Um 15 Uhr werden wir mit einem Tuc-Tuc, das
ist ein buntes Dreiradtaxi mit dem unverkennbaren Zweitaktmotor-Geräusch,
zum Startpunkt am Zimtkanal gebracht.
Hier steigen wir um in ein Motorboot und fahren durch die naturbelassene Lagune.
Entlang des Hamilton-Kanals, der von Colombo bis Puttalam (120 km) reicht und
der von den Holländern zum Transport der Handelsgüter, hauptsächlich
wegen des Zimt- und Salzhandels, gebaut wurde, geht es durch eine idyllische
Landschaft. Diese Binnenwasserstraße war für die Holländer damals
ein schnellerer Lastweg als über Land. Kormorane, Lotosblüten und
Sümpfe charakterisieren dieses früher malariagefährdete Tiefland.
Dann kommen wir auch an einer "illegalen" Schnapsbrennerei vorbei,
wo mitten im Busch in primitivster Weise aus dem Kokosnusssaft der ca. 35-prozentige
Arrak destilliert wird. Die Schnapsbrenner-Familie wohnt in einer Palmwedel-Hütte
ohne Strom und Wasser, zur Familie gehören weiters noch ein Schwein, ein
Hund, eine Katze und einige Hühner.
Während unserer Fahrt mit dem Boot stirbt der Außenbordmotor immer
wieder ab. Zündkerzen werden getauscht, ein neues Gasseil improvisiert,
und bald geht's wieder weiter.
Gegen 18 Uhr werden wir mit dem Tuc-Tuc wieder zum Hotel gebracht.
Jetzt gönnen wir uns noch eine erfrischende Königskokosnuss.
12. Tag: Heute ist es bewölkt, kein Wind, trotzdem wieder
sehr warm. Einem Strandtag steht also nichts im Wege.
Um die Mittagszeit spazieren wir den Strand entlang nach Norden und kommen zu
den bereits bekannten Schneidereien. Der Konkurrenzkampf zwischen den beiden
ist sehr groß. Die nette Dame führt uns in einen kleinen finsteren
Raum, wo sich die Stoffballen nur so türmen. Die Auswahl fällt schwer,
da es hier kein Tages- und auch kein elektrisches Licht gibt. Jeder der Angestellten
ist um einen Auftrag bemüht und bringt uns sämtliche Stoffballen ins
Freie, um die Muster bei Tageslicht zu sehen. Hier entscheiden wir uns für
1 Hemd, je eine Bluse für meine Mutter und mich, alles zusammen um €
40,-, Abholung ist am Samstag.
Bei
der nebenan gelegenen Schneiderei werden wir auch
sofort erkannt und in einen etwas moderneren kleinen Raum, immerhin mit Tageslicht,
geführt. Auch hier türmen sich die Stoffballen, die Auswahl fällt
schwer. Wir bestellen: 2 Hemden, 1 Bluse und ein Top. Preis € 40,-, Abholung
am Freitag.
Am späten Nachmittag holen wir uns vom Strandkiosk 1 Tüte scharfer
Chips, bestellen uns am Hotelstrand 2 Königskokosnüsse, die wir genüsslich
schlürfen und lassen den Tag bei einem der sprichwörtlich malerischen
Sonnenuntergänge gemütlich ausklingen.