12. Tag: Die Nacht war wieder sehr kalt, wir heizen ein. Um 6.30 Uhr läutet der Wecker, frühstücken, warm anziehen. Es ist stark bewölkt und es hat nur 9°C. In Ruby´s Inn General Store wollen wir den Hubschrauberflug auf einen anderen Zeitpunkt verschieben, da es inzwischen blitzt, donnert und regnet. Eine Terminverschiebung ist nur direkt mit dem Piloten möglich. Es ist 8.30 Uhr und der Hubschrauber kommt mit Passagieren zurück, die vom Flug trotz des Schlechtwetters begeistert waren. Für uns gibt es daher keine Debatte, wir steigen ein, setzen die Kopfhörer auf und los geht´s. Wir überfliegen den Bryce Canyon. Auf der einen Seite sonnig, auf der anderen Gewitter. Unser Pilot führt uns direkt in einen Regenguß, aber nahe an die Felsformationen heran. Welch eine Pracht! Der Canyon bietet sich in den verschiedensten Farbschattierungen und Rottönen an.

Nach 25 Minuten setzen wir bei Ruby´s Inn wieder sanft auf. Es war ein einmaliges Erlebnis und wir würden es sofort wieder tun. Erst am Nachmittag ziehen Gewitter und Regen ab und es wird wieder sonnig und warm bei 33°C. Wir verlassen den Campingplatz und fahren nach ca. 1 Meile wieder in den Park ein zu den Aussichtspunkten "Sunset Point", "Inspiration Point" und "Bryce Point". Sie befinden sich jetzt im fotogerechten Nachmittagslicht. Wir verweilen noch etwas, genießen die Aussicht und verabschieden uns dann: Bis zum nächsten Mal!

Tagesstrecke: 22 Meilen

 

13. Tag: In der Früh zuerst dichter Nebel, dann kommt aber die Sonne. Nach dem Frühstück und dem Säubern des WOMOs brechen wir um 9.45 Uhr auf und begeben uns wieder auf den Hwy 12 über Tropic - Henrieville - Escalante - Boulder - durch den Dixie National Forest - Grover - in Torrey auf den Hwy 24 - durch den Capitol Reef National Park.
Der schmale und langgestreckte Nationalpark des Capitol Reef umfaßt 97.897 ha und ist von einer abwechslungsreichen Felslandschaft geprägt. Ein Riff gibt es im Nationalpark nicht, sondern eine Aufwölbung verschiedenartiger Gesteinsschichten, die einst in Meeren, Seen und Wüsten schön waagrecht und der Reihe nach abgelagert wurden. Schräggestellt durch die Hebung des Colorado-Plateaus bieten sie nun der Verwitterung eine Angriffsfläche und dem Auge eine seltene Farbenpracht. Vor vielen Millionen Jahren wurde eine 2 km dicke durch mächtige Sedimente abgelagerte Schicht schubweise um 2.000 m angehoben und vor etwa 17 Millionen Jahren zu einem ca. 160 km langen Gebirge von den Thousand Lake Mountains im Norden bis zum Colorado River im Süden aufgefaltet. Dabei gab es Brüche und Spalten, die in den folgenden Perioden durch Frost und Wassererosion ausgeweitet wurden. Charakteristisch für die Erosionsformen sind nicht nur zahlreiche Steinbögen und vertikal zersplitterte Klippen, sondern eine ganze Reihe von halbkuppel- oder kuppelförmigen Aufsätzen, die den frühen Siedlern wie das Dach eines Kapitols erschienen. Gleichzeitig stellte sich die langgestreckte Felsbarriere den reisewilligen Pionieren in den Weg; man darf nicht vergessen, dass die ersten weißen Kundschafter des Gebietes ehemalige Seeleute waren, die ihr Glück als Goldsucher versuchten - und solche Seeleute nannten alles ein "Riff", was ihnen den Weg versperrte. Auf diese Weise entstand der Name des "Capitol-Riffs".

Weiter nach Hanksville - auf dem Hwy 24 North bis zum Hwy 70 - von hier bis Brendel - dann rechts weg auf den Hwy 191 South, vorbei am Südzipfel des Arches Nationalparks, über die Colorado-River-Brücke, nach 400 m rechts in den Moab Valley RV-Park ($ 41,-- für 2 Nächte). Es ist 17.30 Uhr und wir haben großen Hunger, da wir nur kurze Fotos- und Imbißstopps machten. Manfred kocht: Die Wurst (man kann sie so leider nicht essen) wird zusammengeschnitten, geröstet und Eier drüber, dazu Tiefkühl-Hash-Browns (Kartoffelpuffer) aus dem Toaster. Sehr praktisch und sehr gut. Wir essen im Freien, da es noch warm genug ist. Dann duschen wir in den sehr sauberen und großzügig angelegten Sanitärräumen.

Tagesstrecke: 266 Meilen

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