7.
Tag: Es regnet! Deshalb entschließen wir uns, das große
Kaufhaus "El Corte Ingles"
am "Plaza de Catalunya"
zu besuchen. Es ist das größte Kaufhaus Barcelonas und man findet
hier das übliche Großkaufhausangebot wie zu Hause auch.
Nachdem sich nach einiger Zeit im Kaufhaus der Hunger rührt, kehren wir in eine Cervezeria ein. Wir ergattern gerade noch 2 Plätze, bestellen unsere "Tapas for 2" und werden dann mit vielen kleinen Gerichten überhäuft. Dazu natürlich eine Flasche Rotwein.
Gut
gelaunt verlassen wir das Lokal und fahren mit der U-Bahn in den Park-Güell
zum Gaudi-Museum: Die heute in ein
Museum umgewandelte Casa Gaudi war
früher schlicht und einfach das von Gaudi im Park benutzte Wohnhaus, das
zwischen 1903 und 1904 als Modellhaus und Musterwohnung für eventuelle
Interessenten gebaut worden war. Nachdem es Anfang 1906 noch immer nicht verkauft
war, entschloß sich Gaudi, es selbst zu erwerben. Es handelt sich um eine
kleine, im katalanischen Jugendstil gehaltene Villa am Hauptweg des Parks, die
von Francesc Berenguer, einem Mitarbeiter Gaudis, auf einem abrupten Gelände
mit einem stufenartig abfallenden Garten errichtet wurde. Sie umfaßt einen
Keller mit Höhle und Kühlraum, die Wohnetage, sowie einen dreigegliederten
Turm mit Pfeil, Kreuz und Windfahne. Die zweite Etage ziert ein hübscher
eiserner Balkon sowie zwei typisch gaudianische, an Morchelpilze erinnernde
Schornsteine. An verschiedenen Einzelelementen, der Pergola zum Beispiel, läßt
sich das direkte Eingreifen Gaudis beim Bau des Hauses leicht erkennen.
Gaudi zog in das Haus mit seinem Vater, der bald darauf verstarb, seiner Nichte
Rosita und dem Hausmädchen Vicenta ein und wurde auch von den Nonnen des
Karmeliterklosters Sant Josep versorgt. Gaudi war ein Mann mit einem schwierigen
Charakter und legte kaum Wert auf familiäre Bande. Nach dem Tod der Nichte
Rosita im Jahre 1912 wurde das Leben Gaudis immer einsamer, nur ab und zu noch
übernachtete einmal ein Familienangehöriger oder Freund in seinem
Haus. 1925 übersiedelte er schließlich vollends in die Sagrada Familia,
wo er am 10. Juni 1926 infolge eines Unfalles verstarb. So endete das Leben
einer der wohl kreativsten Persönlichkeiten, die die Geschichte kennt.
Das Haus wurde vom Verein "Amics de Gaudi" gekauft und 1963 als Gaudi-Museum
eröffnet. Gezeigt werden Möbelstücke, Modelle, Zeichnungen und
persönliche Erinnerungen an den Architekten sowie an seine Mitarbeiter,
Freunde und viele sonstige Künstler, mit denen er Zeit seines Lebens in
Kontakt gestanden hatte.
Wieder gehen wir die "General Mitre" bis zum Hotel zurück.
Das Wetter heute: bis am Nachmittag Regen, dann trocken aber stark bewölkt bei nur 15°C.
8.
Tag: Frühstück, dann packen wir unsere Koffer und geben
sie an der Rezeption ab. Bei starkem Regen fahren wir noch zum Gaudi-Haus "La
Pedrera" (Steinbruch), welches auch "Casa
Milá" genannt wird. Das Grundstück liegt nur
wenige Häuser von der Casa Batlló entfernt, an der Ecke "Passeig
de Gracia" und "Calle de Provenca". Für die Casa Milá,
die als großes Wohnhaus dienen sollte, bedurfte es verständlicherweise
mehrerer Eingänge. Für einen der beiden großen Innenhöfe
plante Gaudi ursprünglich sogar eine breite Rampe, auf der selbst Kutschen
auffahren konnten; er ging von diesem Plan später jedoch wieder ab.
