7. Tag: Um 6.30 Uhr ist Abfahrt Richtung Death Valley. Die Straße führt direkt durch einen Salzsee auf den Towne Pass (1.511 m) und wieder hinunter.
Death Valley: Das
Tal des Todes ist von ganz eigenem Gepräge und gehört zweifellos zu den herausragenden
natürlichen Sehenswürdigkeiten des amerikanischen Westens. Das 8.367 km² große
Gelände liegt an der Grenze zu Nevada und umfaßt ein weites Tal, das von zwei
hohen Gebirgszügen flankiert wird. Während die Gipfel Höhen von mehr als 3.000
m erreichen, ist das eigentliche Tal eine Senke, die bei Badwater 86 m unter
dem Meeresniveau
liegt. Damit bildet das Death Valley mit seinen Sand-, Stein- und Salzwüsten
die tiefste Stelle des nordamerikanischen Festlandes.
Bei einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge von nur 33 mm gibt
es keinerlei Wasserreservoirs. Im Talboden breiten sich deshalb nur ausgetrocknete
Salzseen, Geröllfelder und hohe Sanddünen aus. Im Gegensatz zu dieser extremen
Wüste finden sich entlang der Hänge verschiedene Vegetationsstufen mit Halbwüstencharakter,
und auf den höchsten Gipfeln der Gebirgsstränge liegt selbst im Sommer Schnee.
Oberhalb der Talsohle, die nur nach Einbruch der Dunkelheit von nachtaktiven
Tieren besucht wird, können u.a. Kojoten, Dickhornschafe, Wildesel und mehrere
Greifvögel existieren.
Die Extreme dieser Region, die von Präsident Roosevelt 1933 zum National Monument erklärt wurde, können durch folgende Zahlen belegt werden:
Höchste gemessene Temperatur: | 56,7 ° C, am 10. Juli 1913 |
Tiefste gemessene Temperatur: | - 9,4 ° C, am 8. Jänner 1913 |
Jahre mit dem geringsten Niederschlag: | 1929 und 1953 (0,0 mm) |
Jahr mit dem meisten Niederschlag: | 1941 (116 mm) |
Tiefster Punkt: | - 86 m (westlich von Badwater) |
Höchster Punkt: | 3.368 m (Telescope Peak) |
Ältestes Gestein: | 1,8 Millionen Jahre alt |
Jüngstes Gestein: | Salzkristalle, die sich permanent bilden |
Bei Stovepipe Wells hat der Wind hohe Sanddünen abgelagert, auch der übrige Talboden erscheint wüst und leer. Sieht man genauer hin, entdeckt man eine erstaunlich vielfältige, wenn auch zwergwüchsige Vegetation, deren Wurzelwerk sich bis zu 20 m tief in den Boden gräbt oder sich flach über weite Distanzen unter der Oberfläche dahinstreckt. Hin und wieder rollt loses Dornenwerk über die Fahrbahn und weckt Erinnerungen an zahllose Wild-West-Filme. Die Fahrbahn verläuft in sanften Wellen schnurgerade.
Weiter auf dem Hwy 190 über Furnace Creek zum Zabriskie Point. Ein Aussichtspunkt, der mit den frühen Sonnenstrahlen ein herrliches Panorama auf die verschiedenen und leuchtenden Gesteins- und Sandformationen des Tales bietet. Nachdem wir diese wunderschöne Gegend auf Video und auf Fotos festgehalten haben, kehren wir zum klimatisierten WOMO zurück und bereiten uns ein ausgiebiges Frühstück zu. Es ist jetzt 9 Uhr und die Temperaturen liegen bereits um die 35°C.
Nach dem Frühstück brechen wir auf und fahren auf dem Hwy 190 East zum 1.677 m hoch gelegenen Aussichtspunkt Dantes View. Die Stichstraße ist über 21 km in einer Richtung lang. Man hat von hier aus einen wunderschönen Überblick über das Tal des Todes und auf die gegenüberliegende Bergkette der Panamint Mountins mit dem 3.368 m hohen Telescope Peak.
