Mr. Milton erklärt die einzelnen Schritte der Teeherstellung vom grünen Blatt bis zur dampfenden, aromatisch duftenden Tasse, die wir auch als Kostprobe vorgesetzt bekommen. Im angeschlossenen Shop kaufen wir dann noch 350 g Tee.
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auf der A5 nach Süden über die 2000 m hohen Berge nach Nuwara
Eliya. Der Name Nuwara Eliya heißt "Stadt über
den Wolken". Kurz wird die Stadt meist "Nurelia" genannt. Im
Zentralen Bergland inmitten von Teeplantagen, Gemüsegärten und Bergregenwäldern,
am Fuße des höchsten Berges Sri Lankas, des Mt. Pidurutalagala (2.524
m), gelegen, rund 100 km von den heißen Küstenlandschaften der Insel
entfernt, hat die Distrikthauptstadt heute ca. 30.000 Einwohner. Sie ist die
höchstgelegene Stadt Sri Lankas (1.900 - 2.100 m über dem Meer).
Als bevorzugter Erholungsort, damals der Briten wegen der Höhenlage und
des daraus resultierenden kühlen Klimas und heute wohlhabender Srilankaner,
wird sie auch jetzt als Zwischenstopp bei touristischen Rundreisen geschätzt.
Nach
einer kurzen Besichtigung der Stadt und der Markthalle geht es nun weiter zu
unserem heutigen Hotel "The Tea Factory"
in Kandapola (an der B39, 14 km nordöstlich von Nuwara Eliya).
Bei unserer Ankunft im Hotel ist es wieder bewölkt bei ca. 20°C.
Das Hotel: Das Äußere der "Teefabrik" wurde
genauso erhalten wie es war, als britische Plantagenbesitzer das Gebäude
in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts errichtet hatten. Etwa 50 Jahre
lang produzierte die Fabrik einige der besten Ceylon-Tees. Die Produktion wurde
jedoch nach der Verstaatlichung der Plantagen im Jahre 1972 eingestellt. Die
heutigen Besitzer schließlich fassten den Beschluss, dieses prachtvolle
Fabriksgebäude (das mindestens 20 Jahre leergestanden hatte) in ein Hotel
zu verwandeln, nachdem sie im Februar 1995 einen Pachtvertrag über 99 Jahre
sowohl für das Anwesen als auch für die rund 10 Hektar Grund, die
es umgeben, abgeschlossen hatten.
Da die Fabrik damals nicht über elektrische Stromversorgung verfügte,
wurden sämtliche Maschinen (die jährlich knapp 500.000 kg Tee produzierten)
von dem Motor angetrieben, der in der Eingangshalle im Erdgeschoss zu sehen
ist. Die meisten Maschinen sind allerdings zu anderen Zwecken von den früheren
Besitzern entfernt worden. Die Deichsel und die Flaschenzüge über
dem Treppenhaus, die man von der Lobby aus sehen kann sind in ihrem ursprünglichen
Zustand erhalten geblieben. Unter Verwendung von Kamelhaarriemen übertrugen
die Deichseln und Flaschenzüge Kraft zu allen Maschinen, einschließlich
der beiden großen Trockenventilatoren aus beschichtetem Holz, die noch
immer im zweiten und dritten Stock des Hauses zu sehen sind. Diese Ventilatoren
liefen mit hoher Geschwindigkeit (1.500 Umdrehungen/Minute), um heiße
Luft von den Trocknern, die damals im Erdgeschoß platziert waren, in die
oberen Speicherräume (wo heute die Zimmer untergebracht sind) hochzufächern,
damit die grünen Blätter, die in Regalen auf Jute- und Leinensäcken
verstreut lagen, trocknen konnten. Die Fußböden der Zimmer sind die
Original-Parkettböden aus importiertem schwedischem Pinienholz. Der gesamte
Stahlbau des Gebäudes stammt von Dorman Long in Großbritannien und
wurde importiert.
Die
60 Zimmer - einschließlich 3 Suiten und 6 Luxuszimmer sind mit Teppichboden,
Telefon, Fernseher, Zimmerradio und Heizkörpern ausgestattet und verfügen
über eigene Badezimmer mit heißem und kaltem Wasser. Von jedem Zimmer
hat man einen malerischen Ausblick auf die umgebende Landschaft. Außerdem
gibt es zahlreiche Serviceleistungen und Einrichtungen.
Während wir zu Abend essen, hat der Roomboy unsere Pyjamas und einige Blüten und Blätter einfallsreich auf unser Bett drapiert.