Das Areal mit seinen weit über 1.000 m² war eine Herausforderung.
Es war zwar in die Häuserzeile der beiden Straßen eingebunden, doch
Gaudi verlieh ihm durch die Gestaltung der Ecke den Charakter eines einzelnstehenden
Gebäudes. Er ließ die Ecke in den Hintergrund treten, beseitigte
sie fast, schuf andeutungsweise einen Rundbau.
Nichts an diesem Haus ist gleichförmig. Die Grundrisse der jeweiligen Stockwerke
ähneln einander nicht. Eine so abwechslungsreiche Raumstruktur war Gaudi
nur möglich, weil er, wie andeutungsweise schon in früheren Werken,
auf tragende Wände weitgehend verzichtet. In dem ganzen Komplex der Casa
Milá gibt es keine einzige. Alles ruht auf zahlreichen Säulen und
Trägern. Der Wellenform der Fassade entsprechend sind auch die Räume
unterschiedlich hoch.
Der harmonischen Vielfalt der Fassade entspricht die Gestaltung der Innenräume.
Es findet sich keine gerade Linie; alles wirkt modelliert, plastisch.
In
den Wölbungen und runden Ausbuchtungen spielt das Licht in einem Wechsel
von Hell und Dunkel. In diesem Haus stößt man immer wieder auf neue
Überraschungen. Auf dem Dach ist aus den zahlreichen Kaminen und Belüftungsöffnungen
eine witzige Landschaft aus surrealistisch anmutenden Skulpturen entstanden,
die erst später in der Kunstgeschichte ihre Wiederholung finden - und zwar
in der Plastik, nicht in der Architektur, denn Gaudis Casa Mila blieb einzigartig.
Nach der Besichtigung dieses außergewöhnlichen Gebäudes kehren wir um 13 Uhr zum Hotel zurück und fahren dann mit dem Taxi zum Flughafen. Wir verlassen Barcelona bei Regen und 16°C.
Wir
starten pünktlich und kommen um 19 Uhr (Ortszeit = minus 1 Stunde) bei
starker Bewölkung, Wind und 17°C in Teneriffa-Nord an.
Teneriffa:
Teneriffa ist die größte Insel des Kanarischen Archipels. Zusammen
mit Gran Canaria liegt sie nahezu im Zentrum dieser Inselgruppe. Insgesamt umfassen
die "Islas Canarias" sieben Inseln und sechs kleinere Eilande im Atlantik,
mindestens 100 km von der Nordwestküste Afrikas (Marokko/Westsahara) und
etwa 1.100 km vom spanischen Festland (Cádiz) entfernt. Der gesamte Archipel
dehnt sich 500 km von Osten nach Westen und 200 km von Norden nach Süden
aus.
Kanarische Inseln in Zahlen:
Lage: | 27°38´ bis 29°35´nördliche Breite 13°20´ bis 18°14´ westlicher Länge |
Hauptinseln: | Teneriffa, La Palma, La Gomera, El Hierro, Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura |
Fläche: | 7.541 km² (davon entfallen 2.057 km² auf Teneriffa) |
Bevölkerung: | 1,6 Millionen (auf Teneriffa leben 650.000 Menschen) |
Sprache: | Spanisch |
Teneriffa, das mit dem 3.718 m hohen Pico de Teide die höchste aller Inseln im Atlantik ist, wird häufig als die schönste der Kanaren gepriesen.
Gemeinsamkeiten mit anderen Inselgruppen: Die Kanaren gehören ebenso wie die Azoren, Madeira und die Kapverden zu den makaronesischen Inseln. Sie alle weisen Gemeinsamkeiten hinsichtlich Flora und Fauna auf, darüber hinaus sind alle vulkanischen Ursprungs und haben eine ähnliche Oberflächengestaltung.
