inzwischen regnet es nicht mehr, sondern es schüttet in Strömen. In Kürze steht der gesamte Park unter Wasser, doch wir sitzen schon im Trockenen.


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