Nun geht es auf dem Hwy 190 (West) wieder zurück, vorbei an Zabriskie Point, an Furnace Creek (komfortables Hotel mit Tennis- und Golfplatz, Swimmingpool und Restaurant) und Salt Creek auf den Hwy 374 über den 1.316 m hohen Daylight Pass, verlassen das Death Valley und kommen in die Geisterstadt Rhyolite. Viel authentischer als etwa in Calico wird hier das Flair jener Bergbauorte lebendig, in denen noch um die Jahrhundertwende Menschen lebten und nach Gold und Silber suchten. Hier hat es im Schatten 40°C. Weiter auf dem Hwy 374 nach Beatty zum Mittagessen und Tanken.
Und schon befinden wir uns in NEVADA!
Auf dem Hwy 95 kommen wir von Nordwesten um 17 Uhr nach Las Vegas. Dass sich aus der unbedeutenden Mormonensiedlung Las Vegas eine glitzernde Hotel- und Spielerstadt entwickeln sollte, die sich selbst "The Entertainment Capital of the World" nennt, liegt an der liberaleren Gesetzgebung des Staates Nevada, was Glücksspiele, Alkoholausschank, Heiratsformalitäten etc. anbelangt. Gerade in Süd-Nevadas Dreiländereck waren die besten Voraussetzungen gegeben, einen Touristenmagneten zu etablieren, der all das bieten konnte, was in den sehr viel sittenstrengeren Nachbarstaaten verboten war. Nach dem Eisenbahnbau von 1905 und der "Urbarmachung" mittels natürlicher Brunnen nahm diese Wüstenoase einen solchen Aufschwung, dass sie heute die offizielle Hauptstadt Carson (ca. 30.000 Einwohner) längst überflügelt und mit über 200.000 Einwohnern die bei weitem größte Stadt Nevadas ist. Startschuß dieser Entwicklung war die Freigabe des "gambling" bzw. die Einrichtung der ersten Casinos im Jahre 1940. Trotz (oder gerade wegen) der Mafiabeteiligung am Spielergeschäft blieb Las Vegas´ Reiz ungebrochen und führte zu einer Art Dauerboom, der der Stadt die größte (prozentuale) Hotelbettenkonzentration der Vereinigten Staaten brachte: über 40.000 waren es 1990, und in jedem Jahr kommen Hunderte von Betten in supermodernen neuen Hotels hinzu.
Etwa 2 Meilen von Downtown entfernt, gibt es die größte Konzentration der neueren
Hotelhochburgen und Casinos. Dieser Abschnitt des Boulevards wird allgemein
"The Strip" genannt. Während man bei Tageslicht vielleicht noch enttäuscht war
und der Wüstenstadt möglichst schnell den Rücken kehren wollte, wird das abendliche
Lichtermeer zu einem wahren Erlebnis.
Wir
fahren nun den "Strip" entlang bis zum Circus-Circus RV-Park und reservieren
für 2 Nächte einen Platz mit Hookups ($ 36,-). Nachdem wir eine ganze Weile
unseren Stellplatz Nr. 594 gesucht und endlich gefunden haben, fahren wir weiter
zum "Mirage" um Karten für die Show "Cirque du Soleil - Alegria" im Hotel "Treasure
Island" ($ 140,-- für 2 Stück) zu kaufen. Auf Showkarten von Siegfried und Roy
haben wir diesmal verzichtet, denn wir sahen ihr Programm bereits vor 5 Jahren.
Vor dem Hauptportal des Hotel "Mirage" warten nach Einbruch der Dunkelheit die Touristen auf das "Feuerspeien" eines künstlichen Vulkans (die Eruption findet alle 15 Minuten statt) und stehen staunend vor einem Wasserfall von solchen Dimensionen, dass er auch als Attraktion zu gelten hätte, wenn er von der Natur kreiert worden wäre.
Nach diesem großartigen Schauspiel kehren wir, nun schon sehr müde, zum Campingplatz zurück.
Tagesstrecke: 275 Meilen