Namensherkunft: Bis heute ist nicht sicher belegt, wie der Kanarische
Archipel zu seinem Namen kam. Auf einer spanischen Seekarte erscheint erstmals
1339 die Bezeichnung "Isla Canaria". Die Antike Literatur kennt die
Inselgruppe als die Seligen bzw. Glücklichen Inseln, doch taucht schon
bei Plinius d. Ä. (23 n.Chr. - 79 n. Chr.) für eine von ihnen der
Name Canaria (heute Gran Canaria) auf.
Auch die Herkunft des Begriffs "Teneriffa" bzw. spanisch "Tenerife"
ist nicht eindeutig geklärt. Nach frühen spanischen Quellen heißt
"tener" in der Sprache der Guanchen entweder "Berg" oder
"Schnee", gleiches gilt für die Silbe "fe" bzw. "ife".
Auf jeden Fall läßt sich "Teneriffa" demnach mit "Schneeberg"
oder "schneebedeckter Berg" übersetzen, somit weist der Name
auf das markanteste landschaftliche Phänomen der Insel, den Teide, hin.
Verwaltung:
Die Kanarischen Inseln gliedern sich in zwei spanische Provinzen. Die westlichen
Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro bilden die Provinz Santa
Cruz de Tenerife mit der Hauptstadt Santa Cruz, die östlichen Inseln Gran
Canaria, Fuerteventura und Lanzarote die Provinz Las Palmas de Gran Canaria
mit der Hauptstadt Las Palmas. Zusammen machen sie die Autonome Region Kanarische
Inseln aus. Ebenso wie die anderen 16 Autonomen Regionen verfügt sie über
ein eigenes Parlament mit rund 60 Abgeordneten. Las Palmas und Santa Cruz wechseln
sich turnusmäßig als Hauptstadt der Autonomen Regionen ab.
An der Spitze der beiden kanarischen Provinzen steht jeweils ein von Madrid
ernannter Gouverneur mit dem Sitz in Santa Cruz bzw. Las Palmas. Eine gewisse
Selbstverwaltung besitzt jede Insel im Cabildo Insular; diese Instanz ist u.a.
zuständig für das Gesundheitswesen, den Straßenbau, die Wasserversorgung
und den Bereich Kultur. Unterste örtliche Behörde ist das Bürgermeisteramt.
Vulkanismus: Bis in jüngste Zeit kam es auf den Kanaren immer wieder zu Vulkanausbrüchen. Die letzten ereigneten sich 1949 und 1971 auf La Palma. Auf Teneriffa brachen 1909 der Chinyero (ca. 10 km nordwestlich vom Pico de Teide) und 1798 der Chahorra (Südwestseite des Pico Viejo) aus.
Nach
über 3 Stunden Flug fahren wir 1 Stunde mit dem Taxi die Südautobahn
entlang nach Playa de las Americas ins Hotel Jardin
Tropical und beziehen das Zimmer 711 mit Meerblick.
Nachdem wir die Koffer ausgepackt haben, machen wir eine Orientierungsrunde
durch das Labyrinth des Hotels.
Im "Cafe de Paris" gibt es eine Flamenco Show, die wir uns natürlich
gleich zu Gemüte führen.
9. Tag: Der Tag beginnt bewölkt
und kühl. Samstag und Sonntag gibt es Frühstück bzw. Brunch bis
12 Uhr Mittag.
Nach dem Frühstück ist es bereits sonnig und warm und wir packen unsere
Badesachen und begeben uns zum Swimmingpool. Ausstrecken und nichts tun ist
angesagt.
Nach einem ausgiebigen Sonnenbad kehren wir am späten Nachmittag in unser
Zimmer zurück, duschen und erkunden dann den Ort mit seinen vielen Restaurants
und Einkaufsmöglichkeiten.
10. Tag: Sonnig, noch kühl.
Das Frühstücksbuffet möchten wir einmal ausführlich erwähnen:
1. Station: Wurst, Käse, Pasteten, Tomaten, Oliven, Marmeladen, Sekt, Räucherlachs,
Fisch
2. Station: warmes Buffet, wie Palatschinken süß oder pikant, Würstel,
Speck, Eierspeise, Kartoffeln, Schweinsbraten, Geselchtes, Haferbrei, Spiegeleier
3. Station: Müslis und Cerealien aller Art, Joghurt, Milch
4. Station: Fruchtsäfte
5. Station: Früchte aller Art
6. Station: Eier zum Selbstkochen (weich bis hart)
7. Station: Brot und Gebäck
8. Station: Tee zur Selbstzubereitung, Kaffee wird serviert
9. Station: Mehlspeisen, z. B. Croissants, Schnecken, Muffins, usw.
Nach dem ausgiebigen Frühstück geht es ab zum Pool. Aber es kommen
bereits Wolken über die Berge daher und werden immer dichter. Schon ist
es ist wieder kühl. Wir setzen uns auf die nackten Poolliegen und studieren
den Reiseführer. Nach ca. ½ Stunde treten wir den Rückzug an,
ziehen uns um und spazieren in den Ort.
Es ist jetzt 2 Stunden nach Mittag und die Autovermietungen haben bis 16 Uhr
geschlossen. In der Einkaufspassage gibt es ein Internet-Cafe, so schreiben
wir wieder an Freunde und Bekannte. Nach 1 Stunde (1.000 ptas = ATS 82,--) verlassen
wir das Internet, kaufen uns noch einen Eiskaffee und erkundigen uns dann bei
einem Autovermieter über 3 Tagesmieten. Er macht uns ein günstiges
Angebot. Inzwischen ist es wieder sonnig und sehr heiß.
Anschließend Mittag-Abendessen in Mario´s Restaurant an der Hauptstraße:
Leber mit Zwiebel, Pommes und Champignon und Mojosaucen (scharf), und ich Shrimpscocktail
mit Knoblauchbrot, dazu Bier, Rotwein und Sangria mit frischen Bananen und einen
Spritzer Bananenlikör. Darauf trinken wir, wie versprochen, auf das Wohl
von Karl und Inge und alle Daheimgebliebenen.
Bis in die späten Abendstunden spazieren wir dann an der Strandpromenade
entlang nach Los Christianos.
11. Tag: Wie jeden Tag ist es in
der Früh sonnig, dann wird es von den Bergen her stark bewölkt und
anschließend reißt es bald wieder auf.
Heute ist wieder ein Ruhe- und Badetag angesagt.
Mittagessen: frische, landeseigene Bananen aus dem Frühstücks- bzw.
Vitaminkorb. Die Bananen sind die besten, die wir je gegessen haben.
Abendessen an der Strandpromenade in einem Steakhouse: Manfred Spaghetti Arrabbiata,
ich Boeuf Stroganoff, dazu 1 Flasche Rotwein und als Nachtisch Toastbrote mit
Gorgonzola.
Verdauungsspaziergang durch den Ort. Aus einem Lokal dringt Westernmusik. Wir
kehren ein und lauschen bis Mitternacht.
12. Tag: Nach dem Frühstück
verbringen wir den Tag wieder am Swimmingpool. Manfred möchte unbedingt
den Meerwasser-Swimmingpool (1 Etage tiefer) testen. Wir stecken unsere Zehen
in das Wasser und zucken sofort wieder zurück. Das Wasser ist eiskalt.
Da wir uns in diesem Labyrinth des Hotels nun schon besser auskennen, kommen
wir auf dem kürzesten Weg wieder zum Pool und springen dort hinein.
Mittag-Abendessen an der Strandpromenade: Manfred Fisch in Pfeffersauce und
für mich Seezunge Walewska, dazu eine kleine Flasche Weißwein.